Überlegungen in mehreren Ländern: Maskenpflicht im Handel abschaffen

Mehrere Bundesländer erwägen eine Abschaffung der Maskenpflicht im Handel.

Protective masks sit in a pile at the Mask Factory Co. facility in Hong Kong, China, on Tuesday, Feb. 25, 2020. Hong Kong's government unveiled on Feb. 26 a budget packed with giveaways including a one-time cash handout that economists said isn't likely to spur growth, as the city struggles to stabilize an economy battered by political unrest and the coronavirus. Photographer: Paul Yeung/Bloomberg
Wird die Maskenpflicht im Handel aufgehoben? (Bild: Getty Images)

Schwerin (dpa) - «Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten», sagte beispielsweise Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) der «Welt am Sonntag». Er gehe davon aus, dass das Kabinett in Schwerin am 4. August das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen werde. «Ich kann die Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht abzuschaffen». Die Abstandsregel werde aber grundsätzlich bleiben. Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigsten Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus bundesweit.

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Glawe kündigte auch Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. «Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen. Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel», sagte er.

In Sachsen wird ebenfalls eine Abschaffung geprüft. «Wir schauen uns gerade an, ob wir beim Einkaufen auf die Maskenpflicht verzichten können», sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) der «Welt am Sonntag». In Niedersachsen plädiert Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) dafür, und auch Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) kann sich laut der Zeitung mittelfristig eine Änderung vorstellen. Bremen will das Thema im Senat diskutieren, hieß es.

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Am Dienstag hatte die Regierung in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen, dass sich die Menschen im Nordosten in Kürze wieder in unbegrenzter Zahl mit anderen im öffentlichen Raum treffen können. Die Obergrenze von zehn Personen laufe am 10. Juli aus und werde nicht verlängert, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Allerdings bleibe das Abstandsgebot zu Personen bestehen, die nicht zur eigenen Familie oder zum eigenen Hausstand gehören. Ebenso bleibe die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, beim Einkaufen oder beim Arztbesuch.

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