Trump macht Harris und Biden für die Attentatsversuche auf ihn verantwortlich – und sammelt damit Geld
Die Kampagne des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verschickte Stunden nach einem versuchten Attentat auf seinem Golfplatz in Florida – dem zweiten Anschlag auf sein Leben innerhalb von zwei Monaten – eine E-Mail mit Spendenaufrufen.
In der E-Mail betonte Trump, dass er "NIEMALS AUFGEBEN" werde. Die E-Mail enthielt einen Link zu einer WinRed-Spendenseite, auf der Spenden zwischen 24 und 3.300 Dollar (etwa 21 und 3000 Euro) vorgeschlagen wurden, mit der Option, einen individuellen Betrag zu spenden.
Als er am frühen Montagmorgen mit Fox News Digital über das Attentat sprach, berief sich Trump auf seine politischen Gegner und behauptete, der mutmaßliche Attentäter sei durch deren Kommentare motiviert gewesen.
"Er hat die Rhetorik von Biden und Harris geglaubt und danach gehandelt", sagte Trump über Ryan Wesley Routh, den 58-jährigen Verdächtigen. "Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf mich geschossen wird, obwohl ich derjenige bin, der das Land retten wird, und sie diejenigen sind, die das Land zerstören."
Die Behörden haben keine Informationen über das mögliche Motiv des Verdächtigen bekannt gegeben.
Medien, darunter die Associated Press, berichteten, Routh habe in sozialen Medien gepostet, dass er ein ehemaliger Trump-Wähler sei und eine Reihe von Politikern unterstützt habe, darunter Bernie Sanders, Nikki Haley, Joe Biden und Kamala Harris.
Die AP berichtete, dass Routh im April gepostet hatte, um Biden zu unterstützen und schrieb: "DEMOKRATIE steht auf dem Stimmzettel und wir können nicht verlieren."
Es ist nicht das erste Mal, dass Trump die Demkraten für Angriffe auf ihn verantwortlich macht
Am Montagnachmittag verschickte das Trump-Team eine weitere E-Mail mit dem Betreff "Another attempt on Trump's life" (Ein weiterer Anschlag auf Trumps Leben), die sich auf den Mordanschlag bezog. Darin wurde eine ähnliche Botschaft verbreitet.
"Was wir von Kamala Harris und ihren Erfüllungsgehilfen in den Medien sehen, ist ekelhaft", heißt es in der E-Mail in kursiver roter Schrift. Dieses Mal hat JD Vance die Nachricht unterzeichnet.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Team Trump die Demokraten für Angriffe auf sein Leben verantwortlich macht – und in der Folge um Spenden bittet.
Als ein Möchtegern-Attentäter Trump im Juli bei einer Kundgebung in Butler, Pennsylvania, angriff, gab der ehemalige Präsident ebenfalls den Demokraten die Schuld.
"Als dies geschah, fragten die Leute, wessen Schuld das sei", sagte er in einem Interview mit Dr. Phil kurz nach dem Vorfall. "Ich denke, bis zu einem gewissen Grad ist es Bidens und Harris' Schuld."
Bei diesem Attentat wurde der Schütze, der auf Trump schoss, von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen. Die Behörden haben auch bei diesem Attentat kein Motiv bekannt gegeben, und auch Monate später gibt es nur wenige Details über die Identität des Schützen.
In seiner ersten Spendensammel-E-Mail nach dem Attentat im Juli erklärte der ehemalige Präsident bereits, dass er "NIEMALS AUFGEBEN" werde, und verlinkte auf eine WinRed-Seite.
Trump sammelte im Juli 137 Millionen Dollar, und das erste Attentat könnte zu dieser beeindruckenden Summe beigetragen haben, berichtete die Associated Press.
Das erneute Attentat auf Trump stellt den Secret Service auf den Prüfstand
Auf die Frage nach den Äußerungen des ehemaligen Präsidenten gegenüber Fox am Montag und den Details der Spendensammlung verwies Trump-Sprecher Steven Cheung gegenüber Business Insider auf einen Beitrag von Truth Social.
"Wegen der kommunistischen linken Rhetorik fliegen die Kugeln", schrieb Trump in einem langen Absatz. Er sagte, dass Harris die "Rhetorik, die Lügen" während ihrer Debatte "exemplifiziert" habe.
Trump nutzte auch seine strafrechtlichen Verurteilungen, um Geld von Spendern zu erhalten.
Nachdem ein Geschworenengericht in Manhattan ihn in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen für schuldig befunden hatte, verkaufte Trump innerhalb von 24 Stunden nach der Verurteilung Merch und sammelte fast 53 Millionen Dollar.
Die Frage nach der Schuld stellt auch den Secret Service erneut auf den Prüfstand, und einige von Trumps Verbündeten fordern Antworten und mehr Sicherheit für den ehemaligen Präsidenten.
Am Sonntag entdeckte ein Agent den mutmaßlichen Schützen, als Trump zwischen 300 und 500 Meter entfernt war, so die Behörden.
Der Beamte eröffnete das Feuer auf den Verdächtigen, der daraufhin flüchtete und später festgenommen wurde. Der Verdächtige wurde am frühen Montagnachmittag wegen zweier Schusswaffen angeklagt.
Das von der GOP geführte Repräsentantenhaus hat die Reaktion der Behörde auf den ersten Attentatsversuch untersucht. Nachdem der erste Schütze im Juli Trumps Ohr verwundet hatte, trat die Direktorin der Behörde, Kimberly Cheatle, zurück.
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