Trump-Kandidat blockiert: Warum es in Berlin noch immer keinen US-Botschafter gibt

Donald Trump muss weiter darauf warten, dass sein Kandidat als Botschafter die Geschäfte am Pariser Platz übernimmt

Kent Logsdon hatte sich das alles ganz anders vorgestellt. Als der Berufsdiplomat vor einem Jahr mit der Vereidigung von US-Präsident Donald Trump übergangsweise die Leitung der US-Botschaft in Berlin als Geschäftsträger übernahm, ging er fest davon aus, dass die Interimsphase nicht viel länger als ein halbes Jahr dauern würde. Irgendwann im Sommer, so seine Erwartung damals, würde Trump seinen neuen Botschafter in die Hauptstadt eines der wichtigsten US-Verbündeten entsenden. Für den Herbst schmiedete Logsdon deshalb auch schon mal Urlaubspläne.

Am Samstag jährt sich die Amtszeit Trumps zum ersten Mal und Logsdon hat in der US-Botschaft am Pariser Platz, gleich neben dem Brandenburger Tor, immer noch den Hut auf. Dabei könnte Trumps Mann für Berlin längst da sein. Mit Richard Grenell (51) hat der US-Präsident schon im September einen Kandidaten nominiert. Aber die Bestätigung im Senat zieht sich hin.

Grenell war unter George W. Bush Sprecher des US-Botschafters bei der UN. Der mit einem Mann zusammenlebende Republikaner liegt außenpolitisch ganz auf der Linie Trumps: proisraelisch, sehr kritisch gegenüber dem Iran. Ein gerngesehener Gast bei Fox News, Trumps Hofsender. Auf Twitter sitzt sein Daumen genauso locker auf dem Sendeknopf wie der des Präsidenten; das Wort "Fake News" gehört fest zu seinem Repertoire. Und wie Trump vergreift auch er sich schonmal im Ton.

Als Grenell sich im Oktober dem Auswärtigen Ausschuss im Senat stellen musste, hielt ihm der Demokrat Tim Murphy alt...

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