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Twitter-Fail: Trumps Team postet Foto aus dem Iowa-Flieger

Eigentlich hatte Donald Trump in Iowa bei seinem Wahlkampf wie hier an der Drake University in Des Moines allen Grund zu Feiern. Wäre da nicht der unglückliche Tweet aus seinem Flieger. (Bild Reuters /Leah Millis)
Eigentlich hatte Donald Trump in Iowa bei seinem Wahlkampf wie hier an der Drake University in Des Moines allen Grund zu Feiern. Wäre da nicht der unglückliche Tweet aus seinem Flieger. (Bild Reuters /Leah Millis)

Ein PR-Foto aus Donald Trumps Flieger sollte sich eigentlich über die Demokraten lustig machen. Stattdessen ging die Aktion ziemlich nach hinten los und erntete reichlich Spott. Grund dafür war ein deplatzierter Minister im Mittelgang.

Tim Murtaugh ist für die PR-Abteilung von US-Präsident Donald Trumps Wahlkampf zuständig. Der “Director of Communications” kam nun auf die Idee, das Auszählungschaos der Demokraten bei den Vorwahlen in Iowa zu einem PR-Gag auf deren Kosten zu nutzen. Dafür postete er Foto aus dem Trump-Flieger voller Unterstützer des Präsidenten, alle mit nagelneuen roten Caps versehen, auf denen zu lesen war: “Keep Iowa Great”. Eine Abwandlung von Trumps Wahlkampfslogan: “Make America Great Again”. "So much winning," schrieb er zu dem Foto und dann noch den Seitenhieb gegen die Konkurrenz: “Ich hatte keine Zeit, darauf zu achten, wie ist es eigentlich bei den Demokraten gelaufen?

Doch das PR-Manöver ging in den Sozialen Medien ziemlich nach hinten los. Denn auf dem kompletten Foto aus dem Flugzeug ist deutlich zu sehen wie Ben Carson, der US-Minister für Wohnungsbau und Stadtplanung, etwas deplatziert im Gang zwischen den Sitzreihen hockt. Er ist offensichtlich der einzige schwarze Mensch im gesamten Flugzeug. Innerhalb weniger Stunden wurde Carsons Name zum Trend auf Twitter, so eindeutig wirkte es, als wäre der Minister eigens auf dem Foto platziert worden, damit nicht ausschließlich weiße Trump-Anhänger zu sehen wären. Es ist nicht völlig abwegig, dass die PR-Abteilung um Tim Murtaugh diesen Gedanken tatsächlich im Hinterkopf hatte. Schließlich ist der Trump-Regierung immer wieder vorgeworfen worden, dass sie die Zusammensetzung der US-Amerikanischen Gesellschaft in keiner Weise widerspiegelt. Von 24 Kabinettsmitgliedern sind gerade einmal vier Frauen und Ben Carson ist der einzige schwarze Minister. Kein Wunder also, dass viele sich über das Flugzeugfoto online lustig machten.

Mancher, wie der Demokrat Jon Cooper vermutete gar eine Bildbearbeitung per Photoshop.

Die Passagiere des Flugzeugs, das am Dienstag aus Iowa zurückflog, war ein echtes Prominententreffen der Trump-Unterstützer. Darunter waren unter anderem der Handelsminister, Wilbur Ross und die Abgeordneten aus Ohio, Jim Jordan, und Florida, Matt Gaetz. Allesamt lautstarke Fürsprecher des Präsidenten, von denen Trump auch auf andere Weise profitiert. Die Seite Citizens for Ethics machte sich die Mühe, heraus zu suchen, wie oft die Mitflieger schon Besucher in Trumps Hotels waren.

Die ehemalige Senatorin aus Missouri, Claire McCaskill, postete ebenfalls einen Tweet über das Foto: "Eine Sache auf diesem Bild ist anders als die anderen. Tipp: Sie haben ihn sich in den Gang hocken lassen, um ihn sichtbar zu machen.”

McCaskill hatte sich diese Woche schon einmal mit Donald Trump auf Twitter angelegt, nachdem der den Superbowl Gewinner Kansas City Chiefs im falschen Staat verortet hatte. Die Chiefs sind eigentlich in ihrem Heimatstaat Missouri beheimatet, nicht in Kansas, wie Trump zunächst fälschlicherweise schrieb. McCaskill nannte den Präsidenten darauf ziemlich deutlich einen “stone cold idiot”.

Donald Trump Jr. wehrte sich im Namen seines Vaters gegen den Vorwurf der ehemaligen Senatorin. Carson habe erstens bei ihm und seiner Familie in der Ersten Klasse gesessen und sei zweitens keine “Sache” sondern ein weltbekannter Neurochirurg.

Das wiederum ließ McCaskill nicht auf sich sitzen und schrieb auf die Vorwürfe zurück: “Ähmm. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht rassistisch ist, mangelnde Vielfalt aufzuzeigen. Sorry Trump-Welt.” Der PR-Gag ist jedenfalls trotz der roten Mützen ziemlich nach hinten los gegangen.