Turbulente Aktienmärkte - Experten warnen: Leitzins-Senkung und US-Wahl bescheren Anlegern stürmischen Börsenherbst

Anleger wissen: Der September ist ein schwacher Börsenmonat. 2024 könnte die US-Präsidentenwahl für weitere Kursturbulenzen sorgen.<span class="copyright">AFP via Getty Images</span>
Anleger wissen: Der September ist ein schwacher Börsenmonat. 2024 könnte die US-Präsidentenwahl für weitere Kursturbulenzen sorgen.AFP via Getty Images

Der jüngste Spätsommer war für Anleger turbulent, Tech-Aktien beendeten jäh ihren langen Höhenflug. Trotz der jüngsten Kurserholung hält die Unsicherheit an. Experten nennen Gründe, warum Anlegern turbulente Börsenzeiten bevorstehen.

Seit 1928 ist der September der im Jahresvergleich schlechteste Monat für US-Börsen wie den Dow Jones, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Auch europäische und asiatische Indizes schwächeln in diesem Monat traditionell.

Der jüngste Kurzzeit-Crash im August könnte laut dem Bericht der Beginn einer längeren unruhigen Phase sein. Vor allem Technologieaktien schwanken stark zwischen dem KI-Hype und der Angst vor einer Blase. Beispiel dafür ist der Kursverlauf des Ki-Chip-Produzenten Nvidia, dessen Aktienkurs zuletzt extrem schwankte.

 

Unternehmen wollen Mitarbeiter entlassen, nicht nur VW

Weiterer Grund für Anlegersorgen: Zahlreiche Unternehmen müssen sparen, Kündigungen seien nur eine Frage der Zeit. Der in die Krise geratene Volkswagen-Konzern betonte erst diese Woche, dass Entlassungen wohl unvermeidlich seien.

Grundsätzlich nennen die Experten in dem Artikel mehrere Faktoren, die auf einen unruhigen Börsenherbst hindeuten.

US-Wahlkampf und Rohstoffpreise

Der im November anstehende Wahl zum US-Präsidenten sorge für Unsicherheit. Der Kampf zwischen Kamala Harris (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) ist zwar völlig offen, aber historische Daten zeigen, dass die Aktienmärkte in den Monaten vor einer US-Wahl besonders schwankungsanfällig sind.

Weiterer Belastungsfaktor: Zuletzt fielen die Preise für Rohstoffe wie Rohöl (etwa Brent##chartIcon) und Kupfer – ebenfalls Anzeichen einer schwierigen Konjunkturphase.

Leitzins-Senkung und Rezessionsgefahr

Die Zinsstrukturkurve war lange Zeit invers, das bedeutet: Die kurzfristigen Zinsen lagen höher als die langfristigen, was nur in Ausnahmephasen rasch steigender Leitzinsen vorkomme. Nun habe sich die Kurve aber wieder normalisiert, eine Folge der von EZB und Fed erwarteten Leitzins-Senkungen. Diese Normalisieren der Zinskurve kann laut dem Bericht ein Vorbote für eine Rezession sein. Denn: Tempo und Höhe der vom Markt eingepreisten Zinssenkungen gab es im historischen Vergleich nie ohne Rezession, so ein Experte zur „Wirtschaftswoche“.

Viele Aktionäre im laufenden Jahr mit Kursgewinnen

Bislang läuft das aktuelle Börsenjahr für die meisten Aktionäre positiv. Der deutsche Leitindex Dax##chartIcon beispielsweise notierte am 2. Januar bei 16.769 Zählern, aktuell steht er bei 18.684 Punkten – ein Plus von gut elf Prozent.

Der US-Tech-Index Nasdaq 100##chartIcon legte im gleichen Zeitraum von 16.543 auf 19.514 Punkte zu. Damit kommt er auf einen Anstieg von knapp 18 Prozent.