Paar posiert mit erlegtem Löwen - und erntet Shitstorm

In Südafrika werden zum Teil eigens Löwen gezüchtet, um sie dann zur Jagd für Touristen freizugeben. (Symbolbild: Getty)
In Südafrika werden zum Teil eigens Löwen gezüchtet, um sie dann zur Jagd für Touristen freizugeben. (Symbolbild: Getty)

Ein kanadisches Touristenpaar erschießt einen Löwen und küsst sich danach neben dem Kadaver des “Königs der Steppe”. Der Shitstorm ließ in den sozialen Medien nicht lange auf sich warten.

So zieht man sich den Ärger von tausenden Tierfreunden weltweit zu. Das Paar erlegte ein majestätisches Löwenmännchen und posierte danach für ein Foto, das sie auf sozialen Medien verbreiteten. Makaber: Die beiden Touristen gaben sich für das Foto einen Kuss hinter der Löwenleiche.

Nachdem der Anbieter “Legelela Safari“ das Foto auf der eigenen Facebook-Seite geteilt hatte, ereilte sie ein derartiger Shitstorm, dass die Seite mittlerweile geschlossen wurde. Der südafrikanische Safari-Veranstalter hat Jagd-Safaris im Angebot, bei denen Touristen Giraffen, Elefanten und eben auch Löwen jagen können. Das ist in Südafrika noch legal. Das Paar aus Kanada hatte wohl schon öfter mit Tierkadavern posiert, dieses Mal gingen sie mit dem Kuss neben dem Löwen, den sie in der Kalahari-Wüste erlegten, wohl einen Schritt zu weit.

Der britische “Daily Mirror” hatte versucht, das kanadische Paar zu kontaktieren, die wollten sich allerdings zu dem Skandal um ihr Kuss-Foto nicht äußern. Manche User wünschen den beiden Trophäenjägern, dass der Löwe wiedererwacht und sie frisst, andere stellen sich vor, wie sich Wildtiere bewaffnen, um sich zu wehren.

Die südafrikanischen Löwen können bis zu 230 Kilogramm schwer werden und werden in freier Wildbahn bis zu 15 Jahre alt. Wie überall auf dem afrikanischen Kontinent zählen sie auch in Südafrika zu den gefährdeten Tierarten. In den vergangenen Jahren hat sich in Südafrika die auch unter vielen Jägern verrufene Praxis des sogenannten “canned huntings”, also des “Jagens in Dosen” durchgesetzt.

Dabei wird ein nahezu hundertprozentiger Abschuss garantiert, indem Jagd auf vorher eigens gezüchtete Tiere gemacht wird, die nur in abgezäunten Gebieten frei herum laufen. Auch bei dem Abschuss dieses Löwen handelte es sich um solch eine Jagd. Seit Jahrzehnten gibt es Initiativen und Bemühungen von Tierschutzorganisationen, die Großwildjagd komplett zu verbieten.