Trotz Trump-Unterstützung - Robert F. Kennedy Jr. will seinen Namen auf New Yorker Wahlzettel zurückbringen

Robert F. Kennedy Jr. spricht am 23.08.24 im Renaissance Phoenix Downtown Hotel in Phoenix, Arizona.<span class="copyright">Rebecca Noble/Getty Images</span>
Robert F. Kennedy Jr. spricht am 23.08.24 im Renaissance Phoenix Downtown Hotel in Phoenix, Arizona.Rebecca Noble/Getty Images

Robert F Kennedy Jr. hatte nach dem Rücktritt von seiner eigenen Präsidentschaftskandidatur versucht, sich in mehreren Bundesstaaten vom Wahlzettel streichen zu lassen. In New York will er nun aber das Gegenteil vor Gericht erwirken.

Der ehemalige unabhängige US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. hat am Montag den Obersten Gerichtshof der USA gebeten, seinen Namen auf den Präsidentschaftswahlzetteln in New York zu belassen.

Und das, obwohl er seine eigene Wahlkampagne bereits im August beendet und dem republikanischen Kandidaten Donald Trump seine Unterstützung ausgesprochen hat. Das berichtet „CNN“.

Kennedy argumentiert mit „verfassungsmäßigem Recht“

In einem dringenden Antrag an den Supreme Court argumentierte Kennedy laut dem US-Fernsehsender, dass die Wähler in New York, die Petitionen zu seinen Gunsten unterzeichnet haben, „ein verfassungsmäßiges Recht haben, Kennedy auf dem Wahlzettel zu sehen – und für ihn zu stimmen, unabhängig davon, ob er für ihre Stimmen kämpft oder nicht“.

Kennedys Antrag wurde dem Bericht zufolge bei Richterin Sonia Sotomayor eingereicht, die für Notfallanträge des 2. US-Bezirksberufungsgerichts zuständig ist. Sotomayor forderte die Wahlbehörden in New York auf, bis Mittwochnachmittag eine Antwort zu geben.

Wahlbeamte entfernten Kennedy wegen ungültiger Adresse vom Wahlzettel

Seine ursprüngliche Entfernung vom Wahlzettel in New York im August erfolgte laut „CNN“, nachdem Wahlbeamte feststellten, dass er eine ungültige Adresse auf seiner Nominierungspetition angegeben hatte.

Ein Richter entschied damals laut „CBS News“, dass Kennedys Verbindung zu der angegebenen Adresse in der Kleinstadt Katonah im Staat New York, „nur auf dem Papier existierte und ausschließlich dazu diente, seine Wählerregistrierung und politische Stellung im Staat zu bewahren“.

Dem US-Nachrichtensender zufolge zahlte Kennedy einer Freundin 500 Dollar monatlich für ein Zimmer an dieser Adresse, verbrachte allerdings nur eine Nacht dort. Diese Fakten wurden sowohl von der Freundin als auch in Kennedys Gerichtseingaben bestätigt.

Kennedy beendet Wahlkampf und agiert taktisch

Der Politiker hatte seinen eigenen Wahlkampf ebenfalls im August beendet und dann angekündigt, dafür zu sorgen, dass sein Name in zehn US-Bundesstaaten, darunter auch sieben für den Wahlausgang potenziell entscheidende Swing States, von den Wahlzetteln entfernt wird.

Hintergrund dafür ist laut „CBS News“, dass Kennedy befürchtete, seine Kandidatur in diesen Staaten könnte Trumps Chancen auf einen Wahlsieg schmälern.

Er erklärte demnach jedoch auch, dass sein Name in weniger umkämpften Bundesstaaten auf dem Stimmzettel bleiben würde und rief die Wähler dort auf, weiterhin für ihn zu stimmen.

Offene Aufrufe zur Wahl Trumps

Seither hatte Kennedy jedoch eigentlich seine Position geändert und seine Anhänger in allen Bundesstaaten dazu aufgerufen, für Trump zu stimmen, berichtet „CBS News“.

In einer Fundraising-E-Mail Anfang des Monats schrieb er laut „CNN“: „Egal in welchem Staat Sie leben, ich fordere Sie auf, für Donald Trump zu stimmen. Der Grund ist, dass dies der einzige Weg ist, mich und alles, wofür ich stehe, nach Washington, DC zu bringen und die Mission zu erfüllen, die meine Kampagne angetrieben hat.“

Kennedy nach aktuellem Stand in mehr als 30 Staaten noch auf Wahlzetteln

Zudem bat der ehemalige Präsidentschaftskandidat darum, seinen Namen in noch mehr Bundesstaaten von den Wahlzetteln zu entfernen, nicht nur in den hart umkämpften.

Aktuellen Zahlen von „CBS News“ zufolge wird Kennedys Name in fast 20 Staaten nicht auf dem Wahlzettel stehen, während er in mehr als 30 Staaten noch gelistet ist.