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Trump will Todesstrafe für bestimmte Drogenhändler

US-Präsident Donald Trump applaudiert im Manchester Community College nach seiner Rede zur Opioid-Krise im Land. Foto: Elise Amendola/AP
US-Präsident Donald Trump applaudiert im Manchester Community College nach seiner Rede zur Opioid-Krise im Land. Foto: Elise Amendola/AP

Zehntausende Menschen sterben in den USA durch Drogen-Missbrauch. Die Regierung sagt den Dealern den Kampf an. Gegen Großdealer will Trump sogar die Todesstrafe verhängen lassen.

Manchester (dpa) - Angesichts der grassierenden Drogenepidemie in den USA will Präsident Donald Trump gegen Großdealer die Todesstrafe verhängen lassen.

«Mein Justizministerium wird so viel härtere Strafen für Dealer entwickeln», sagte Trump bei Vorlage eines Anti-Drogenprogramms seiner Regierung in Manchester im Bundesstaat New Hampshire. Für Großdealer werde es die Todesstrafe sein, fügte er hinzu. «Wenn wir die Drogendealer nicht hart anfassen, machen wir etwas falsch», sagte Trump.

Vertreter anderer Länder mit Todesstrafe für Drogendealer hätten ihm gesagt, sie hätten kein Drogenproblem. Er fügte einschränkend hinzu: «Vielleicht ist unser Land noch nicht bereit dafür.»

Die USA haben ein riesiges Problem mit Opioiden. Dazu zählen unter anderem verschreibungspflichtige Schmerzmittel, Heroin und synthetische Drogen wie Fentanyl, das in der Anästhesie angewendet wird. Insgesamt sind nach Statistiken der Seuchenbekämpfungsbehörde CDC im Jahr 2016 etwa 64 000 Menschen in den USA durch eine Drogenüberdosis gestorben. Opioide waren demnach bei mehr als zwei Dritteln dieser Todesfälle im Spiel.

In den USA gebe es jeden Tag 116 Opioid-Tote, sagte Trump. «Diese Geißel der Drogensucht wird enden.» Neben härteren Strafen für Dealer sollen zu dem Regierungsprogramm auch eine Reduzierung der verschriebenen Schmerzmittel um ein Drittel gehören. «Wir müssen das Angebot herunterfahren, sie machen unglaublich süchtig», sagte Trump.

«Ich werde diese Schlacht gewinnen», sagte Trump. Er wolle nicht in sieben Jahren das Weiße Haus verlassen und dieses Problem immer noch haben. «Einige Dealer bringen Tausende Menschen um im Lauf ihres Lebens. Dann werden sie gefangen und bekommen nur 30 Tage Gefängnis!», rief Trump.

Generell sollten künftig viel weniger Amerikaner süchtig werden. «Scheitern ist keine Option. Sucht ist nicht unsere Zukunft», sagte Trump. «Wir werden eine drogenfreie Generation erziehen.»

90 Prozent des Heroins in den USA kämen über die südliche Grenze zu Mexiko. «Am Ende werden auch die Demokraten einer Mauer zustimmen, um die verdammten Drogen fernzuhalten», sagte Trump in New Hampshire. Der Staat ist vom massenhaften Missbrauch von Opioiden besonders betroffen.

Nach Angaben des Weißen Hauses soll das Justizministerium als Chefanklagebehörde auf Bundesebene in Prozessen die Todesstrafe beantragen, «wenn es unter dem geltenden Gesetz angemessen ist». Das sagte Trumps innenpolitischer Berater Andrew Bremberg am Sonntag.

Regierungsbeamte machten klar, dass die Entscheidungen im juristischen Ermessen des Ministeriums lägen und der Kongress dazu keine Gesetzesänderung beschließen müsse.

Derzeit kann die Todesstrafe im Zusammenhang mit Drogen nach Angaben des US-Informationszentrums für die Todesstrafe (DPIC) in folgenden Fällen verhängt werden: Mord bei einer drogenbezogenen Schießerei aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug, Mord mit einer Schusswaffe bei Drogenschmuggel, Mord im Zusammenhang mit Drogenschmuggel und drogenbezogener Mord an einem Polizeibeamten.

Trump forderte den Kongress auf, die Schwelle für gesetzliche Mindeststrafen für den Handel mit besonders gefährlichen Drogen zu senken. Teil der Anti-Drogen-Strategie ist auch eine Aufklärungskampagne über die tödlichen Gefahren des Opioid-Missbrauchs. Außerdem sollen Abhängige besseren Zugang zu Betreuung und Behandlung erhalten.

Bereits in vergangenen Reden hatte Trump auf Länder wie Singapur hingewiesen, in denen kurzer Prozess mit Drogendealern gemacht werde. Im vergangenen Jahr hatte er wegen der Opioid-Krise einen nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Der Kongress hat 6 Milliarden Dollar für die Bekämpfung der Krise vorgesehen.