Tod mit nur 50 Jahren: Das Leben der Andrea Jürgens

Andrea Jürgens wurde 1967 in Wanne-Eickel (heute Herne) im Ruhrgebiet geboren. Ihre Eltern Heinz und Margret sowie ihr großer Bruder Ralf standen nie im Rampenlicht. Dieses gehörte ganz allein der talentierten Tochter. (Bild: dpa)

Die ARD Silvestergala 1977 machte Jürgens zum Star. Die Zehnjährige wurde zuvor von Musikproduzent Jack White entdeckt und sang in der Silvesternacht das von ihm komponierte Lied „Und dabei liebe ich euch beide“. So stand der Kinderstar von Anfang an mit den ganz Großen der Branche auf der Bühne und stieg in die Fußstapfen von Kinderstar Heintje. (Bild: ddp)

1987 schoss sie mit „Und dabei liebe ich euch beide“ auf Platz eins der ZDF-Hitparade – und war damit die jüngste Gewinnerin der Sendung. (Bild: ddp)

Der Song sollte einer ihrer größten Hits bleiben. Doch auch als erwachsene Künstlerin konnte Jürgens große Erfolge verbuchen, sammelte Gold- und Platinauszeichnungen. Das Weihnachtsalbum „Weihnachten mit Andrea Jürgens“ ist im Guinness-Buch der Rekorde als das meistverkaufte Weihnachtsalbum verzeichnet. (Bild: ddp)

Über sich selbst sagte Jürgens, sie sei kein besonders ehrgeiziger Mensch. Ihr Musik-Rekord zeigt trotzdem: Wenn es um ihre 40-jährige Karriere ging, arbeitete Andrea Jürgens hart. Insgesamt veröffentlichte die Musikerin 17 Studioalben, drei Weihnachtsalben, zwei Videoalben und ganze 21 Kompilationen. (Bild: ddp)

Privat lief es bei Jürgens jedoch nicht immer so gut. So heiratete sie 1988 Ralf Stiller, mit dem sie seit 1981 eine Beziehung führte. 1994 kam die Scheidung. In den 2000er-Jahren soll Jürgens mit ihrem späteren Manager Erhard Grosse (Bild) liiert gewesen sein. Kinder hinterlässt die Sängerin keine. (Bild: ddp)

Die vergangenen sieben Jahre stellten Jürgens vor eine große Probe. 2010 verstarb ihr Vater Heinz, der bis dato als ihr Manager fungierte. Drei Jahre später starb ihr Bruder Ralf im Alter von nur 58 Jahren. Um ihre kranke Mutter Margret kümmerte sich der Ex-Kinderstar bis zu ihrem Tod im letzten Jahr. Im Interview mit der „Bild“ sagte Heinz Schnitzler, Jürgens’ bester Freund, diese Schicksalsschläge hätten „ihren Lebensmut gebrochen.“ (Bild: dpa)

Auch gesundheitlich war dies spürbar. Im April dieses Jahres musste die Schlagersängerin Konzerttermine streichen, Schlager-Websites spekulierten über ihren Zustand. Ihr Manager und Lebensgefährte bestätigte gegenüber der „Bild“: Jürgens habe eine „langwierige, aber nicht lebensbedrohliche“ Erkrankung zu durchstehen. (Bild: ddp)

Dann die Schocknachricht: Am Montag brach die nur 50-Jährige in ihrer Wohnung in Recklinghausen zusammen. Schnitzler sagte im „Bild“-Interview, Jürgens sei daraufhin mit Blaulicht ins Krankenhaus gekommen. „In der Klinik fiel sie ins Koma.“ Schnell wurde klar: Der Star wird nur noch maschinell am Leben erhalten, beide Nieren sind funktionsuntüchtig. (Bild: ddp)

Am Donnerstagmittag dann die traurige Gewissheit: Jürgens sei nach „kurzer schwerer Krankheit“ verstorben. Ken Otremba von ihrer Plattenfirma Telamo bestätigte dies in einem Statement: „Wir trauern um eine der wichtigsten Künstlerinnen des deutschen Schlagers. Andrea wird uns allen sehr fehlen. Sie ist unersetzlich“. Auch ihr Lebensgefährte und Manager Erhard Grosse bestätigte den Verlust. Zu „Bild“ sagte der 58-Jährige: „Ich war bis zuletzt bei ihr. Andrea ist, nachdem sie ins Koma gefallen war, leider nicht mehr zu sich gekommen. Jetzt ist sie friedlich eingeschlafen.“ (Bild: ddp)