Top-Objektive, die man als Canon-Fotograf kennen sollte
Inzwischen gibt es für die spiegellosen Canon-EOS-R-Systemkameras eine Vielzahl an hervorragenden Objektiven, und das für jeden Geldbeutel. Im CHIP Testlabor haben wir 12 Zooms und 10 Festbrennweiten mit RF-Bajonett genauestens auf Bildschärfe, Ausstattung und Zusammenarbeit mit dem Autofokus überprüft. Hier stellen wir Ihnen den aktuellen Testsieger und Preistipp der Festbrennweiten und der Zooms vor. Im Anschluss verraten wir, auf welche Details Sie beim Kauf des richtigen Objektivs unbedingt achten sollten.
Auch in der Fotografie kommt es aufs Werkzeug an, genauer gesagt auf eine hervorragende Kamera und ein ebenso gutes Objektiv. Denn wenn das Licht durch Fehljustierungen, Randabschattungen oder Spiegelungen schon auf dem Weg zum Sensor einen guten Teil seiner Information verloren hat, kann das auch die beste Sensortechnik nicht mehr gut machen.
Doch welches Objektiv ist das Richtige? Als Canon-R-Fotograf benötigen Sie ein Objektiv mit RF-Bajonett, um das Objektiv ohne Adapter anschließen zu können. In unserem CHIP Testcenter checken wir regelmäßig Canon-RF-Objektive auf Abbildungsleistung, Aussstattung und Zusammenarbeit mit dem Autofokus. Da die Bauart der Objektive einen starken Einfluss auf die Abbildungsleistung hat, weisen wir die besten Festbrennweiten und die besten Zoom-Objektive getrennt aus. In den folgenden Tabellen dieses Artikels finden Sie jeweils Testsieger, Preistipp und weitere empfehlenswerte Modelle für beide Bauarten.
Flexibel und leistungsstark: Die besten Zoom-Objektive für Canon EOS-R-Kameras
Ein Zoom-Objektiv bietet im Vergleich zu einer Festbrennweite eine variable Brennweite. Ein Dreh am Zoom-Ring genügt, um den Bildausschnitt zu verändern, ohne das Objektiv oder den Standort wechseln zu müssen. Dies ist besonders praktisch, weil es schnell geht, und man die Fototasche nicht mit vielen Festbrennweiten bestücken muss.
Es gibt eine Reihe recht günstiger Zoom-Objektive für Einsteiger, die sich zunächst nur ein Budget-Objektiv zulegen möchten, bevor sie die eigene Fototasche mit kostspieligeren Spezialobjektiven füllen. Aber auch professionelle Reise- und Tierfotografen schwören auf Zoom-Objektive, da sie damit deutlich schneller auf überraschende Motive reagieren können.
Zur vollständigen Bestenliste aller Canon RF-Bajonett Zoom (Vollformat)
Lichtstark und extrem scharf: Die besten Festbrennweiten fürs EOS-R-System von Canon
Bei Festbrennweiten ist die Bildqualität häufig besser, da sie weniger komplexe optische Konstruktionen erfordern. Diese Objektive sind oft kompakter und leichter, bieten in der Regel eine höhere Lichtstärke und ermöglichen das Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Blitz oder Stativ.
Lichtstarke Festbrennweiten empfehlen sich beispielsweise für die Nacht-Fotografie oder auch für Hochzeitsfotografen, die ohne Blitz in der eher dunklen Kirche fotografieren müssen. Auch Porträt-Fotografen verwenden meistens ein lichtstarkes Objektiv in ihrer Lieblings-Brennweite und mit einem ausdrucksstarken Bokeh (Unschärfe im Hintergrund).
Zur vollständigen Bestenliste aller Canon RF-Bajonett Festbrennweite (Vollformat)
CHIP Testcenter: So bewertet CHIP Objektive
Um Sie beim Kauf eines für Ihr Kameramodell passenden Objektivs zu unterstützen, unterziehen wir alle Wechselobjektive für Systemkameras einem standardisierten Testverfahren, dessen Ergebnisse in die Bestenlisten einfließen. Die Gesamtnote berechnet sich aus den Einzelnoten für Auflösung (50%), Objektivgüte (25%), Ausstattung (15%) und Autofokus (10%).
Bei CHIP durchlaufen alle Objektive ein- und dasselbe Testverfahren, allerdings je nach Bajonetttyp an einer anderen Kamera: bei Canon EF (Vollformat) die EOS 5DS R, bei Nikon F (Vollformat) die D800 und bei Sony E-Mount (Vollformat) etwa die Alpha 7R II. Einige Hersteller bauen nicht nur Objektive für Vollformat-Kameras, sondern ergänzen das Angebot durch leichtere und günstigere Objektive, die beispielsweise für APS-C-Sensoren optimiert wurden. Diese Objektive weisen wir in separaten Bestenlisten aus.
Auf diese Dinge sollten Sie beim Kauf eines Objektivs achten
Das Allerwichtigste beim Kauf eines Objektivs ist die Kompatibilität. Jeder Hersteller besitzt mindestens einen Bajonett-Typ, das ist quasi der Anschluss fürs Objektiv. Bei den spiegellosen Canon-Kameras handelt es sich um das RF-Bajonett. Achtung, vor ein paar Jahren hat Canon sehr leichte DSLMs (Digital Single Lens Mirrorless) mit M-Bajonett herausgebracht, doch das hat sich nicht am Markt durchgesetzt. Am RF-Bajonett können nur RF-Objektive von Canon angeschlossen werden. Andere Objektive passen weder zum Drehverschluss, noch stimmen die elektronischen Kontakte überein, was dazu führt, dass keine brauchbaren, scharfen Bilder gemacht werden können.
