Trotz CAS-Urteil: Premier League ermittelt weiter gegen City

Die Europacup-Sperre gegen Manchester City ist vom Tisch - und dennoch sieht sich der englische Topklub nach wie vor Ermittlungen ausgesetzt.

Denn anders als die Untersuchungen der UEFA, deren Ergebnisse der Internationale Sportgerichtshof CAS am Montag in einem offiziellen Urteil zurückgewiesen hatte, sind die Untersuchungen der Premier League noch nicht beendet.

Die englische Eliteliga hatte im Februar angekündigt, die selben vermeintlichen Verstöße der Skyblues unter die Lupe nehmen zu wollen, die zuvor auch die UEFA auf den Plan gerufen hatten. Von seiten der Premier League droht der Mannschaft von Trainer Pep Guardiola also nach wie vor Ungemach.

Untersucht wird von der Liga insgesamt der Zeitraum zwischen 2012 und 2016. In dieser Spanne, das hatte das unabhängige Finanzkontrollgremium CFCB der UEFA festgestellt, soll City Sponsoreneinnahmen in der Bilanz überbewertet und unerlaubte Geldspritzen ihres Besitzers Scheich Mansour bin Zayed verschleiert haben. Der CAS erachtete dies als nicht bewiesen, die Liga könnte aber womöglich zu einem anderen Ergebnis kommen.

Tebas stellt CAS in Frage

Zahlreiche englische Medien hatten schon im Februar berichtet (als die UEFA-Sperre für City bekannt gegeben wurde), dass die Liga die zurückliegenden Bilanzen des Vereins ebenfalls überprüft - und bei einem möglichen Vergehen hart durchgreifen könnte.

Von einem Punktabzug bis hin zum nachträglichen Verlust der Meisterschaft aus dem Jahr 2014 könnten die Strafen demnach reichen. Damals wurden die Citizens mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Liverpool Meister.

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Sollte die Premier League tatsächlich zu einem anderen Schluss kommen als der CAS, würde dessen Urteil zumindest in der Öffentlichkeit wohl noch mehr als bisher in Frage gestellt werden. Schon jetzt gibt es äußerst kritische Stimmen.

Javier Tebas, Chef von Spaniens La Liga, sagte gar: "Wir müssen neu beurteilen, ob der CAS die richtige Institution ist, bei dem institutionelle Entscheidungen im Fußball verhandelt werden. Die Schweiz (wo der CAS ansässig ist, Anm. d. Red.) ist ein Land mit einer großen Geschichte bei Schiedsgerichtsverfahren, der CAS wird dem Standard nicht gerecht."