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Till Lindemann: "Manchmal muss man einfach den Mund aufmachen"

Till Lindemann positioniert sich für bunte Liebe (Bild: Markus Wissmann / Shutterstock.com)
Till Lindemann positioniert sich für bunte Liebe (Bild: Markus Wissmann / Shutterstock.com)

Am 22. November veröffentlicht Till Lindemann (56, "Sonne") gemeinsam mit Musiker Peter Tägtgren (43, "Hypocrisy") sein zweites Soloalbum mit dem Titel "F & M". Anlässlich des Projekts sprach der Rammstein-Sänger im Interview mit dem "Tagesspiegel" über seinen veränderten Zugang zur Sprache, gesellschaftliche Statements und Liebe für alle.

Auf die Frage, ob der Titel des letzten Rammstein-Albums, "Liebe ist für alle da", Programm sei, antwortete Lindemann entschlossen: "Jeder kann tun und lassen, was sie oder er will. Es gibt keine Grenzen, keine Tabus." Lindemann verstehe zudem nicht, wie man immer noch "so hinterwäldlerisch sein und etwas gegen Homosexualität haben" könne.

Till Lindemann ist nicht unbedingt bekannt dafür, der Öffentlichkeit viele Interviews oder Statements zu geben. Doch dieses Thema scheint dem Rammstein-Frontmann ein wichtiges Anliegen zu sein: "Ich bin für gewöhnlich niemand, der sich in diese Diskussion einschaltet, aber manchmal muss man einfach den Mund aufmachen."

Rammstein gehen in Sachen gleichgeschlechtlicher Liebe voran

Die diesjährige Rammstein-Tour führte die Band auch in Länder wie Polen oder Russland. Dort setzten Till Lindemann & Co. ein klares Zeichen für die LGBT-Bewegung, indem sie zum Beispiel eine Regenbogenfahne auf der Bühne schwenkten. Ein noch deutlicheres Signal gab die Band, als sich die Gitarristen Richard Kruspe und Paul Landers vor dem Publikum küssten.

Den internationalen Fans dürfte sicher auch gefallen haben, dass das letzte Album von Lindemann und Tägtgren in englischer Sprache gehalten war. Für Till Lindemann eine sehr inspirierende Erfahrung: "Es war, als hätte ich ein vollkommen neues, mir fremdes Gebäude betreten - oder eher einen Süßigkeitenladen, in dem ich mich frei bedienen konnte." Die neue Platte besteht zwar dieses Mal aus deutschen Texten, dennoch kann der 56-Jährige Englisch nur Positives abgewinnen: "Englisch war ein Neustart, der meine Lust an Sprache wieder entfacht hat."