Auch die Sensorgröße der Kamera spielt eine Rolle. Es gibt einige wenige, besonders leichte und günstige Objektive mit der Bezeichnung "RF-S", die ausschließlich für die kleineren APS-C-Sensoren beispielsweise der Canon EOS R7 gebaut werden. Alle anderen RF-Objektive lassen sich sowohl mit Vollformat- als auch mit APS-C-Sensor benutzen.
Bei der Wahl der Brennweite für eine Canon-DSLM mit APS-C-Sensor sollten Sie den Crop-Faktor berücksichtigen: Da die Sensorfläche kleiner ist, wird nur der zentrale Teil des vom Objektiv projizierten Bildes aufgenommen, also ein engerer Ausschnitt, ähnlich wie bei einem Zoom auf eine längere Brennweite. Der Crop-Faktor beträgt bei Canon 1,6x. Wenn Sie also ein 50-mm-Objektiv an einer Canon EOS R7 anschließen, entspricht der Bildausschnitt einem 80-mm-Objektiv.
Objektivnamen entschlüsselt: Das bedeuten die Abkürzungen
Wer ein Objektiv kaufen will, ärgert sich oft über die komplizierten Namen. Doch die Abkürzungen und Zahlen haben eine Bedeutung. Am Beispiel des Reisezooms "Canon RF 24-105mm F4-7.1 IS STM" erklären wir diese:
RF: Diese Abkürzung steht ganz klar für das spiegellose RF-Bajonett. Solche Objektive eignen sich für das EOS-R-System.
24-105mm: Die Brennweitenspanne des Zoom-Objektivs geht von 24 bis 105 Millimeter, also vom Weitwinkel bis zum leichten Tele. Achtung: Diese Angabe bezieht sich aufs Vollformat. Wenn Sie eine Kamera mit APS-C-Sensor besitzen, sollten Sie den Crop-Faktor von 1,6x berücksichtigen.
F4-7,1: Diese Angabe ist wichtig für die Lichtstärke. Je kleiner die Zahlen, desto besser. Wie bei den meisten Zooms variiert bei diesem Objektiv die Lichtstärke, also die maximale Blendenöffnung, je nach Brennweite. Bei 24 mm lässt sich die Blende auf f/4 öffnen, bei 105 mm dagegen nur bis f/7,1.
IS: Dieses Objektiv ist bildstabilisiert ("Image Stabilization")
STM: Die letzte Abkürzung bezeichnet meist die Art des Autofokus-Motors, hier "Stepping Motor". Diese Objektive stellen relativ leise scharf und eignen sich deshalb unter anderem gut fürs Filmen.
Zusätzlich zu den Angaben oben können Canon-RF-Objektive noch folgende Abkürzungen enthalten:
L: Steht für "Luxury" und weißt auf die hochwertige Profi-Linie von Canon hin. Erkennbar auch am roten Ring ums Objektiv.
USM: Objektive mit dieser Abkürzung haben einen besonders schnellen Ultraschall-Motor.
Macro: Das Objektiv wurde für den Nahbereich optimiert. Die meisten Makro-Objektive lassen sich aber auch als ganz normales Objektiv nutzen, etwa für Porträts.
Welche Brennweite sich für welches Motiv eignet
Die Brennweite eines Objektivs bestimmt maßgeblich, wie groß das Motiv auf der Aufnahme erscheint. Zudem beeinflusst die Brennweite die Schärfentiefe und die optische Darstellung des Bildes. Zoom-Objektive lassen sich auf unterschiedliche Brennweiten einstellen, Festbrennweiten sind optisch oft hochwertiger gebaut, der Bildwinkel bleibt jedoch fix.
Objektive werden je nach Brennweite in folgende Kategorien eingeordnet.
Weitwinkel: Objektive mit weitem Blickwinkel, eignen sich hervorragend für Landschafts-Fotografie oder auch Fotografie in Innenräumen, da hier der Fotograf nicht beliebig zurücktreten kann, um möglichst viel aufs Bild zu bekommen. Brennweiten von ca. 16 mm bis 40 mm werden dem Weitwinkel zugeordnet.
Normal-Brennweite: Dieser Blickwinkel ähnelt den Sehgewohnheiten des menschlichen Auges am meisten. Normal- oder Standard-Brennweiten eignen sich für Reportage, Reise- und People-Fotografie sowie Street Photography. Von einer Normal-Brennweite spricht man bei ca. 40 bis 70 mm.
Tele: Durch den relativ engen Blickwinkel scheinen weiter entfernte Motive näher heranzurücken, außerdem ist die Schärfentiefe geringer, was das leichte Tele auch zu einer beliebten Porträt-Brennweite macht. Damit gelingen professionelle Aufnahmen, bei der das Gesicht knackscharf und der Hintergrund weich verschwommen abgebildet wird. Klassische Tele-Objektive besitzten Brennweiten von ca. 70 bis 200 mm.
Supertele: Dabei handelt es sich um schwere und in der Regel sehr teure Spezialobjektive für die Wildlife- oder Sport-Fotografie. Zu dieser Kategorie zählen alle Objektive mit einer Brennweite über 200 mm.
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