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Tipps zur Datenrettung auf dem Smartphone

Bei einem Wasserschaden gilt es, das Handy schnell auszuschalten und wenn möglich Akku, SIM- sowie Speicherkarte aus dem Gerät zu nehmen. Foto: Robert Günther
Bei einem Wasserschaden gilt es, das Handy schnell auszuschalten und wenn möglich Akku, SIM- sowie Speicherkarte aus dem Gerät zu nehmen. Foto: Robert Günther

Kontakte, Fotos, wichtige Dokumente: Smartphones speichern vieles, was man nicht verlieren möchte. Doch wenn das Display bricht oder das Handy geklaut wird, steht man plötzlich ohne die Daten da. Was tun?

Hannover (dpa/tmn) - Smartphones sind für viele eine kleine Kommandozentrale, die sie rund um die Uhr bei sich haben. Doch ein unachtsamer Moment im Schwimmbad, ein unbedachtes Tippen auf ein Löschsymbol oder ein Diebstahl reicht aus, um Inhalte zu verlieren.

Deshalb ist es wichtig, wie beim PC die Daten an anderen Orten zu sichern und verloren geglaubte Dateien wiederherstellen zu können. Das klappt allerdings längst nicht in allen Fällen - und es ist sehr wichtig, im Notfall die richtigen Sofortmaßnahmen zu ergreifen.

Wasserschaden oder aus Versehen gelöscht

Konkret heißt das: Zum Beispiel bei einem Wasserschaden schnell das Handy ausschalten und wenn möglich Akku, SIM- und Speicherkarte aus dem Gerät nehmen. «Durch Kurzschlüsse können auch Daten verloren gehen», erklärt Hannes Czerulla vom Computermagazin «c‘t» den Grund.

Wer versehentlich wichtige Fotos, Videos oder Dokumente gelöscht hat, muss ebenfalls schnell handeln. «Der Speicherbereich ist zwar als gelöscht markiert, aber noch vorhanden», erklärt Czerulla. Allerdings wird er bei der weiteren Nutzung überschrieben. Deshalb gilt: Handy sofort ausschalten oder in den Flugmodus wechseln und sich an die Datenrettung machen.

Bei iPhones gibt es in der Foto-App außerdem den Ordner «zuletzt gelöscht», in dem die Dateien für einige Tage gespeichert bleiben. Für Android kann man sich entsprechende Apps herunterladen, aus denen man gelöschte Dateien wiederherstellen kann.

Datenrettungs-Tools

Nach dem Notfallprogramm geht es an die Datenrettung. «Es gibt zahlreiche kostenlose Tools, die man sich herunterladen kann», sagt Czerulla. «Viele Rettungs-Apps suchen die gelöschten Dateien zwar kostenlos heraus, das Wiederherstellen kostet dann aber», warnt Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Reicht frei verfügbare Software nicht, hilft nur der Gang in die Werkstatt - etwa dann, wenn das Display durch einen Sturz schwer beschädigt ist und man das Telefon nicht mehr bedienen kann. Je nach Schwere der Schäden kommen schnell Kosten von mehreren hundert Euro zusammen.

Gewährleistung

Datenverluste sind manchmal von der Gewährleistung abgedeckt. «Wenn ein Geräte- oder Softwareschaden innerhalb der Gewährleistungszeit passiert, gehört es dazu, dass die Daten wiederhergestellt werden», weiß Körber - sofern man den Schaden nicht selbst verursacht hat.

Backup, aber wo?

Der sicherste Weg, Daten zu schützen, bleibt ein Backup. «Aus praktischen Gründen macht es für viele Sinn, die Daten in der Cloud zu speichern», sagt Körber. Bei Android geschieht das über das Google-Konto. Wer ein iPhone hat, kann die iCloud oder iTunes nutzen.

Diese Methode hat aber auch Nachteile: «Die im Cloudspeicher gesicherten Daten können nicht direkt auf den Laptop heruntergeladen werden», sagt Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal Teltarif. Sie lassen sich nur auf einem anderen Smartphone wiederherstellen.

Außerdem sollte man überlegen, ob man sensible Daten wie Arztbriefe in der Cloud gespeichert haben will. Die Alternative ist, die Daten auf einen externen Speicher wie eine Festplatte oder einen USB-Stick zu ziehen. «Bei dieser Methode erwischt man in der Regel aber nicht alle wichtigen Daten, zum Beispiel das Adressbuch oder SMS, da diese nicht über den Dateiexplorer zugänglich sind», gibt Kuch zu bedenken.