Totalschaden bei Windows: Raus aus der Bluescreen-Falle

Wer einen Bluescreen am Computer sieht, der bekommt schnell Panik. Doch die scheinbar hartnäckigen Probleme lassen sich möglicherweise schnell lösen.

Wer im Juli 2024 mit den Bluescreens rund um CrowdStrike gekämpft hat, ist selbst hautnah mit dem Problem konfrontiert worden. Aber auch, wenn es keine weltweiten PC-Ausfälle gibt, kann sich Windows immer mal wieder mit einem Bluescreen verabschieden.

Auf die leichte Schulter sollte man Bluescreens nicht nehmen, denn sie werden durch kritische Systemfehler ausgelöst. Das System macht praktisch einen Notfall-Stopp, um schlimmere Schäden zu vermeiden. Wer betroffen ist, kann Windows in manchen Fällen gar nicht mehr nutzen, weil sich ein grober Fehler an den nächsten reiht.

Die Anzeige von Bluescreens hat sich über die Jahre verändert. Heute ist nur noch ein Smiley mit einer kurzen Beschreibung zu sehen, dazu wird ein QR-Code angezeigt. Früher gab Windows noch explizit die Stop-Codes aus:

  • CRITICAL_PROCESS_DIED

  • SYSTEM_THREAD_EXCEPTION_NOT_HANDLED

  • IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL

  • VIDEO_TDR_TIMEOUT_DETECTED

  • PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA

  • SYSTEM_SERVICE_EXCEPTION

  • DPC_WATCHDOG_VIOLATION

Doch verzweifeln sollte man trotz Bluescreen nicht, meist lassen sich Probleme recht schnell eingrenzen und mit der richtigen Strategie auch beheben.

Vorsichtsmaßnahmen nicht vergessen

Backup-Programm Aomei Backupper
Backup-Programm Aomei Backupper

Ein Bluescreen erinnert immer daran, wie angewiesen man auf Windows ist. Er ist auch oft ein Weckruf für vergessene Backups. Sollten Sie keine aktuelle Datensicherung haben, sollten Sie die jetzt nachholen, falls die Situation es noch zulässt. Gute Backup-Software gibt es genug, auch kostenlose. Am einfachsten gelingt ein Backup auf eine externe Festplatte.

Zur Not können Sie aber auch einfach ein paar wichtige Dateien auf einen Cloud-Speicher legen. Backup-Programme wie Aomei Backupper Pro können Dateien und Ordner gezielt sichern und auch Komplett-Backups von Windows anlegen. Da viele Bluescreens auch nach Updates auftreten, ist ein Backup vor dem Update eine gute Rückversicherung.

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Bluescreen-Auslöser eingrenzen

Bluescreen in Windows 11 mit QR-Code
Bluescreen in Windows 11 mit QR-Code

Bluescreens können durch Fehler in Software oder Hardware ausgelöst werden, drei häufige Ursachen sind:

  • ein zuvor eingespieltes Update

  • ein aktuell verwendetes Gerät

  • ein aktuell verwendetes Programm

Beim Thema Updates muss es nicht unbedingt ein großes Funktionsupdate von Windows sein, auch die kumulativen Updates, die es beim Patchday gibt, verursachen regelmäßig Fehler und im schlimmsten Fall eben auch Bluescreens.

Auch Updates für systemnahe Software sind mögliche Auslöser, weil sie tief im System arbeiten. Virenscanner sind zum Beispiel Kandidaten für Bluescreens. Treten Bluescreens im Zusammenhang mit einem neuen Gerät auf, dann ist meist ein fehlerhafter Treiber der Schuldige.

Nach dem Bluescreen folgt ein Neustart. Dann kann in manchen Fällen auch wieder alles in Ordnung sein. Der blaue Bildschirm muss dann nicht mehr kommen. Hängt man in einer Bluescreen-Schleife fest, sprich stürzt das System immer wieder mit dem blauen Bildschirm ab, hilft ein Start im abgesicherten Modus (siehe nächstes Kapitel).

Bluescreens nach Update beheben

Eingespielte Updates deinstallieren
Eingespielte Updates deinstallieren

Verursacht ein Windows-Update den Bluescreen, dann ist die einfachste Lösung, dieses Update wieder zu entfernen. Das geht über den "Updateverlauf" und "Updates deinstallieren". Wählen Sie das betreffende Update aus der Liste aus und klicken Sie auf "Deinstallieren".

Eine Schwierigkeit ist, dass Sie den oben beschriebenen Weg möglicherweise nicht mehr komplett gehen können, wenn sich Windows immer wieder mit Bluescreens verabschiedet. Dann müssen Sie in den abgesicherten Modus starten, was über "Wiederherstellung" und "Erweiterter Start" klappt. Klicken Sie auf "Jetzt neu starten".

