Total-Ausfall droht: Wieder Computer-Panik wie im Jahr 1999?

Experten bereiten sich schon jetzt auf das Jahr 2038 vor, denn es könnten sich dann Fehler in zahlreichen Computersystemen ergeben – das erinnert an den Jahrtausendwechsel.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Jahreswechsel ins neue Millennium: Beim Jahr-2000-Problem befürchteten Experten, dass Systeme abstürzen oder falsche Ergebnisse liefern könnten – mit weitreichenden Konsequenzen in verschiedenen Bereichen wie Finanzen, Energieversorgung, Telekommunikation und Transport.

Unternehmen und Regierungen auf der ganzen Welt investierten daher erhebliche Ressourcen in die Lösung dieses Computer-Bugs, und das zum Glück auch erfolgreich.

Doch es könnte bald zu einem ähnlichen Vorfall kommen, denn das Jahr-2038-Problem hat ebenfalls das Potenzial, große Teile der IT-Infrastruktur lahmzulegen. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

Das Jahr-2038-Problem und seine Folgen

brennender Laptop
brennender Laptop

Das Jahr-2038-Problem ist eine potenzielle Computersicherheitskrise. Sie resultiert aus der Art und Weise, wie viele Computersysteme Datum und Uhrzeit in Unix-basierten Systemen speichern. Das passiert nämlich seit dem 1. Januar 1970 in Sekunden als 32-Bit-Ganzzahl.

Das 32-Bit-Limit wird aber am 19. Januar 2038 um genau 4:14 Uhr erreicht werden. Dann sind genau 2.147.483.647 Sekunden vergangen. Es besteht die Gefahr, dass Systeme nach diesem Datum den Zeitstempel nicht mehr korrekt darstellen oder interpretieren können. Diese würden dann den Zeitstempel plötzlich auf den 13. Dezember 1901 zurücksetzen.

Dies könnte zu Fehlfunktionen oder Ausfällen in verschiedenen Bereichen wie

  • Finanzen

  • Energieversorgung

  • Telekommunikation

  • Transport

führen, wenn Systeme nicht mehr in der Lage sind, genaue Zeitstempel zu liefern oder Ereignisse ordnungsgemäß zu protokollieren. Unix-basierte Systeme, darunter sämtliche Linux-Distributionen, kommen häufig auf Servern weltweit zum Einsatz. Über 600 Distributionen werden dann wohl komplett aussterben. DIe wichtigsten wie Ubuntu oder MXLinux sind aber sicher.

Download: MX Linux

MX Linux (64 Bit) 21.3

Basierend auf Debian und antiX ist "MX Linux" eine interessante Distribution, die immer mehr Freunde findet. Dank des Xfce-Desktops eignet sich das System auch für schwächere Hardware.
CHIP Bewertung: Gut zum Download

MX Linux (32 Bit) 21.3

Wie viele andere Distributionen, so ist "MX Linux" keine komplette Neuentwicklung, sondern nutzt als Basissysteme Debian und antiX. Das System ist einfach zu installieren und eignet sich auch als Live-System. Wer möchte, kann es auch problemlos als virtuelle Maschine nutzen.
CHIP Bewertung: Gut zum Download

Das wird schon jetzt gegen das Jahr-2038-Problem getan

Dystopische Stadt
Dystopische Stadt

Firmen und Regierungen auf der ganzen Welt arbeiten derzeit an der Lösung des Problems, indem sie auf 64-Bit-Systeme umsteigen. Diese können einen Zeitstempel bis zum Jahr 292.277.026.596 darstellen – falls es die Menschheit in der aktuellen Form dann überhaupt noch gibt.

Es wird auch nach anderen Lösungen gesucht, um das Jahr-2038-Problem zu beheben. Dazu zählt etwa die Verwendung alternativer Datumsformate, bei denen die 32-Bit-Beschränkung nicht zum Tragen kommt, oder die Nutzung von Algorithmen, die das Problem auch ohne einen Wechsel zum 64-Bit-Betriebssystem lösen.

CHIP meint: Kommt die Epochalypse?

Der Y2K-Bug wurde damals von vielen gefürchtet, hat sich aber am Ende fast schon als Lachnummer herausgestellt. Dabei vergessen die meisten, dass viele IT-Experten hart daran gearbeitet haben, um das Problem zu verhindern. Dieses Mal dürfte das ähnlich sein, und es bleibt in den kommenden 14 Jahren noch sehr viel Zeit, um die betroffenen 32-Bit-Systeme auszutauschen. Es ist jedenfalls spannend zu sehen, welche Auswirkungen kleine Entscheidungen noch Jahrzehnte später haben können.


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