Tönnies weist Vorwürfe des Landkreises zurück

Unternehmer Clemens Tönnies hat die Vorwürfe des Landkreises Gütersloh zurückgewiesen, bei der Beschaffung der Wohnadressen von Mitarbeitern unkooperativ gewesen zu sein.

ARCHIV - 13.05.2020, Nordrhein-Westfalen, Rheda-Wiedenbrück: Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter bei Deutschlands gröÃtem Schlachtbetrieb Tönnies, trägt bei einer Pressekonferenz bei Tönnies eine Schutzmaske von Schalke 04. Beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind seit Anfang der Woche 400 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das sagte eine Sprecherin des Kreises Gütersloh am Mittwoch. Foto: David Inderlied/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Clemens Tönnies (Bild: dpa)

Rheda-Wiedenbrück (dpa) – «Wir haben datenschutzrechtliche Probleme», sagte Tönnies am Samstag bei einer Pressekonferenz in Rheda-Wiedenbrück. Laut Werkvertragsrecht dürfe das Unternehmen die Adressen der betreffenden Arbeiter nicht speichern. Co-Konzernchef Andreas Ruff fügte hinzu: «Wir haben alle Daten, die wir hatten, sofort an die Behörden weiter gegeben.»

Tönnies: “Werden diese Branche verändern”

Clemens Tönnies wolle nun alles tun, um den Ausbruch einzudämmen. «Ich stehe in der Verantwortung», so der 64-Jährige weiter. «So werden wir nicht weitermachen. Wir werden diese Branche verändern.» Das Statement der Tönnies-Führung folgte auf eine Pressekonferenz des Kreises am Samstag. Dort hatte der Leiter des Krisenstabs Thomas Kuhlbusch gesagt, das Vertrauen in die Firma Tönnies sei gleich Null.

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Der Fachbereichsleiter Gesundheit beim Kreis berichtete zudem, dass Tönnies bis Freitag Listen der Beschäftigten geliefert hatte, bei denen bei 30 Prozent die Adressen fehlten. Bei Anfragen habe die Firma zögerlich reagiert.

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