Hangeln Sie sich über Problembehandlung und "Erweiterte Optionen" weiter zu "Starteinstellungen" und dann zu "Neu starten". Mit Bitlocker verschlüsselte Systeme verlangen an dieser Stelle das Passwort. Im Neustartprozess werden Ihnen danach verschiedene Optionen angezeigt.

Der abgesicherte Modus mit Netzwerkunterstützung ist meist mit [5] bzw. [F5] zu erreichen. Das kann aber unter Umständen auf Ihrem System auch anders sein. Jetzt müssten Sie wie oben beschrieben Updates entfernen können.

Alternative für gut Vorbereitete: Wenn Sie ein Backup Ihres Systems von vor dem Update haben, können Sie auch das einfach zurückspielen.

Bluescreens beim Einsatz von Geräten reparieren

Treiber erneuern über Geräte-Manager
Treiber erneuern über Geräte-Manager

Kommt es zu Bluescreens nach der Einrichtung neuer Hardware oder immer genau beim Einsatz eines bestimmten Geräts, dann liegt in vielen Fällen ein Problem mit dem Treiber vor. In diesen Fällen ist ein Besuch im Geräte-Manager fällig. Der sollte durch entsprechende Kennzeichnungen ohnehin Probleme mit Geräten melden. Ist das nicht der Fall, klicken Sie das betroffene Gerät mit der rechten Maustaste an und danach auf "Eigenschaften".

Jetzt stehen alle Möglichkeiten im Tab "Treiber" parat: Probieren Sie "Treiber aktualisieren", möglicherweise gibt es einen neuen Treiber, der das Problem behebt. Falls nicht, besteht manchmal die Möglichkeit, über "Vorheriger Treiber" zu einem funktionierenden Stand zurückzukehren.

Klappt auch das nicht, können Sie in einigen Fällen das "Gerät deaktivieren". Wichtig, das geht nicht immer und schon gar nicht immer ohne Nebenwirkungen. Beispiel: Wenn Sie auf Ihrem Notebook das Touchpad ausschalten, brauchen Sie eine externe Maus, sonst müssen Sie mühsam über Keyboard-Eingabe navigieren.

Beim Hardware-Troubleshooting ist es ratsam, alle nicht unbedingt nötigen Komponenten vom System zu trennen. Auch hier gilt, dass es manchmal nötig ist, die gezeigten Schritte im abgesicherten Modus zu gehen.

Der optimale Schutz für Ihren PC

Software-Bluescreens reparieren

Problematische Software kann entfernt werden
Problematische Software kann entfernt werden

Wenn Software für Bluescreens verantwortlich ist, dann handelt es sich meist um Programme, die tief im System arbeiten. Das klassische Beispiel sind Virenscanner von Drittanbietern. Die können Sie deinstallieren, Windows Defender schützt Ihr System in der Zwischenzeit trotzdem.

Das klappt per Rechtsklick auf den Start-Button, wählen Sie danach "Installierte Apps" aus und durchsuchen Sie die Software-Liste nach dem entsprechenden Programm. Dann einfach anklicken und "Deinstallieren" wählen. Ein praktischer Helfer für solche Gelegenheiten ist etwa Geek Uninstaller.

Bluescreens betreffen aber nicht nur Virenscanner. Wenn der Bluescreen immer im Zusammenhang mit einem Programm auftaucht, sollten Sie prüfen, ob es ein Update für dieses Programm gibt. Falls ja, spielen Sie es ein und testen Sie, ob das Problem noch besteht. In vielen Fällen können Sie auch den Programmhersteller kontaktieren oder in einem Forum nachfragen, ob auch andere Nutzer ähnliche Probleme haben.

Download: GeekUninstaller

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Windows zurücksetzen

Windows-Neuinstallation
Windows-Neuinstallation

Sollten sich Bluescreen-Probleme nicht in den Griff kriegen lassen, kann auch eine Neuinstallation von Windows zum Ziel führen. Auch hier gilt, das können Sie gelassen angehen, wenn alle wichtigen Daten in einem aktuellen Backup stecken. Über den Punkt "Wiederherstellung" in den Einstellungen klicken Sie für einen Windows-Reset auf "Los geht's" unter "Diesen PC zurücksetzen".

Windows bietet dann zwei Optionen: "Eigene Dateien behalten" oder "Alles entfernen". Die erste Option behält persönliche Dateien, entfernt aber trotzdem Apps und Einstellungen. Die zweite Option gleicht einer Neuinstallation, hier verlieren Sie auch die gespeicherten Dateien. In beiden Fällen kann Windows entweder aus lokalen Systemdateien neu installiert werden oder Sie bedienen sich an einem Cloud-Download. Ein neues Windows-Image wird dann direkt von Microsoft gezogen.

Downloads: Windows 11 herunterladen

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Das "Media Creation Tool für Windows 11" von Microsoft vereinfacht Download und Installation der neuesten Windows-11-Version. Das ist nützlich, wenn Sie das System neu installieren oder aktualisieren möchten.
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