Werbung

Twitter und Google schließen Lücken zu rassistischer Werbung

Twitter sprach von einem Softwarefehler, durch den eigentlich gesperrte Begriffe in der Liste auftauchten. Foto: Ole Spata/dpa
Twitter sprach von einem Softwarefehler, durch den eigentlich gesperrte Begriffe in der Liste auftauchten. Foto: Ole Spata/dpa

San Francisco (dpa) - Nach der Entdeckung, dass Facebook gezielte Anzeigen an Antisemiten zuließ, sind ähnliche Lücken auch in den Werbeplattformen von Google und Twitter aufgefallen.

So erlaubte es Google, zielgerichtete Werbung zu Phrasen wie der Satz «zionists control the world» («Zionisten kontrollieren die Welt»), wie die US-Website «Buzzfeed» am Wochenende berichtete.

Bei Twitter war es möglich, als Schlüsselwörter für gezielte Platzierung von Anzeigen «Nazi» sowie beleidigende Begriffe für Schwarze und Mexikaner festzulegen, wie «The Daily Beast» schrieb. Google und Twitter reagierten schnell und blockierten die Lücken.

Twitter sprach von einem Softwarefehler, durch den eigentlich gesperrte Begriffe in der Liste auftauchten. Bei Google wurden nach dem Hinweis von «Buzzfeed» unter anderem englische Sätze wie «jews control the media» («Juden kontrollieren die Medien»), «jewish world domination» («jüdische Weltherrschaft») oder «black people ruin neighborhoods» («Schwarze ruinieren Nachbarschaften») blockiert.

Facebook hatte vergangene Woche bis auf weiteres gezielte Werbung zu von Nutzern selbst eingetragenen Kategorien Interessen und Arbeitsplatz ausgesetzt. Zuvor hatte die US-Website «ProPublica» berichtet, dass einige Nutzer dort etwa «jew hater» («Juden-Hasser») als «Forschungsfeld» oder «Nazi Party» als Arbeitgeber angegeben hatte. Entsprechend war es möglich, Anzeigen zu diesen Begriffen zu schalten.

Zielgerichtete Werbung, bei der Anzeigen auf bestimmte Begriffe oder Interessen der Nutzer zugeschnitten werden, gelten als ein großer Vorteil der Online-Werbeplattformen und bescheren ihnen rasant steigende Milliardeneinnahmen.