Trump will bei Wahlniederlage nicht 2028 nochmals antreten
Der frühere US-Präsident Donald Trump will im Fall einer Niederlage bei der Wahl im November nicht nochmals bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2028 antreten. Eine erneute Kandidatur sei in diesem Fall für ihn nicht vorstellbar, sagte der 78-jährige Präsidentschaftskandidat der Republikaner in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. Er hoffe aber natürlich auf seinen Erfolg beim Urnengang am 5. November.
Auf die Frage nach einer möglichen erneuten Kandidatur 2028 bei einer Niederlage in der diesjährigen Wahl sagte Trump in dem Interview des US-Nachrichtenprogramms "Full Measure": "Das sehe ich überhaupt nicht."
Sollte der Ex-Präsident die Wahl in rund sechs Wochen gegen seine Rivalin Kamala Harris gewinnen, wäre eine erneute Kandidatur 2028 ohnehin ausgeschlossen. Laut einem Zusatzartikel zur US-Verfassung sind nur zwei Amtszeiten eines Präsidenten möglich. Diese Begrenzung gilt auch dann, wenn die zwei Amtszeiten sich nicht direkt aneinander anschließen.
Trump war von Januar 2017 bis Januar 2021 Präsident. Die Wahl im November 2020 verlor er gegen den heutigen Amtsinhaber Joe Biden - eine Niederlage, die der Rechtspopulist bis heute nicht anerkennt. Er verbreitet nach wie vor die nicht von Fakten gedeckte Verschwörungstheorie, dass ihm die Wahl durch Manipulationen "gestohlen" worden sei.
Auch in diesem Jahr lehnt es Trump ab, sich darauf festzulegen, dass er eine Niederlage akzeptieren würde. Die Umfragen deuten derzeit auf ein äußerst enges Rennen zwischen dem Ex-Präsidenten und Vizepräsidentin Harris hin.
Harris forderte Trump am Wochenende erneut zu einem zweiten TV-Duell heraus, was der Republikaner aber zum wiederholten Mal ablehnte. Für eine weitere Debatte sei es "einfach zu spät", sagte er bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat North Carolina.
Der Republikaner bezog sich damit darauf, dass bereits seit Freitag in den Bundesstaaten Minnesota, South Dakota und Virginia die Wahllokale für die vorgezogene Stimmabgabe geöffnet sind. Mit dieser Option wollen es die Behörden den Bürgern ermöglichen, trotz möglicher Terminschwierigkeiten an der Wahl teilzunehmen. Auch wollen sie so den Andrang am eigentlichen Wahltag reduzieren.
Der Sender CNN möchte eine zweite Debatte zwischen Trump und Harris am 23. Oktober übertragen. Die 59-jährige Vizepräsidentin nahm eine entsprechende Einladung des Senders an, wie ihr Wahlkampfteam am Samstag mitteilte. "Das amerikanische Volk verdient eine weitere Gelegenheit, Vizepräsidentin Kamala Harris und Donald Trump debattieren zu sehen", erklärte Harris' Kampagnenchefin Jen O'Malley Dillon.
Trump wies die Aufforderung aber unter Bezug auf die vorzeitigen Stimmenabgaben mit dem Argument zurück, dass das Votum "bereits begonnen" habe.
Ihre erste und damit wohl einzige Fernsehdebatte hatten Harris und Trump am 10. September beim Sender ABC News ausgetragen. Laut Umfragen und auch nach der überwiegenden Meinung der politischen Kommentatoren gewann Harris das Duell. Trump erklärte sich dennoch zum Gewinner der Debatte.
Harris hatte den Kontrahenten in der Debatte mit zahlreichen pointierten Angriffen in die Defensive gedrängt. Trump verstieg sich in der Debatte zudem zu der rassistisch gefärbten und durch keinerlei Fakten gestützten Anschuldigung, Migranten würden in der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio die Hunde und Katzen der Bewohner stehlen und essen.
Bereits direkt nach Debatte hatte Harris zu einem zweiten Duell herausgefordert. Dies lehnte der Ex-Präsident schon damals ab.
dja/jes