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Trotz Preis-Schock: Warum man kein Heizöl oder Speiseöl statt Diesel tanken sollte

Die Spritpreise sind durch den Ukraine-Krieg in die Höhe geschnellt, und Diesel ist aktuell sogar teurer als Benzin. Viele mag das zu dem Trick verleiten, Heizöl oder Speiseöl als Diesel-Ersatz zu verwenden. Doch das ist nicht nur verboten, sondern auch schlecht für den Motor.

Speiseöl statt Diesel in den Tank? Von diesem Trick sollte man lieber die Finger lassen (Bild: Getty Images)
Speiseöl statt Diesel in den Tank? Von diesem Trick sollte man lieber die Finger lassen (Bild: Getty Images)

Auf über zwei Euro ist der Preis für einen Liter Diesel in Deutschland mittlerweile. Manche Diesel-Fahrer mag das dazu verleiten, stattdessen Speiseöl in den Tank zu gießen. Rapsöl gibt es im Supermarkt schließlich schon für um die 1,80 Euro pro Liter. Und auch der Literpreis für Heizöl liegt aktuell unter 1,50 Euro. Doch beides, so warnt der ADAC, gehört nicht in den Tank eines Autos.

Speiseöl statt Diesel im Tank: Warum das auf Dauer teurer ist

Denn während ältere Dieselmotoren mit Verteilereinspritzpumpen zumindest vorübergehend mit Salatöl fahren konnten, sind moderne Dieselfahrzeuge nicht dafür gebaut. Einspritzpumpe und Einspritzdüsen sowie eine feinfühligere Sensorik vertragen sich nicht mit Salatöl, das deutlich zähflüssiger ist als Diesel.

Durch die veränderte Verbrennung ist nicht nur die Fahrleistung vermindert, sondern auch der Motor gefährdet: Es bilden sich Ablagerungen und Verstopfungen im Kraftstoffsystem, Säuren im Pflanzenöl können Dichtungen angreifen, und das Pflanzenöl kann auch ins Motoröl gelangen, was einen Motorschaden zur Folge haben kann.

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All das verursacht mehr Kosten als der aktuelle Dieselpreis. Hinzu kommt, dass Tanken mit Rapsöl oder anderem Salatöl aus dem Supermarkt als Steuerhinterziehung geahndet werden kann. Seit 2008 wird Pflanzenöl nämlich als Kraftstoff besteuert.

Heizöl statt Diesel im Tank: ebenso kritisch - und verboten

Auch Heizöl als Diesel-Ersatz ist aus steuerlichen Gründen gesetzlich verboten. Doch auch aus technischen Gründen ist es nicht ratsam, das aktuell günstigere Öl in den Tank eines Dieselfahrzeugs zu kippen.

Denn dem ADAC zufolge ähneln sich Diesel und Heizöl zwar in ihrer chemischen Zusammensetzung, doch Heizöl weist eine weitaus geringere Schmierfähigkeit auf und lässt sich schlechter zerstäuben, was zu höherem Verschleiß des Kraftstoffsystems, geringerer Fahrleistung und höheren Schadstoffemissionen führt. Auch die Zündwilligkeit ist bei Heizöl anders. Dies führt zu Zündverzug samt unerwünschten Motorgeräuschen sowie Rußbildung im Motorraum.

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