Wie treu ist seine Fan-Base? - Republikaner sind müde von Trumps Wahlkampfverhalten
Republikanische Parteivorsitzende sind zunehmend beunruhigt über Donald Trumps Verhalten im Wahlkampf. Vermehrte Beleidigungen und emotionale Ausbrüche während des Wahlkampfes lassen Zweifel an seiner Eignung für eine erneute Präsidentschaft aufkommen.
Immer mehr Republikaner zeigen sich zunehmend besorgt über das Verhalten von Donald Trump im aktuellen Wahlkampf. Der Präsidentschaftskandidat hat in den letzten Wochen eine Reihe von persönlichen Angriffen auf Vizepräsidentin Kamala Harris gestartet, nachdem sie in Umfragen an ihm vorbeigezogen ist. Besonders seine beleidigenden Kommentare und emotionalen Ausbrüche lassen die Partei zweifeln, ob Trump der richtige Kandidat für eine erneute Präsidentschaft ist, berichtet der „Independent“. „Das ist, was man einen öffentlichen Nervenzusammenbruch nennt“, sagte Matthew Bartlett, ein republikanischer Stratege und ehemaliger Trump-Mitarbeiter.
Interne Unruhen in der Republikanischen Partei
Der Vorsitzende der Republikanischen Partei von Vermont Paul Dame erklärte, dass viele Parteimitglieder müde seien, Trump zu verteidigen. Seine negativen Äußerungen, wie das Bezeichnen von ihr als „dumm“ und mit „niedrigem IQ“, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. „Wenn die nächsten drei Monate von weiteren solchen Beispielen geprägt sind, denke ich, dass er einige der gemäßigten Unterstützer verlieren wird“, erklärte Dame.
Der ehemalige Kongressabgeordnete Adam Kinzinger äußerte sich: „Das ist ein Mann, der nicht in der Lage ist, seine Emotionen zu kontrollieren. Entgegen allen Ratschlägen und jeglicher Vernunft greift er den republikanischen Gouverneur von Georgia an... Donald Trump verliert den Verstand.“, sagte er gegenüber dem „Independent“
Bizarrer Auftritt bei Livestream
Während eines kürzlichen Livestreams, in dem Trump unter anderem zur wirtschaftlichen Lage Stellung nahm, geriet er erneut in die Schlagzeilen. Er beschuldigte eine ABC-Journalistin, ihn auf einer Konferenz in eine „Falle“ gelockt zu haben und forderte ihre Entlassung. Laut „Politico“ geriet er auch mit dem Gouverneur von Tennessee, Bill Lee, aneinander und bezeichnete ihn als „RINO“ (dt.: „nur dem Namen nach Republikaner“), obwohl Lee Trump noch bei der GOP-Konvention gelobt hatte. Barrett Marson, ein GOP-Stratege aus Arizona, meinte dazu: „Wir sind längst über den Punkt hinaus, an dem wir dachten, er könnte vielleicht seine schlimmsten Impulse zügeln.“