Trotz Taliban-Verbot - Afghanische Schwestern kämpfen für Olympischen Traum
Zwei afghanische Schwestern fliehen vor dem Taliban-Regime nach Italien, um ihren Traum von den Olympischen Spielen zu verwirklichen. Sie repräsentieren Millionen afghanischer Frauen.
Fariba (21) und Yulduz (24), zwei Schwestern aus Faryab, einer konservativen Provinz in Afghanistan, haben es laut BBC geschafft, sich einen Platz im afghanischen Team für die Olympischen Spiele 2024 zu sichern. In ihrer Heimat war es unüblich, Frauen auf Fahrrädern zu sehen. Trotz der Widrigkeiten nahmen die Schwestern heimlich 2017 an einem lokalen Radrennen teil, obwohl sie weder eigene Fahrräder noch Fahrkenntnisse besaßen. Sie liehen sich die Fahrräder eines Nachbarn und trainierten heimlich. Fariba sagte: „Ich fühlte mich wie ein Vogel, der fliegen kann.“
Professionelle Unterstützung in Italien
Der Traum, eines Tages an den Olympischen Spielen teilzunehmen, schien 2021 zerstört, als die Taliban die Kontrolle über Afghanistan zurückerlangten und Frauen das Sporttreiben verboten. Yulduz und Fariba flohen nach Italien und erhielten dort erstmals professionelle Unterstützung im Radsport. Laut BBC gelang es ihnen, über die Kontakte in der internationalen Radsport-Community Plätze in einem italienischen Team zu ergattern, was ihnen intensive Trainingsmöglichkeiten bot.
Vorbereitung auf Paris 2024
Fariba und Yulduz wurden für das olympische Team ausgewählt. „Dies gehört den afghanischen Frauen. Ich gehe zu den Olympischen Spielen wegen ihnen“, sagte Fariba. Die BBC berichtet, dass beide Schwestern das afghanische Team in Paris 2024 vertreten werden, als Teil eines speziellen gender-paritätischen Teams. Kein Taliban-Offizieller wird bei den Spielen zugelassen sein. Die Schwestern trainieren nun intensiv in der Schweiz, wo sie die modernen Einrichtungen des World Cycling Centre nutzen. Sie sind entschlossen, ihre Träume zu verwirklichen und ein Zeichen für Millionen afghanischer Frauen zu setzen.