Recall: Umstrittene Microsoft-Funktion wird fester Windows-Bestandteil

Microsoft plant, die umstrittene KI-Funktion "Recall" nach einem Rückzieher im Sommer nun doch zurückzubringen. Diese Funktion soll es ermöglichen, sich an alles zu erinnern, was am PC passiert ist.

Eigentlich hatte Microsoft vor, die KI-Funktion Recall schon Mitte des Jahres mit den neuen Copilot-Plus-PCs zu veröffentlichen. Die Idee war ein fotografisches Gedächtnis für Windows zu liefern, das sich an alles erinnert, was man je am PC gemacht hat.

Das klingt auf der einen Seite cool, weil die Windows-Suche einen zur Weißglut treiben kann und in vielen Fällen alles findet, nur das nicht, was man sucht. Andererseits schießt Recall alle fünf Sekunden ein Foto von allem, was auf dem Bildschirm zu sehen ist und füttert damit seine KI.

Datenschützer haben schnell Alarm geschlagen, auch wenn Microsoft beschwichtigt hat, dass die KI nur lokal funktioniert und keine Daten Richtung Redmond fließen sollen. Als ein Sicherheitsexperte dann noch demonstriert hat, wie sich Recall-Daten klauen lassen, zog Microsoft die Notbremse und stoppte die KI-Funktion erstmal.

Zum Download: Windows 11 24H2 ISO

Windows 11 24H2 Release Preview ISO Build 26100

Die aktuelle Windows 11 24H2 gibt es jetzt auch als ISO-Datei zum Download. Fertig ist die Version noch nicht, Status ist Release Preview, also eine Vorabversion.
CHIP Bewertung: Gut zum Download

Recall kommt im Oktober zurück

Suche in der Recall-Datenbank
Suche in der Recall-Datenbank

Einige Wochen war es still rund um Recall, doch Microsoft gibt jetzt in einer Erklärung ein Update zur Situation.

Mit dem Ziel, unseren Kunden ein vertrauenswürdiges und sicheres Recall-Erlebnis auf Copilot-Plus-PCs zu bieten, teilen wir mit, dass Recall ab Oktober für Windows Insider verfügbar sein wird. Wie bereits am 13. Juni mitgeteilt, haben wir unseren Veröffentlichungsansatz angepasst, um die wertvolle Expertise unserer Windows Insider-Community zu nutzen, bevor wir Recall für alle Copilot-Plus-PCs verfügbar machen. Sicherheit hat für uns weiterhin höchste Priorität. Sobald Recall im Oktober für Windows Insider verfügbar ist, werden wir einen Blog mit weiteren Details veröffentlichen.

Recall kommt also nicht mit Version 24H2 im Herbst, sondern geht stattdessen nochmal ins Insider-Programm. Schon in der Diskussion rund um Datenschutz hatte Microsoft verkündet, dass man Recall nicht vorab einschalten möchte. Es wird also ein Opt-in durch Nutzer nötig sein.

Funktion mit hohen Hardware-Anforderungen

Copilot-Plus-PCs von Microsoft
Copilot-Plus-PCs von Microsoft

Die gute Nachricht für alle, die Recall gar nicht erst wollen, ist, dass die Hardware-Anforderungen sehr hoch sind. Die lokale KI ist nur auf Copilot-Plus-PCs zu haben. Diese Geräte müssen eine lokale Neural Processing Unit besitzen, die mindestens 40 TOPS (Billionen Operationen pro Sekunde) leistet.

Bisher gibt es nur Notebooks mit ARM-CPU, die diese NPU liefern. Hat die Recall-Funktion das Insider-Programm erfolgreich durchlaufen, dürfte Recall also zuerst nur auf Copilot-Plus-PCs landen. Diese nutzen aber eine andere Architektur als klassische x86-Computer, mit dem unschönen Nebeneffekt, dass nicht alle Programme tadellos laufen.

Die Bestenliste aller Notebooks finden Sie hier
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