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Trumps Anwalt soll dem gefeuerten Sicherheitsberater Flynn einen geheimen Plan zur Aufhebung der Russland-Sanktionen übergeben haben

Donald Trump
Donald Trump

Der Anwalt der Trump-Organisation, Michael Cohen, soll einen geheimen Friedensplan für die Ukraine und Russland an den früheren Nationalen Sicherheitsberater, Michael Flynn, überreicht haben. Das berichtet die „New York Times“ in ihrer Sonntagsausgabe. Demnach habe Cohen das Dokument persönlich überreicht kurz bevor Flynn von seinem Posten im Weißen Haus zurücktrat.

Der Plan, der unter anderem eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland beinhaltet, wurde zum einen von Cohen entworfen — ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump. Cohen ist bereits seit 2007 der persönliche Anwalt der Trump-Organisation. Co-Autor ist Felix Sater, ein russisch-amerikanischer Immobilienentwickler, der dem Familienunternehmen unter anderem in Russland behilflich war.

Sater, ein Geschäftsmann, dem Verbindungen zur Mafia nachgesagt wurden, gibt angeblich gerne mit seiner Beziehung zu Trump an. Das berichtete die „Washington Post“ bereits im Mai 2016. Ein weiterer Mitverfasser ist laut dem Bericht Andrii V. Artemenko. Der ukrainische Jurist traf Trump während seiner Wahlkampf-Kampagne. Artemenko sagte der „ New York Times“, dass er Beweise hätte, die belegen, dass der ukrainische Präsident Poroschenko in einen Korruptionsskandal verwickelt ist, der zu seiner Absetzung führen kann.

cohen
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Poroschenko befindet sich seit 2014 in einem Konflikt mit pro-russischen Separatisten in der Ostukraine. Er gilt als westlicher orientiert, als sein Amtsvorgänger Wiktor Janukowytsch. Der politische Aufstieg von Janukowytsch wurde stark unterstützt durch Trumps früheren Kampagnen-Manager Paul Manafort.

Wie die „New York Times“ weiter berichtet, trafen sich Cohen, Sater und Artemenko in einer Hotellobby an der Park Avenue in Manhatten, um gemeisam an dem Papier zu arbeiten. Das war Ende Januar. Cohen soll bei dem Treffen gesagt haben, Ziel des Schreibens sei es, „den Frieden zu bringen“. Währenddessen waren die Kämpfe in der Ostukraine wieder aufgeflammt. Das Gebiet erlebte die schwersten Gefechte seit fast einem Jahr.

Cohen sagte, er habe das Schriftstück nicht direkt mit Präsident Trump besprochen. Er habe abwarten wollen, wie der Nationale Sicherheitsberater auf den Entwurf reagiert. Trump hatte zuvor signalisiert, dass er darüber nachdenkt, die Sanktionen gegen Russland zu lockern oder ganz fallen zu lassen. „Wenn Russland uns wirklich hilft“, sagte Trump dem „Wall Street Journal“ vergangene Woche, „warum sollte irgendwer Sanktionen gegen jemanden aussprechen, der gute Dinge tut?“.

Cohen wurde in dem einem explosiven, aber unbegründeten Dossier namentlich genannt, dass die US-Geheimdienste vergangenen Monat präsentiert hatten. Darin ging es um die Verbindungen zwischen Trump und Russland. Die Aufzeichnungen, die vom früheren britischen Spion, Christopher Steele, weitergegeben wurden, besagen, dass Cohen Teil einer Verbindung zwischen der Kampagne des New Yorker Immobilienmilliardärs und der russischen Führung war und dass er sich mit Kreml-Offiziellen in Prag im August 2016 traf.

Cohen, dessen Frau Ukrainerin ist, wies die Behauptungen sofort zurück und erklärte, dass er zur besagten Zeit in Kalifornien gewesen sei. Cohen sagte außerdem, dass er niemals in der tschechischen Hauptstadt gewesen sei.

Die Bundespolizei FBI überprüft derzeit alle Angaben in dem Dossier und verfolgt außerdem drei Vorfälle, in die russische Hacker verwickelt sein sollen. Dabei geht es um Cyber-Attacken auf prominente Demokraten während des US-Wahlkampfs. Die Geheimdienste werten außerdem Telefongespräche zwischen Trump-Mitarbeitern und russischen Offiziellen aus.

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