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"Kein Verstoß": Twitter löschte Hass-Tweet gegen Collien Ulmen-Fernandes erst, als ihr Ehemann sich zu Wort meldet

Collien Ulmen-Fernandes und Christian Ulmen sind seit 2011 verheiratet. Sie haben eine gemeinsame Tochter. (Bild: Hannes Magerstaedt/Getty Images)
Collien Ulmen-Fernandes und Christian Ulmen sind seit 2011 verheiratet. Sie haben eine gemeinsame Tochter. (Bild: Hannes Magerstaedt/Getty Images)

Christian Ulmen prangert Twitter an: Der Mikrobloggingdienst hatte an einem fremdenfeindlichen Hass-Tweet gegen Ulmens Ehefrau Collien Ulmen-Fernandes nichts zu beanstanden. Doch die Community brachte Twitter dazu, noch einmal genauer nachzuschauen.

“Es ist uns wichtig, eine Kultur von Vertrauen, Sicherheit und Respekt zu schaffen.” Mit diesem Statement leitet Twitter seine Richtlinien zur Sicherheit ein. Darunter dulden sie weder “Gewaltverherrlichung” noch “Hass schürendes Verhalten”. Doch leider klafft zwischen den Ambitionen des Nachrichtendienstes und der Realität immer wieder eine Lücke: Wiederholt werden Stimmen laut, die sich gegen fremdenfeindliche oder heftigste Pöbel-Tweets aussprechen, die Twitter nicht von der Plattform entfernen will. Jüngstes Opfer wurde Collien Ulmen-Fernandes.

Twitter sah “keinen Verstoß gegen entsprechende Gesetze”

Der Twitter-User “@FelixCanaris” schrieb scheinbar aus dem Nichts einen Tweet an die Moderatorin: “Mein Gott. Hab mir grad mal deinen Wikipedia Eintrag angeschaut. Du bist ja vollkommen vermischt, vermanscht und verkötert. Kleines Mischlingskind hau ab aus Deutschland.” Colliens Ehemann Christian Ulmen meldete diesen Tweet bei Twitter – doch ohne Erfolg. Daraufhin wurde er selbst auf Twitter laut. “Ach, @TwitterDE, bekomm das doch mal in den Griff endlich!” antwortete er auf die Standardantwort, die er von Twitter nach der Meldung des Tweets erhielt. Darin stand, dass der Dienst “keinen Verstoß gegen die Twitter-Regeln oder entsprechende Gesetze feststellen” konnte.

Das sah der Großteil der Twitter-Community ebenfalls anders: Eine heftige Diskussion über Hass im Netz wurde entfacht und viele User äußerten sich kritisch gegenüber Twitter. Nach 1.200 Retweets und mehr als 100 Kommentaren kam die Welle der Entrüstung offensichtlich auch bei dem Kurznachrichtendienst an. Ein User vermeldete, dass der Account von “@FelixCanaris” nun gesperrt sei.