Ticket für Tupac Shakur: Familie des Rappers kritisiert "respektlose" Aktion von Trumps Wahlkampfteam

Das Wahlkampfteam von Donald Trump hatte sich im Vorfeld der Vizepräsidentschafts-Debatte über die demokratische Kandidatin Kamala Harris lustig gemacht. Der Witz ging auch auf Kosten des Rappers Tupac Shakur. Entsprechend groß ist die Empörung aufseiten der Familie des verstorbenen Musikers.

MILWAUKEE - SEPTEMBER 1994:  Rapper Tupac Shakur performs at the Mecca Arena in Milwaukee, Wisconsin in September 1994.  (Photo By Raymond Boyd/Getty Images)
Tupac Shakur starb im September 1996 im Alter von 25 Jahren. (Bild: Raymond Boyd/Getty Images)

Die Familie des verstorbenen Rappers Tupac Shakur hat sich kritisch über die Kampagne von Donald Trumps Wahlkampfteam geäußert. Der Wahlkampfberater des US-Präsidenten hatte vor der TV-Debatte zwischen den Vizepräsidentschafts-Kandidaten Kamala Harris und Mike Pence behauptet, für Tupac ein Ticket reserviert zu haben. Die Aktion war eine Spitze gegen Harris, die sich in einem Interview einen Fauxpas bezüglich des Musikers geleistet hatte.

Tupacs Stiefbruder Mopreme Shakur übte scharfe Kritik an der Kampagne. In einem Interview mit der Boulevard-Website TMZ bezeichnete er sie als "eindeutig respektlos" gegenüber der Familie des Verstorbenen. Überrascht habe ihn die Kampagne jedoch nicht, schließlich sei "Trumps mangelnder Respekt gegenüber der schwarzen Gemeinde" hinlänglich bekannt.

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Harris war Ende September in einem Interview für den Video-Podcast "On One with Angela Rye" gefragt worden, wer der beste noch lebende Rapper sei. Ihre Antwort: "Tupac". Als Moderatorin Rye sie auf den Fehler hinwies, antwortete sie: "Ich weiß, das mache ich immer wieder". Um dann fortzufahren: "Wen soll ich nennen? Es gibt so viele." Eine Antwort auf die Frage blieb sie schuldig.

Steilvorlage für Trump

Für Trumps Wahlkampfteam war der Fehler eine Steilvorlage für einen Seitenhieb gegen die Demokratin. Im Vorfeld des TV-Duells teilte der Wahlkampf-Berater Jason Miller in einer Pressekonferenz mit, dass man für den verstorbenen Rapper ein Ticket für das TV-Duell hinterlegt habe. "Ich kann bestätigen, dass wir für Tupac Shakur ein Ticket übrig haben, der bekanntlich der liebste noch lebende Rapper von Senatorin Harris ist", sagte er. "Ich persönlich bin eher ein Biggie-Fan", fuhr er mit Blick auf den ebenfalls toten Rapper Notorious B.I.G fort. "Trotzdem wird ein Ticket auf Mr. Shakur warten."

Tupac Shakur starb am 13. September 1996 im Alter von 25 Jahren, nachdem er sechs Tage zuvor in Las Vegas bei einer Schießerei schwer verletzt worden war. Als Vertreter des so genannten West-Coast-Hip-Hops war er ein Rivale des East-Coast-Rappers Notorious B.I.G., der wenige Monate später ebenfalls erschossen wurde. Die Hintergründe beider Taten sind bis heute nicht geklärt worden.

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