TV-Sender "entfernt" Trump aus Weihnachtsklassiker

In der Kinofassung des Films "Kevin - Allein in New York" von 1992 war Donald Trump mit einem Kurzauftritt zu sehen. Ein kanadischer TV-Sender zeigte nun eine gekürzte Version - ohne den heutigen TV-Präsidenten im Bild. Das gefiel nicht jedem.

Bei vielen TV-Stationen lief zur Weihnachtszeit die Komödie "Kevin - Allein in New York". So auch beim kanadischen Fernsehsender CBC. Eine besondere Szene aber fehlte nun in der TV-Version von CBC. Donald Trumps Kurzauftritt, bei dem er im New Yorker Plaza Hotel für nur wenige Momente auf den kleinen Kevin trifft, wurde "entfernt". Sie fiel dem Schnitt zum Opfer.

Kevins Abenteuer "Allein in New York" ist von 1992 und die Fortsetzung des ursprünglichen Hits "Kevin - Allein zu Haus" (1990). Der damals sehr junge Macaulay Culkin wurde durch die beiden Filme zum Kinderstar. Im zweiten Teil trifft er in dem berühmten Hotel auf einen sehr großen Mann in einem langen Mantel und mit roter Krawatte. Der Kleine fragt den Großen nach dem Weg. Culkins Karriere gilt heute in Trümmern. Der Mann im Mantel ist heute noch größer. Er ist der US-Präsident.

Dass der kanadische Sender durch das Weglassen der eigentlich unbedeutenden Szene den heute "mächtigsten Mann der Welt" boykottieren wollte, dementiert CBC. Die Szene sei im Zuge der Bearbeitung des Films für die Fernsehübertragung bereits lange vor der Wahl Trumps zum US-Präsidenten herausgeschnitten worden, hieß es in einer Erklärung. Kinofilme würden für die Ausstrahlung im TV oft bearbeitet. Sie sollten durch ihre geänderte Version von ihrer zeitlichen Länge in das Programm passen, sagte ein Sprecher. Die Szene mit Trump sei eine von mehreren, die aus dem Film von 1992 herausgeschnitten worden seien. Keine dieser Szenen sei "wesentlich für die Handlung". Zudem sei die Bearbeitung bereits 2014 erfolgt - also zwei Jahre bevor in Weiße Haus gewählt wurde.

Kritik von Donald Trump junior: "erbärmlich"!

Trotz dieser Erklärung kritisierten einige Trump-Anhänger die Schnittversion. In sozialen Netzwerken hieß es, das "Entfernen" Trumps sei politisch motiviert gewesen. Allen voran Donald Trump junior, der älteste Sohn des US-Präsidenten, war erzürnt. Dass sein Vater in dem Weihnachtsklassiker nun fehle, bezeichnete er als "erbärmlich".

Ruhiger und entspannter indes reagierte Donald Trump persönlich auf den vermeintlichen "Skandal". Auch wenn er erst kürzlich angemerkt hatte, dass es für ihn damals "eine Ehre" gewesen sei, Teil eines der größten Weihnachtserfolge gewesen zu sein, nahm er sein "Fehlen" nun mehr mit Humor auf. Trump twitterte: "Der Film wird nie wieder so sein wie früher (nur ein Scherz)."