Trotz Ablehnung aus dem Norden - Südkoreas Präsident Yoon präsentiert Vision für Wiedervereinigung
Südkoreas Präsident Yoon sprach bei einer Rede von seiner Vision für eine friedliche Wiedervereinigung mit Nordkorea. Kim Jong-un hat diesem Ziel bereits eine klare Absage erteilt.
Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol hat eine Friedensgeste an Nordkoreas Staatsführer Kim Jong-un gesendet und einen Plan zur Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten vorgelegt.
In einer Rede zum National Liberation Day, der den 79. Jahrestag der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft markiert, stellte Yoon seine Vision für die Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel vor.
Yoon signalisiert Bereitschaft zu Kooperation bei Denuklearisierung Nordkoreas
Er betonte, dass er bereit sei, eine politische und wirtschaftliche Kooperation zu beginnen, sollte Nordkorea „nur einen Schritt“ in Richtung Denuklearisierung machen. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“.
Dem Bericht zufolge sagte der südkoreanische Präsident auch, dass man durch die Einrichtung eines „interkoreanischen Arbeitsgruppe“ Wege finden könne, um Spannungen abzubauen und in sämtlichen Bereichen wie der wirtschaftlichen Wirtschaft, bei Austauschprogrammen oder bei der Zusammenführung von Familien, die durch den Koreakrieg auseinandergerissen wurden, an Themen zu arbeiten.
Angebot humanitärer Hilfe
Zudem unterbreitete er einen erneuten Vorschlag für humanitäre Hilfe nach den schweren Überschwemmungen im Juli in Nordkorea, nachdem Kim das Angebot kürzlich bereits abgelehnt hatte. „Obwohl das nordkoreanische Regime unser Angebot erneut abgelehnt hat, werden wir niemals aufhören, humanitäre Hilfe anzubieten,“ betonte Yoon laut „Bloomberg“.
In seiner Rede brachte er laut „Reuters“ außerdem den Vorschlag eines internationalen Kongresses zur Menschenrechtslage in Nordkorea ins Spiel. Dabei unterstrich er auch die Idee, einen Fonds zu gründen, der das globale Bewusstsein für dieses Thema schärfen, Aktivistengruppen unterstützen und den Zugang der nordkoreanischen Bevölkerung zu Informationen von außerhalb erweitern soll.
Yoon betont Freiheit als Weg zur Wiedervereinigung
„Nur indem wir unsere Freiheit entschieden verteidigen, können wir zur führenden Kraft werden, die eine freie und demokratische Vereinigung vorantreibt“, sagte der Südkoreaner „Bloomberg“ zufolge.
Yang Moo-jin, Präsident des Universitätsinstituts für Nordkoreastudien in Seoul, äußerte sich kritisch zu Yoons Plänen. Er merkte dem Bericht von „Reuters“ zufolge an, dass die nordkoreanische Führung die südkoreanischen Bestrebungen zur Förderung von Menschenrechten und dem Zugang zu externen Informationen als widersprüchlich zu gleichzeitig angebotener Hilfe und Dialogbereitschaft wahrnehmen könnte. Eine solche Haltung Seouls könnte vom Regime Kim Jong-uns als Bedrohung interpretiert werden.
Kim distanziert sich von friedlicher Wiedervereinigung und rüstet auf
Dieser strich, wie „Bloomberg“ berichtet, zu Beginn des Jahres bereits Ziel der friedlichen Wiedervereinigung aus der nationalen Politik seines Landes und schaffte zudem Gesetze zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Südkorea ab.
Außerdem erhöhte er dem Bericht zufolge in jüngster Zeit die militärische Präsenz an der Grenze, indem er neue mobile Raketenwerfer vorstellte, die dort aufgestellt werden und konventionelle oder nukleare Angriffe auf Südkorea und US-Stützpunkte in der Region ermöglichen könnten.