Thuram setzt bei Torjubel Zeichen gegen Rassismus

Borussia Mönchengladbach ließ im ersten Durchgang gegen Union Berlin nichts anbrennen und ging dank der Tore von Florian Neuhaus und Marcus Thuram mit einer verdienten 2:0-Führung in die Pause.

In diesen Tagen gibt es aber weitaus wichtigere Dinge als Fußball, wie Thuram bei seinem Torjubel verdeutlichte.

Nachdem der Franzose in der 41. Minute mit seinen Teamkollegen angeklatscht hatte, kniete er sich mit gesenktem Haupt auf den Boden und gedachte mit dieser Geste des verstorbenen US-Amerikaners George Floyd, der Anfang der Woche bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen war.

Die Geste erinnert an NFL-Star Colin Kaepernick, der im August 2016 während der US-Nationalhymne niederkniete, um ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt zu setzen.

Nach dem Tod von George Floyd: Viele US-Stars protestieren

Auch Thurams Vater Lilian, Weltmeister von 1998, ist für sein großes Engagement im Kampf gegen Rassismus bekannt und gründete 2008 die Stiftung "Fondation Lilian Thuram – Éducation contre le racisme".

SANTA CLARA, CA - SEPTEMBER 12:  Colin Kaepernick #7 and Eric Reid #35 of the San Francisco 49ers kneel in protest during the national anthem prior to playing the Los Angeles Rams in their NFL game at Levi's Stadium on September 12, 2016 in Santa Clara, California.  (Photo by Thearon W. Henderson/Getty Images)
US-Football-Spieler Colin Kaepernick (rechts) kniete aus Protest gegen Polizeigewalt gegen Schwarze während der Nationalhymne nieder (Bild: Thearon W. Henderson/Getty Images)

Auch McKennie gedenkt Floyd

Bereits am Samstag hatte der Schalker Weston McKennie bei der Begegnung gegen Werder Bremen ein starkes politisches Statement gesetzt.

Der US-Amerikaner trug über dem Trauerflor, mit dem alle Bundesliga-Klubs den Opfern der Coronavirus-Pandemie gedenken, ein von Hand geschriebenes Solidaritätsband für den verstorbenen Floyd. "Justice for George" (Gerechtigkeit für George) forderte der Mittelfeldspieler.

Der dunkelhäutige Floyd war von einem Polizeibeamten minutenlang mit dem Knie im Nacken am Boden festgehalten worden, wie Videoaufnahmen zeigen. Auch auf Floyds flehenden Hinweis, dass er keine Luft mehr bekomme, ließ der Beamte nicht ab. Wenig später starb Floyd an den Folgen.

Seitdem gingen tausende US-Bürger auf die Straße und protestieren gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA.