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Tromsø: War der brasilianische Gastforscher eigentlich ein russischer Spion?

Rätselraten an der Arktischen Universität Tromsø in Norwegen: War ein Gastforscher, der sich als Brasilianer ausgab, in Wirklichkeit ein russischer Spion? Seit Montag sitzt der Mann in Haft. Laut Polizei stellt er eine Gefahr für die nationale Sicherheit Norwegens dar.

Beschuldigter weist Vorwürfe zurück

Marc Lanteigne, Professor an der Arktischen Universität Tromsø, sagt: „Es war wirklich schwierig und für viele ein Schock. Das war nicht zu erwarten, wir versuchen immer noch, damit umzugehen."

„Das war ein fleißiger Wissenschaftler, der sich gut eingefügt hat, angenehm und gesellig war“, berichtet Dag Rune Olsen, Rektor der Arktischen Universität Tromsø.

„Er macht eine schwere Zeit durch und ist tief getroffen. Er hat verdeutlicht, kein russischer Spion zu sein und versteht das alles nicht", so der Anwalt des Beschuldigten.

Der unter Spionageverdacht stehende Mann ist norwegischen Medienberichten zufolge 37 Jahre alt und soll im kanadischen Calgary studiert haben. In Tromsø war er Mitarbeiter in einer Forschungsgruppe zu sozialer Sicherheit, Vorsorge und hybrider Bedrohung. Ein Hochschullehrer der Universität Tromsø gab an, er habe mit dem Mann im September in der litauischen Hauptstadt Vilnius an einer Tagung zum hybride Gefahrenlagen teilgenommen.

Gefahr von Sabotage norwegischer Gasanlagen

Auf der Liste der Länder mit der größten Erdgasfördermenge steht Norwegen weltweit auf dem neunten Rang. Die Sicherheitsbehörden in Oslo gehen davon aus, dass die Gefahr von Sabotage norwegischer Gasanlagen und -leitungen seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich zugenommen hat.