Traunstein - Tödlicher Schleuserunfall auf der A94: Fahrer wegen Mordes angeklagt

Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagter" wird auf die Gerichtsbank gestellt.<span class="copyright">Arne Dedert/dpa/Symbolbild</span>
Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagter" wird auf die Gerichtsbank gestellt.Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Nach einem verheerenden Schleuserunfall mit sieben Toten im vergangenen Oktober hat die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Todesfahrer angeklagt. Ihm wird unter anderem Mord vorgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat Anklage gegen den mutmaßlichen Schleuserfahrer erhoben, der im Oktober auf der Autobahn 94 bei Ampfing einen schweren Unfall verursacht haben soll. Laut „Web.de“ werden dem 24 Jahre alten Fahrer Mord, Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge und versuchter Mord vorgeworfen.

Sieben Menschen sterben bei Fluchtversuch

Der Mann soll 22 Flüchtlinge in einem Kleinbus von Österreich nach Deutschland gebracht haben. Als er eine Polizeikontrolle bemerkte, flüchtete er mit hoher Geschwindigkeit und verlor in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug.

Der Transporter überschlug sich, sieben Menschen starben, darunter ein sechsjähriges Kind. Ein Insasse erlitt einen bleibenden Hirnschaden, 14 weitere wurden schwer verletzt.

Angeklagter soll mehrfach Menschen nach Deutschland geschleust haben

„Web.de“ berichtet, dass der Angeklagte bei drei weiteren Fahrten insgesamt 46 Menschen unter Lebensgefahr nach Deutschland geschleust haben soll. Auch diese Fahrten sind Teil der Anklage. Zudem wurden drei Männer als sogenannte Scoutfahrer angeklagt, die den Transporter vor Polizeikontrollen warnen sollten.

„Das Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge ist ein besonders schwerwiegendes Verbrechen,“ so die Staatsanwaltschaft Traunstein. Dem Angeklagten droht lebenslange Haft.