TV-Kolumne „Markus Lanz“ - Nach diesem TV-Auftritt von Esken und Habeck gibt es nur einen Rat für SPD und Grüne
Aussprache zu später Stunde im Fernsehen: Die Ampel-Regierung ist gescheitert. Der grüne Wirtschaftsminister Habeck klagt, die SPD-Chefin Esken macht auf dicke Hose. Es ist erbärmlich, wie das Management Deutschlands nach dem Bruch agiert.
Im Video: Als Journalist Esken „freches und anmaßendes“ Verhalten vorwirft, wird es hitzig
Kennen Sie „Fuckup Nights“? Das ist eine tolle Sache. Man will damit in Unternehmen eine fehlerfreundliche Kultur installieren, um mehr Innovation zu generieren und die gegenseitige Akzeptanz zu steigern. Das sieht so aus: Ich stelle mich hin und sage, ich habe ganz viel falsch gemacht. Ich habe das erkannt. Und, jetzt stehe ich hier und will Absolution.
Ich mache Männchen und, auch das, ich mache Frauchen. Ich springe über das Stöckchen, das mir jetzt eine bessere Perspektive verschafft. Die Katholische Kirche hat das jahrhundertelang gut gefestigt. Einfach ein paar Ave Maria und Vater Unser beten – und weiter geht’s, bis zur nächsten Beichte.
Entschuldigen, buckeln – alles für Deutschland
Es tut fast weh, wie sich Robert Habeck, Noch-Wirtschaftsminister der Bundesregierung, bei „ Markus Lanz “ geriert. „Ich habe mich mehrfach für Fehler entschuldigt“, buckelt er im ZDF-Talk. Zuvor hatte dagegen Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, bei „Maybrit Illner“ viel Optimismus ausgestrahlt. „Eine sehr stabile Substanz“, sieht er für Deutschland. „Wir leben in einem der erfolgreichsten Länder, das Geschäftsmodell Deutschland funktioniert.“ Es müssen halt die richtigen Männer ran – das will uns Friedrich Merz sagen.
Entlassung von Minister Lindner: Habeck meint ja und nein
Wenn man sich auf „Markus Lanz“ am späten Donnerstagabend einlässt, glaubt man, in eine sehr spezielle Paartherapie hineingestolpert zu sein. Robert Habeck zelebriert seine persönliche „Fuckup Night“. Immer wieder betont er, dass nicht alles richtig gemacht worden sei, auch von ihm. Und: „Ich will dieses Scherbengericht danach nicht mitspielen.“
Sind wir im Dialektik-Grundkurs? „Ja, es war richtig, den Finanzminister zu entlassen“, aber „Ja, es wäre vermeidbar gewesen.“ Ja, was denn jetzt? Es wirkt wie das, was man neudeutsch nennt: Habeck ist lost. Verloren, weggedriftet, hilflos.
Die Grünen sind raus. Also noch irgendwie drin. Die FDP ist raus, aber die Grünen werden sicherlich keinen Part mehr spielen in der nächsten Regierung. „Ich denke darauf rum“, meint Habeck zur Phase nach dem großen Knall und „den großen Fragen“. Was besser wäre: Einfach mal machen!
Blumentopf, Haushalt und wieder mal Frau Esken
Mit erstaunlicherweise Dreistigkeit reklamiert SPD-Chefin Saskia Esken ihre Genossen-Stabilität. Zwischen Blumentöpfen und Lampen sitzt Saskia Esken, zugeschaltet aus Berlin, bei „Markus Lanz“.
Sie erzählt von einer handlungsfähigen Regierung, das tut sie wirklich ernsthaft. Salbadert davon, dass ihr Kanzler Olaf Scholz „wochenlang versucht hat, den Haushalt zu retten“. Während sie redet, schaut Robert Habeck schwer genervt drein. Sagt dann auch wirklich: „Ich find’s nur noch nervig!“
Anmaßend, frech – das geht Richtung SPD und Saskia Esken
Nervig ist für den Zuschauer des ZDF-Talks, dass die gescheiterten Koalitionäre sich gegenseitig schönsingen mögen. Habeck macht den gefühligen Part: „Ich hab‘ schon Bauchschmerzen, wie lange der Prozess dauert.“
Lange dauert es auch immer, wenn Saskia Esken redet und nichts beitragen kann. „Ich find’s anmaßend“, meint zurecht Journalist Michael Bröker. „Das ist wirklich frech!“ Frech, dass die Opposition mit Friedrich Merz jetzt als Stimmvieh herhalten soll.
Rat für SPD und Grüne: Haltet Deutschland nicht länger hin!
Esken ist frech, aber auch gleichzeitig so harmlos wie immer. „Weil ganz viel Wasser den Bach hinuntergeflossen sein wird…“, mäandert sie vor sich hin. „Wir haben jetzt noch die Möglichkeit…“ Das wird Moderator Markus Lanz zu blöd. „Ich weiß nicht, ob wir eine verschiedene Sprache sprechen. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos.“
Robert Habeck schaut geschmerzt. Saskia Esken schaut zwischen ihren Bildschirm-Pflanzen in die TV-Welt hinaus. Ich möchte kein Therapeut sein in diesem Paardrama.
Ich mag übrigens auch das Modewort toxisch nicht, weil es allseits zu leichtfertig gebraucht wird. Aber es ist lächerlich, was Habeck und Esken da aufführen. Es ist lächerlich, weil beide nichts mehr zu melden haben. Haltet Deutschland nicht länger hin nach diesem unwürdigen Spektakel.