Trudeau gewinnt, aber verpasst absolute Mehrheit
Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Kanada hat die liberale Partei von Ministerpräsident Justin Trudeau nach ersten Ergebnissen gewonnen, blieb aber deutlich hinter dem Ziel einer absoluten Mehrheit zurück. Trudeau ist mit seiner Minderheitsregierung auch künftig auf die Hilfe anderer Parteien angewiesen.
Die Liberalen von Trudeau profitieren vom Wahlsystem in Kanada, die Konservativen – die ihre bisherigen Sitze halten konnten - bekamen zwar mehr Stimmen, allerdings werden die Mandate nach dem Prinzip der absoluten Mehrheit verteilt. Bei der Abstimmung am Montag gewann Trudeau 156 der 338 Mandate und ließ die Konservativen von Kontrahent Erin O'Toole mit ungefähr 122 Sitzen hinter sich. Trotzdem fehlen den Liberalen 14 Sitze zur Mehrheit.
Traditionell gibt es in Kanada keine Koalitionen, sondern entweder absolute Mehrheiten oder Minderheitsregierungen mit durchschnittlich zweijähriger Halbwertszeit. Nach nur 18 Monaten versuchte sich Trudeau an der absoluten Mehrheit – und ist gescheitert.