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Tradition seit 1953: Wie die Gäste für den Erhalt des Kult-Cafés Sibylle kämpfen

Noch leuchtet der Schriftzug des Café Sibylle. Doch schon bald könnten hier die Lichter ausgehen

Zumindest vom Sehen kennen es viele: Auf der Karl-Marx-Allee gibt es ein Café, das mit einer altmodischen orangefarbenen Leuchtschrift wirbt: "Sibylle". Früher stand da auch mal "Café". Doch seit das Leuchtmittel kaputt ist, können Passanten das schon nicht mehr sehen. Das Café gibt es seit 1953 und zu DDR-Zeiten galt es als zentrale Adresse. Nun droht ihm die Schließung - auch wegen chaotischer Vertragsverhältnisse. Doch es regt sich Widerstand. Die Angst ist groß, dass mit dem Aus nicht nur irgendein Berliner Lokal verschwindet, sondern auch ein Stück Kultur geht.

Dunkle einfache Bistro-Tische, rund 40 Stühle, ein voll geladenes Bücherregal und in der Luft Eintopf-Geruch: Im Café Sibylle gibt es kein Chichi. Es ist einfach, dunkel, rustikal. Ein Cappuccino kostet 2,50 Euro, ein Stück kalter Hund (also der Kuchen aus Keksen und Kakao-Glasur) 2,60 Euro. Suppe gibt es hier nur, wenn eine der vielen Vereine, die hier tagen, sie vorab bestellt. Die SPD- und die CDU-Ortsgruppe Friedrichshain treffen sich etwa hier. Gleichzeitig kommen Touristen, die sich die Ausstellung zur Karl-Marx-Allee im hinteren Teil der Räume anschauen.

Nach einer in der DDR beliebten Frauenzeitschrift benannt

"Und dann gibt es die Jubiläen", erzählt Geschäftsführer Uwe Radack über seine Gäste. Pro Jahr hat er rund 15 davon. Das seien Menschen, die ihren 60., 70. und 80. Geburtstag feiern und zu dem Café Sibylle eine persönliche Beziehung haben. "Das sind aber keine Ostalgie-Veranstaltungen hier", sagt Radack...

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