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Am Ubierring: Kunsthochschule will in Völkerkundemuseum ziehen

Die bisherigen Gebäude der KHM am Heumarkt sind teils marode.

Wenn im September die letzten Mitarbeiter ausgezogen sind, könnte aus dem prachtvollen Museumsbau am Ubierring die neue Heimat der Kunsthochschule für Medien (KHM) werden. Henrik Hanstein, Sprecher des Vereins der Freunde der Hochschule und Chef des Kölner Auktionshauses Lempertz, hat Stadt und Land aufgefordert, den Umzug möglich zu machen. Hochschulleiter Hans Ulrich Reck sagt zu dem Vorschlag: „Wir sind sehr interessiert.“ Seit sich der Stadtrat dafür entschieden hat, das ehemalige Völkerkundemuseum in der Südstadt nicht für ein Interim des Römisch-Germanischen Museums zu nutzen, ist die Zukunft des prachtvollen Denkmals ungewiss. Bislang gilt die Verabredung zwischen Politik und Verwaltung, das Haus „auf den Markt“ zu bringen. Man wolle es nicht an irgendjemanden verkaufen, beteuern die Verantwortlichen. Ziel sei vielmehr eine Vergabe in Erbpacht mit dem klaren Ziel, die kulturelle Nutzung zu erhalten. Es ist offen, was das konkret bedeutet. Die Hochschule arbeitet in Gebäuden in schlechtem Zustand Eine Hochschule in Trägerschaft des Landes käme dem Ziel recht nahe, nicht nur, weil sie das Geld für eine Sanierung des Hauses mitbringen könnte. Das Land zahlt zurzeit an mehrere Vermieter für die Nutzung verschiedener Immobilien, die von der KHM zwischen Heumarkt und Filzengraben genutzt werden. Der Schule ist seit längerem zugesagt worden, dass sich das ändern soll. Der Plan des Landes, nach und nach Immobilien im Umfeld zu erwerben, um einen zentralen Standort zu entwickeln, ist offenbar gescheitert. Somit arbeitet die Hochschule in mehreren angemieteten Gebäuden, die nach Angaben des Rektors zum Teil in schlechtem Zustand und nicht modernisierbar sind. Das ehemalige Rautenstrauch-Joest-Museum sei „ideal“ Veränderungen seien dringend nötig, so Reck. „Die Kunsthochschule muss ausziehen“, sagt Hanstein. „Die Stadt könnte das Gebäude am Ubierring für einen symbolischen Preis dem Land überlassen, das dafür die denkmalgeschützte Sanierung vornimmt.“ Das vor mehr als 110 Jahren für das Rautenstrauch-Joest-Museum erbaute Haus sei für die Hochschule „ideal“. „Die Kunst zöge wieder an den Ubierring und in die Nähe der Technischen Hochschule.“ Das sei doch „eine schöne Aufgabe für den neuen Wissenschafts- und Kulturminister“. Die Schule war mit dem Land bereits über neue Lösungen im Gespräch. Nun müsse man abwarten, wie sich die neue Landesregierung aufstelle, so Reck. Man erstelle zurzeit ein Raumprogramm, damit im Finanz- und Wissenschaftsministerium weiter geplant werden könne. Ein Wunsch der Schule ist „eine größere Sichtbarkeit“ in der Stadt. Auch den würde eine Adresse wie die am Ubierring erfüllen. Die KHM ist eine feste Größe unter den deutschen Kunst- und Filmhochschulen Seit ihrer Gründung 1990, als sie mit 25 Studenten begann, gilt die Kunsthochschule neuen Typs als eine Talentschmiede. War sie zunächst in der Kölner Kulturszene ein wenig geliebter Ersatz für die traditionsreichen Kölner Werkschulen in der Südstadt und für das abgeschaffte Studienfach der freien Kunst, entwickelte sie sich zu einer festen Größe der deutschen Kunst- wie Filmhochschulen. Hier lernen rund 350 Studenten. Rund 80 beginnen jedes Jahr ihr Studium an der KHM. Die Zahl der Bewerber war zuletzt siebenmal so hoch. Das Haus am Ubierring wird nicht das erste Mal mit der KHM in Zusammenhang gebracht. Bereits 2001, nachdem der Stadtrat den Neubau des Rautenstrauch-Joest-Museums am Neumarkt beschlossen hatte, war die Hochschule als neuer Nutzer des alten Gebäudes in der Südstadt im Gespräch. Vertreter aller großen Parteien hatten sich dafür ausgesprochen. Acht Jahre später unterstützte die Kunsthochschule den ehrgeizigen Plan der Initiative „Luxet“, aus dem Gebäude ein „Haus für Kino- und Medienkultur“ zu machen. Er scheiterte damals am Geld. Sanierung und Umbau des Hauses waren zu teuer, die zugesagten Zuschüsse für „Luxet“ zu niedrig. Außerdem konkurrierte „Luxet“ damals mit dem Plan, die „Rheinische Musikschule“ im Haus unterzubringen. Auch diese Idee scheiterte....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta