TV-Kolumne „Maischberger“ - Sauer wegen Wagenknecht und Höcke: Im ARD-Talk enlarvt Ramelow seine Partei

Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wird sein Amt bald abgeben müssen.<span class="copyright">ARD</span>
Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wird sein Amt bald abgeben müssen.ARD

Nach der Landtagswahl in Thüringen ist Noch-Ministerpräsident Bodo Ramelow dünnhäutig. Er ist von Sahra Wagenknecht enttäuscht und fühlt sich von den Wählern verraten. Die Linke hat sich damit endgültig erledigt.

Es beginnt beim ARD-Talk „Maischberger“ mit einem Versprecher. Moderatorin Sandra Maischberger ruft SPD-Politiker Ralf Stegner irrtümlich zum Kanzlerkandidaten der Genossen aus. Wäre ein schöner Gedanke. Wenn man noch weniger Zustimmung für die SPD braucht, dann wäre das doch eine gute Lösung – als noch einmal ernsthaft mit Olaf Scholz anzutreten. Den Kanzler, den die Deutschen mit schlechten und immer noch schlechteren Umfragen abstrafen.

Aber interessanter wird es mit Bodo Ramelow, dem Noch-Ministerpräsidenten Thüringens. Der Linke wirkt in der Sendung im Ersten angefasst. Beleidigt. Zurückgewiesen. Zwar hat er persönlich bei den jüngsten Wahlen in seinem Bundesland ein sehr gutes Ergebnis eingefahren, aber die AfD ist stark. Sehr stark.

Seine Frau ist in Italien geboren, sie spricht, so sagt er, sechs Sprachen. Sie sorgt sich um Migranten in Deutschland. Sie weiß nicht, ob Deutschland noch richtig tickt. Germana Alberti vom Hofe heißt Ramelows Frau. Aber muss sie sich vor der AfD fürchten?

Ramelow gibt zu: „Dagegen haben wir keine Chance“

Sahra Wagenknecht ist das Feindbild, das kann Bodo Ramelow nicht vertuschen. Von ihrem Ehemann Oskar Lafontaine ist Ramelow auch sichtlich enttäuscht. Er betont, wie er über Jahrzehnte die Linke aufgebaut hat. „Ich habe mit dieser Partei gelitten.“

Und jetzt? Hat Sahra Wagenknecht ihre eigene Partei gegründet und räumt im Osten ordentlich ab. Ramelow quält sich: „Dagegen haben wir keine Chance.“ Wagenknecht, eine Art „Heilsbringer“, um die die CDU neuerdings buhlt. Sie ist, und das schmerzt Ramelow sichtlich, „das Gesicht in den Medien“.

Ramelows Zündschnur ist kurz

Ramelow will demnächst die Insignien der Macht in Thüringen übergeben. Das ist ausgerechnet „ein Pager“, wie er sagt. Kein gutes Gerät in Zeiten, wo solche im Libanon massenhaft explodiert sind.

Sandra Maischberger regt ihn auf. Die Zündschnur ist kurz an diesem Abend. Ist Links nicht gleich Rechts? „Ich verbitte mir die Gleichstellung!“, bellt er. „Sie verharmlosen die AfD.“ Er möchte nicht „mit Herrn Höcke verglichen werden“. Denn: „Herr Höcke ist jemand, der SA-Parolen grölt.“

Was wird aus Bodo Ramelow? Er freut sich auf ein Enkelkind im Januar. Ist vielleicht auch erquicklicher als den politischen Lebenstraum der Linken zu beerdigen. Die Linke hat sich endgültig erledigt. Das ist jetzt klar.