TV-Kolumne „Caren Miosga“ - Bei Miosga gibt Laschet Scholz einen mit und offenbart sein heimliches Ziel
Bei der Sonntags-„Miosga“ sollte es eigentlich um die Zukunft der Ukraine gehen. Doch womöglich hat dies auch etwas mit der Zukunft von CDU-Mann Armin Laschet zu tun: Bewirbt sich hier jemand für den Job als nächster Außenminister?
Seit dem missglückten Wahlkampf 2021 hatte man lange wenig gehört von Armin Laschet. Jetzt allerdings ist der CDU-Politiker als Ex-Kanzlerkandidat und Ex-Parteivorsitzender wieder gern gesehener Gast in den diversen Talkrunden. Bei „Caren Misoga“ allerdings spricht Laschet weniger über die eigenen Erfahrungen in der Vergangenheit – und nutzt lieber die Chance, sich für die Zukunft zu positionieren.
Es geht um mögliche Auswege aus dem Krieg in der Ukraine , aber auch um das Ende des Assad-Regimes in Syrien und Russlands offensichtliche Schwächung dadurch: Themen, die viel außenpolitisches Wissen erfordern und den nächsten Außenminister Deutschlands garantiert noch eine Weile beschäftigen werden. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser dann Armin Laschet heißt?
Armin Laschet bei Miosga: Der neue Trump-Versteher
Armin Laschet nutzt die Sonntagsstunde bei „Caren Miosga“ , um sich hier als potenziell geeigneter Kandidat in einem Kabinett Merz zu präsentieren. Immerhin sitzt der ehemalige NRW-Ministerpräsident inzwischen nicht nur im Auswärtigen Ausschuss des deutschen Bundestags, sondern ist auch Mitglied der Atlantik-Brücke – einem Verein, der gegründet wurde, um die wirtschaftlichen wie finanzpolitischen und militärischen Verbindungen zwischen Deutschland und den USA bestmöglich aufrechtzuhalten. Mit der zweiten Regentschaft von Donald Trumps wird dieses Ziel extrem an Bedeutung gewinnen.
Aber Laschet kann nicht nur USA. Frankreichs Präsident Emanuel Macron? „Ich kenne ihn ja“, sagt Laschet und verweist auf die Bedeutung des deutsch-französischen Schulterschlusses innerhalb Europas – mit einem kleinen Seitenhieb Richtung SPD: „Dem amtierenden Bundeskanzler scheint dieses deutsch-französische Verhältnis nicht so wichtig zu sein und das ist schade.“
Entschlossen positioniert sich Laschet auch gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine: „Braucht man gar nicht weiter erörtern“, weil eine US-Regierung unter Trump dies nicht zulassen würde. Und ohne die USA sei im Friedensfall eine Sicherung der Ukraine gegenüber Russland nicht denkbar, denn das „traue ich Deutschland und Frankreich, Belgien und Holland nicht alleine zu“, betont Laschet.
Hat Laschet noch etwas gut bei Merz?
Noch hat Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sein Schattenkabinett nicht mit Kandidatennamen versehen. Doch vielleicht erinnert er sich ja noch rechtzeitig daran, dass sein Parteikollege Laschet ihn – nach anfänglichen Streitigkeiten um die Kandidatur – 2021 als möglichen Super-Minister ins Gespräch brachte. Vielleicht ist da ja noch eine Rechnung offen.
Miosga verzichtet an diesem Sonntag darauf, Laschet nach seinen persönlichen Zielen in der nahen Zukunft zu fragen. Womöglich hätte dieser darauf mit dem für ihn so typischen, leicht verschmitzten Grinsen reagiert. Sollte das mit der Ernennung zum Außenminister tatsächlich klappen, muss Laschet noch an seinem Poker-Face arbeiten: Sich nicht vorzeitig in die Karten gucken zu lassen, ist eine wichtige Grundvoraussetzung für den Job.