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Tiktok will für Jugendliche sicherer werden

Tiktok ändert mehrere Standard-Kontoeinstellungen, um die Nutzung der App sicherer zu machen.
Tiktok ändert mehrere Standard-Kontoeinstellungen, um die Nutzung der App sicherer zu machen.

Jugendliche lieben Tiktok. Doch viele Eltern sehen ihre Kinder dort durch ungeeignete Inhalte oder andere Nutzer gefährdet. Nun nimmt die Videoplattform erneut Anpassungen vor.

Berlin (dpa/tmn) - Tiktok hat Änderungen bei den Standard-Kontoeinstellungen minderjähriger Nutzerinnen und Nutzern angekündigt. Ziel seien höhere Datenschutz- und Sicherheits-Standards auf der Videoplattform, wie das Unternehmen mitteilt. Das soll sich ändern:

- Konten von 13- bis 15-Jährigen werden auf «privat» voreingestellt. Im Gegensatz zur Einstellung «öffentlich» kann man so selbst entscheiden, wer einem folgen und seine Videos sehen darf. Tiktok richtet sich laut Nutzungsbedingungen nur an Nutzerinnen und Nutzer, die mindestens 13 Jahre alt sind.

- Videos von 13- bis 15-Jährigen können nicht mehr heruntergeladen werden. Bei 16- und 17-Jährigen wird die Downloadmöglichkeit automatisch ausgeschaltet, kann aber von den Nutzerinnen und Nutzern selbst wieder aktiviert werden.

- Die Kommentarfunktion unter ihren Videos können 13- bis 15-Jährige nur noch für niemanden oder nur für Freunde freigeben, nicht mehr für alle.

- Das parallele Aufzeichnen eines Videos zu einem bereits bestehenden Video (Duett) sowie das Bearbeiten und Integrieren von Videoausschnitten (Stitch) in eigene Videos sind nur noch für Inhalte verfügbar, die von mindestens 16-Jährigen erstellt wurden. Für 16- und 17-Jährige wird die Duett- und Stitch-Standardeinstellung zudem auf «Freunde» gesetzt.

- Die Funktion «Schlage anderen dein Konto vor» wird bei Konten von 13- bis 15-Jährigen standardmäßig deaktiviert.

Eine Voraussetzung dafür, dass die Maßnahmen greifen, ist natürlich, dass die Nutzerinnen und Nutzer beim Erstellen ihres Kontos ihr wahres Geburtsdatum angegeben und nicht geschummelt haben. Denn das Alter wird bei der Anmeldung nur abgefragt, nicht überprüft.

Keine Altersprüfung

«Die Frage der Altersprüfung - das sogenannte Age-Gating - ist eine industrieweite Herausforderung, an der wir gemeinsam mit Behörden und unseren Partnern aus der Industrie arbeiten», erklärt Tiktok dazu. Stelle man fest, dass eine Nutzerin oder ein Nutzer jünger als 13 Jahre sei, werde das Konto deaktiviert.

Und warum fährt man bei den Schutz-Voreinstellungen nicht einfach eine durchgängige Alterslinie für alle Minderjährigen von 13 bis 17 Jahren? «Die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Jugendlichen ändern und entwickeln sich, je älter sie werden. Unsere Einstellungen spiegeln diese Entwicklung wider», heißt es bei Tiktok dazu.

Nicht die ersten Änderungen

Vor den aktuellen Änderungen hatte das Unternehmen schon mehrere Altersanpassungen vorgenommen, nachdem manche Funktionen von Jugend- und Datenschützern scharf kritisiert worden waren. So ist ein Mindestalter von 16 Jahren für das Senden und Empfangen von Direktnachrichten sowie für Live-Videostreams eingeführt worden. Virtuelle Geschenke dürfen zudem erst ab 18 gekauft, versendet oder empfangen werden.

Eltern und Erziehungsberechtigte, die Tiktok installiert haben, können sich im sogenannten begleiteten Modus mit der App ihrer Kinder verbinden, um die Nutzung weiter zu reglementieren.