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Trash mit Botschaft - so viel Wahrheit steckt in Amazons Sci-Fi-Kracher "The Tomorrow War"

Weil sie die Menschheit vernichten wollen, feuert "Guardians of the Galaxy"-Star Chris Pratt bei Amazon die ganz großen Kanonen auf eine Armee blutrünstiger Aliens ab.

Hollywood-Star Chris Pratt muss mal kurz die Welt retten und reist ein paar Jahrzehnte in die Zukunft, um eine Alien-Invasion zu verhindern. (Bild: © Amazon Studios)
Hollywood-Star Chris Pratt muss mal kurz die Welt retten und reist ein paar Jahrzehnte in die Zukunft, um eine Alien-Invasion zu verhindern. (Bild: © Amazon Studios)

Ein bisschen naiv ist die Ausgangslage schon in "The Tomorrow War", dem groß angekündigten Science-Fiction-Spektakel von Amazon Prime Video. Zeitreisende aus dem Jahr 2050 überbringen ab 2. Juli eine schockierende Nachricht an die Menschen der Jetztzeit: Die Erde wird schon bald von einer tödlichen Alien-Spezies überfallen und ist dem Untergang geweiht. Als ob die Menschen dazu Außerirdische brauchen.

Das tun sie natürlich nicht, der Planet ist auch ohne Besucher aus dem All ziemlich am Ende. Die Filmemacher (Drehbuch: Zach Dean, Regie: Chris McKay) bemühen sich zwar, ihre Parabel als explosiven SciFi-Monsterkracher zu verkleiden, lassen ihre Protagonisten in einem trashigen B-Movie mit Botschaft während zwei Stunden aber auch immer wieder unverblümte Kommentare über den Status Quo der Menschheit abgeben.

Viel ist es nicht, was von der Zivilisation übrig bleibt. (Bild: © Amazon Studios)
Viel ist es nicht, was von der Zivilisation übrig bleibt. (Bild: © Amazon Studios)

Die Auslöschung ist unvermeidlich

Der fürsorgliche Familienvater, Militärexperte und wissenschaftlich interessierte Highschool-Lehrer Dan ("Guardians Of The Galaxy"-Star Chris Pratt) versucht nach einer weltweiten Mobilmachung also, die fremdbestimmte Apokalypse in der Zukunft aufzuhalten. Er wird aber auch erfahren müssen, dass die Menschen durch ihr Handeln in der Gegenwart daran nicht unschuldig sind. "Was wir jetzt dringend brauchen", sagt er, "sind Wissenschaftler. Wir müssen weiter forschen, wir müssen innovativ sein."

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Den Kids in Dans Klasse ist das alles schon egal. Sie sind sich bewusst, dem Untergang geweiht zu sein. Was soll es also bringen, sich noch für irgendetwas einzusetzen? Die eigene Auslöschung ist schließlich unvermeidlich.

Dan reist trotzdem mit hunderttausenden anderen Rekruten knapp 30 Jahre in die Zukunft: Eine Woche hat er für ein letztes Gefecht mit einer mit Tentakeln bewährten Spezies von Monstern Zeit. Geht die Schlacht verloren, war's das für die Menschen, von denen es in der Zukunft ohnehin nur noch 500.000 gibt. Aber vielleicht klappt es ja mit der "zweiten Chance für den Planeten", die Dan in seinem Kampf gegen die unheimliche Bedrohung sieht.

"Das ist das Ende"

Natürlich wird der Kampf nicht einfach. Der Feind ist "klüger, schneller und stärker", als man sich vorstellen kann, wie die Anführerin in der Zukunft, die sich Romeo Command (Yvonne Strahovski, "The Handmaid's Tale") nennt, den Rekruten eintrichtert. "Das ist das Ende. Innerhalb der nächsten paar Wochen wird die Menschheit vom Antlitz des Planeten verschwunden sein", sagt sie und setzt zusammen mit Dan alle Hoffnungen in einer wissenschaftlichen Lösung für das Problem.

Romeo Command (Yvonne Strahovski) hat in der Zukunft das Sagen. (Bild: © Amazon Studios)
Romeo Command (Yvonne Strahovski) hat in der Zukunft das Sagen. (Bild: © Amazon Studios)

Der Zeitreisende hat alle Hände voll zu tun: militärische Operationen anführen, im Forschungslabor Erkenntnisse gewinnen, und dann sind da auch noch komplizierte Familienverhältnisse: Vor allem in Dans Beziehung zu seinem Vater (Oscar-Preisträger J.K. Simmons) müssten dringend Missverständnisse geklärt werden. Das ist ziemlich viel für einen einzigen Film, der sich trotzdem noch einige Längen erlaubt und sich am Ende mit allgemeinem Wohlgefallen begnügt. Die Symptome der Apokalypse sind bekämpft, um die Ursachen sollen sich andere kümmern.

Ein Fakt noch zum Schluss: Die Menschen aus der Zukunft überbringen ihre Hiobsbotschaft während des Finales der Fußball-WM in Katar im nächsten Jahr. Die deutsche Mannschaft steht nicht auf dem Platz.

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