TU Dresden - Universität schließt Professor wegen Treffen mit Rechtsextremen von Lehre aus
Ein Literaturprofessor wurde von der TU Dresden von der Lehre ausgeschlossen. Hintergrund ist ein Treffen mit rechtsextremen Intellektuellen.
Ein Literaturwissenschaftler der TU Dresden wird im kommenden Wintersemester nicht wie üblich an der Universität lehren. Grund dafür ist die Teilnahme des Professors an einer rechtsextremen Veranstaltung. Die Universität teilte dies auf Anfrage von „Sächsische.de“ mit.
Professor nahm an Veranstaltung des „Instituts für Staatspolitik“ teil
Laut Berichten der sächsischen Zeitung hatte der Professor, Ulrich Fröschle, im Februar diesen Jahres an einem Treffen des als rechtsextrem eingestuften Instituts für Staatspolitik teilgenommen. Fröschle kommentierte gegenüber der Zeitung seinen Besuch mit den Worten: „Das geht Sie nichts an.“ Er betonte, politische Auffassungen grundsätzlich nicht zu teilen, sondern sein Urteil selbst zu bilden. „Ich diskutiere mit allen, mit denen eine Diskussion sich lohnt“, sagte er.
Die Hochschule erklärte gegenüber „Sächsiche.de“, nach intensiver Prüfung keine disziplinarischen Maßnahmen gegen den Dozent zu ergreifen, er werde jedoch nicht mehr in der Lehre tätig sein. Zudem ist seine Mitgliedschaft in einem Fachausschuss nicht verlängert worden.
TU-Dozent pflegte Kontakte zu Götz Kubitschek
Weitere Angaben zu der Suspendierung machte die Technische Universität aus Datenschutzgründen nicht. Fröschles berufliche Planung sei Privatsache. Die Dresdener Universität wies gegenüber „Sächsiche.de“ darauf hin, dass menschenverachtendes und völkisches Denken im „scharfen Widerspruch“ zu den Werten der Universität stehe.
Das Institut für Staatspolitik wurde vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft und wurde inzwischen aufgelöst. Bekannt ist, dass Fröschle den IfS-Gründer Götz Kubitschek persönlich kennt. Er erklärt in einem Interview mit dem Dresdner Kulturmagazin: „Ich halte den Kubitschek übrigens für einen integren Mann – ich kenne ihn auch persönlich.“
Verbindung zur rechtsextremen Szene: Referendarin darf keine Beamtin werden
In Brandenburg ereignete sich vor wenigen Monaten ein ähnlicher Vorfall . Dort wurde einer Lehramtsanwärterin aufgrund ihrer engen Verbindungen in rechtsextreme Kreise die Verbeamtung verweigert. Die Frau soll während ihres Referendariats mehrfach als Moderatorin für den Nachrichtenkanal des zwischenzeitlich verbotenen „Compact“-Magazins“ von Götz Kubitschek aktiv gewesen sein.
Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) hatte ihren Eilantrag abgelehnt. Das Gericht begründet seine Entscheidung damit, dass die betroffene Frau „nicht die für die Berufung in das Beamtenverhältnis erforderliche Gewähr der Verfassungstreue“ biete. Das Brandenburger Bildungsministerium hatte der angehenden Lehrerin bereits im letzten Jahr die Ausübung ihrer Dienstgeschäfte untersagt und den Widerruf ihres Beamtenverhältnisses angeordnet.