"Tiger King"-Star Carole Baskin: "Mein Leben ist die Hölle auf Erden!"

Dank der skurrilen Doku-Serie "Tiger King" auf Netflix wurde Carole Baskin zum Medienstar. Das Rampenlicht zeigt nun die extremen Schattenseiten: Tierschützerin Baskin fühlt sich bedroht und belästigt. "Mein Leben ist die Hölle auf Erden", gestand sie im Interview mit "Bild".

"Ich fühle mich wie die meistgehasste Person der Welt", gestand Carole Baskin im Live-Video-Interview mit "Bild". Sie werde belästigt und bedroht. Sie erhalte sogar Morddrohungen - gegen sich, ihre Familie und ihre Tiere. Baskin: "Mein Leben ist die Hölle auf Erden. Ich weiß nicht, wie lange ein menschlicher Körper diesem Hass standhalten kann."

Schuld an allem ist die TV-Dokumentationsserie "Tiger King" - sperriger deutscher Titel: "Großkatzen und ihre Raubtiere". Eigentlich handelt die von dem exzentrischen Joe Exotic (eigentlich Joseph Allen Maldonado-Passage), der 1999 den Greater Wynnewood Exotic Animal Park gründete. In der achtteiligen Erfolgsserie wird auch der jahrelange Streit mit der Tierschutz-Aktivistin Carole Baskin thematisiert, die Joe Exotic Tierquälerei vorwarf.

Der Streit wurde zum filmreifen Drama: Wie die vom selbsternannten "Tiger King" Exotic (57) im Privat-Zoo und der Tierschützerin in ihrem "Big Cat Rescue"-Tierheim beheimateten Raubkatzen verbissen sich die Streithähne ineinander. Als Exotic nach einem verlorenen Gerichtsstreit mit Baskin (59) der Bankrott drohte, beauftragte er einen Angestellten, Baskin umzubringen. Der vermeintliche Killer bekam kalte Füße, die Sache flog auf: Joe Exotic wurde zu 22 Jahren verurteilt und sitzt in der Haftanstalt in Fort Worth, Texas.

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Dadurch hat Carole Baskin aber keine Ruhe. Die Fans des "Tiger Kings" verfolgen sie immer noch mit ihrem Hass. "Sie wollen über den Zaun steigen, Fotos machen oder bedrohen mich oder die Tiere." Mal drohten Menschen damit, sie und ihre Familie zu töten, ein anderes Mal, "alles abzufackeln" und die Tiere zu töten, erklärte sie nun gegenüber "Bild".

"Die Tiere werden niemals hungern müssen"

Dabei versucht Baskin nach eigenem Bekunden lediglich, die Tiere zu schützen. Exotics ehemaliger Privat-Zoo verwaltet nun - auf richterlichen Beschluss - Carole Baskins Organisation "Big Cat Rescue". Dort befinden sich 60 Wildkatzen in Baskins Obhut - und die sind durch die coronabedingte Schließung des Areals in Gefahr. "Ein Drittel der Einnahmen brach weg", sagt Baskin. "Wir mussten die Hälfte unserer Mitarbeiter entlassen." Ob das Gelände 2020 überhaupt noch einmal geöffnet werden kann, weiß niemand.

Nur eins weiß Carole Baskin, wie sie im "Bild"-Interview sagt: "Die Tiere werden niemals hungern müssen." Das ist ehrenvoll gemeint, für Exotic-Fans aber ein zynischer Hinweis auf eine von Exotic verbreitete Behauptung: 1997 verschwand Carole Baskins zweiter Ehemann unter nie geklärten Umständen. Er wurde 2002 für tot erklärt, seine Leiche aber nie gefunden. Exotic behauptete, Baskin habe den Ehemann eventuell an ihre Lieblinge, die Raubkatzen, verfüttert.

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