Nach Trump-Eklat: Experte warnt Europa vor Ende der alten Weltordnung

Einiger als es den Anschein hat: Die Staats- und Regierungschefs der Nato.
Einiger als es den Anschein hat: Die Staats- und Regierungschefs der Nato.

Wer dachte, Donald Trump würde bei seiner Europa-Tour endlich pragmatischer agieren, hat sich getäuscht. Auf dem Nato-Gipfel stiftete der US-Präsident mit überzogenen Forderungen und angeblichen Rückzugsdrohungen Unruhe. In Großbritannien blamierte er Premierministerin Theresa May und Königin Elisabeth II. und beim Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin zog er die Schlussfolgerungen seiner eigenen US-Geheimdienste in Zweifel. Er habe sich versprochen, ließ Trump nach massivem Druck aus der Heimat schließlich ausrichten. Früher schienen die USA und ihre europäischen Verbündeten zumindest in grundlegenden Dingen unzertrennlich. Jetzt stellt Donald Trump Nato und EU offen infrage. Was bedeutet das für die Welt und Europa?

„In Helsinki gab es ein Treffen von zwei Führern großer Staaten, die internationale Angelegenheiten im Stil des 19. Jahrhunderts oder der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts regeln wollen“, sagt Volker Perthes, Direktor der außenpolitischen Stiftung Wissenschaft und Politik im Interview mit „Reuters“. Das Denken beider sei von Nationalstaaten und Einflusssphären gekennzeichnet.

China und EU rücken zusammen

„Ziel der EU muss jetzt sein, mit anderen Staaten zusammen so viel von der gegenwärtigen Ordnung aufrecht zu erhalten wie irgendwie möglich“, fordert der Experte. Deshalb sei die Suche nach internationalen Partnern so wichtig, die zumindest teilweise das europäische Denken in multilateralen Strukturen teilten. Darauf scheint sich Europa schon einzustellen. Anfang dieser Woche unterzeichnete Europa mit China weitreichende Kooperationsvereinbarungen und legte mit einem Freihandelsabkommen mit Japan, der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, nach.

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