Todessprung in Kulmbach: Polizei rekonstruiert Tragödie im Freibad

Noch immer ist unklar, warum die Männer in Kulmbach in den Tod sprangen.

Zwei junge Männer stürzten in der Nacht von Samstag auf Sonntag in einem Freibad in Kulmbach in den Tod. Noch ist die endgültige Todesursache unklar, doch der Polizei war es inzwischen möglich, anhand der Indizien eine erste Rekonstruktion des Dramas zu erstellen. Wie "Focus" berichtet, sei im Maschendrahtzaun des Geländes ein Loch gefunden worden, das zuvor nicht existiert habe. "Am Samstagabend ist ein Freibadangestellter wie jeden Abend den Zaun des Freibads abgelaufen und hat überprüft, ob alles in Ordnung ist", wird Stephan Pröschold, Leiter der Stadtwerke in Kulmbach, von dem Magazin zitiert. "Es war nichts Auffälliges festzustellen."

Bevor die 20 und 24 Jahre alten Männer auf den Sprungturm kletterten, sollen sie laut der Polizei noch einen Teil ihrer Kleidungsstücke abgelegt haben. Wie sie es allerdings auf den Turm schafften, ist noch unklar: Mitarbeiter des Freibads hatten nämlich die Leitern bis zum Drei-Meter-Brett abmontiert – eigentlich mit dem Hintergedanken, dass niemand Unbefugtes hinaufklettere. Nun muss zunächst ermittelt werden, aus welcher Höhe die Männer in die Tiefe gesprungen sind.

Und eine weitere Frage drängt sich auf: Haben die Männer aus Bayreuth und Himmelkron nicht bemerkt, dass sich in dem stillgelegten Becken kein Wasser befand? Antwort erhoffen sich die Beamten von der Obduktion am Montag. Es soll vor allem geklärt werden, ob Alkohol oder andere Drogen im Spiel gewesen waren.

Gefunden wurden die Männer am Sonntagmorgen gegen acht Uhr – da war das Freibad von Kulmbach bereits geöffnet und erste Besucher zogen ihre Bahnen. Da der Unglücksort etwas abseits liegt, sei die Tragödie nicht sofort aufgefallen. Erst ein Spaziergänger sah von einem erhöhten Weg außerhalb des Geländes einen Fuß und alarmierte sofort die Polizei. Die Gäste habe man direkt nach Hause geschickt. "Dafür hatten alle Verständnis", so Pröschold. Heute soll das Freibad erstmals wieder für Gäste geöffnet werden.