Trump nennt Rennpferd "Junkie" und erntet Spott von allen Seiten

Donald Trump regt sich über ein gedoptes Rennpferd auf. Vor allem die Late Night Shows nutzten die Gelegenheit für eine Retourkutsche gegen den abgewählten US-Präsidenten.

Rechts gallopiert Medina Spirit zum Sieg beim 147. Kentucky Derby. Leider unter dem Einfluss von Steroiden, wie sich später heraus stellte. (Bild: Jim Owens-USA TODAY Sports)
Rechts gallopiert Medina Spirit zum Sieg beim 147. Kentucky Derby. Leider unter dem Einfluss von Steroiden, wie sich später heraus stellte. (Bild: Jim Owens-USA TODAY Sports)

Donald Trump ist immer noch von den großen Social Media Plattformen verbannt. Deshalb muss der Ex-Präsident nun seinen eigenen Blog nutzen, um sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Das tut er aber nach wie vor oft und gerne, egal zu welchem Thema. Er verschickt zum Beispiel ungefragt Pressemeldungen mit seiner Meinung zur Oscar-Verleihung. Oder er kommentiert wie jetzt den Ausgang eines Pferderennens. Das Kentucky Derby gehört zu den renommiertesten Rennen der Welt. Doch dieses Jahr endete das Derby mit einem Skandal. Denn das Gewinner-Pferd Medina Spirit wurde positiv auf Steroide getestet.

Trump äußert sich zu gedopten Rennpferd

"Jetzt ist sogar unser Kentucky Derby Sieger Medina Spirit ein Junkie," schrieb Trump auf seinem Blog. Das sei "symptomatisch für alles, was in unserem Land geschieht". Und knüpfte erwartbarerweise die Verbindung zu der "gefälschten Präsidentschaftswahl" und den US-Grenzen "die zur Hölle gehen." "Die ganze Welt lacht über uns," behauptete Trump.

"From the Desk": "Vom Schreibtisch" heißt Donald Trumps Blog, über den er die Öffentlichkeit erreichen will. (Quelle: Screenshot From the Desk)
"From the Desk": "Vom Schreibtisch" heißt Donald Trumps Blog, über den er die Öffentlichkeit erreichen will. (Quelle: Screenshot From the Desk)

Das war natürlich ein gefundenes Fressen für die gesamte Riege an US-Talk-Show-Gastgebern. Allen voran Jimmy Kimmel, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder als harscher Kritiker Donald Trumps hervorgetan hatte. "Unser Kentucky Fried Präsident musste sich natürlich auch zu dem Drama äußern," leitete Kimmel ein. "Denkt er, dass das Pferd positiv auf Antifa getestet wurde?" fragte Kimmel. Und schlug dann vor: "Ganz ehrlich, wenn er jetzt anfängt, sich mit Pferden anzulegen, sollten wir ihn wieder zurück auf Twitter lassen."

Jimmy Kimmel war nicht der einzige Late Night Host, der sich Trump für seine Einlassungen zum Pferderennsport vorknöpfte. Selbst der politisch meist eher zahme Jimmy Fallon machte sich über den Ex-Präsidenten in seiner Show lustig. "Ich kann einfach nicht aufhören, darüber zu lachen, wie er an seinem Schreibtisch sitzt und seine Gedanken über ein Pferd handschriftlich festhält," scherzte Fallon.

"Der Mann ist eine Legende"

Ähnlich dachte wohl auch Trevor Noah, der Host der Daily Show. "Leute, ich kann immer noch nicht glauben, dass dieser Typ mal Präsident war," sagte Noah in seiner Sendung und nannte Trump ironisch "eine Legende". "Welcher andere Ex-Präsident verbringt seine Zeit damit, sich über Pferde lustig zu machen?"

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Seth Meyers wunderte sich ebenso über die Prioritäten Trumps. "Das war ein offizielles Statement des ehemaligen Präsidenten, in dem er ein Pferd einen Junkie nennt." Meyers dachte den Junkie-Vorwurf in komödiantischer Konsequenz weiter: "Als habe das Tier die Drogen in einer Gasse gekauft und sei nur erwischt worden, weil seine Eltern sie in einem Schuhkarton unter seinem Bett, besser seinem Stall entdeckt hätten." Das sei der größte tierische Drogenskandal, seit dem Gewinner der lastjährigen Westminster Hunde Show namens Heisenberg, scherzte Stephen Colbert mit Bezug auf die Drogen-Serie "Breaking Bad". Wer also befürchtet hatte, nach seiner Abwahl würde den Comedians das Material ausgehen, darf beruhigt sein. Auch ohne Twitter gibt Donald Trump immer noch ausreichend Steilvorlagen für die abendliche Unterhaltungsbranche.

VIDEO: Donald Trump erntet Spott mit eigenem Twitter-Ersatz