Werbung

UBS und UniCredit können dank Zinswende 11 Mrd. Euro ausschütten

(Bloomberg) -- Zwei der größten europäischen Banken haben die Berichtssaison mit der Zusage eingeläutet, über 11 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszuzahlen. Die Zinswende der Währungshüter auf dem Kontinent macht es möglich.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die größte Schweizer Bank UBS Group AG kündigte am Dienstag mehr als 6,7 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) an Ausschüttungen an. Auf der anderen Seite der Alpen versprach die Mailänder UniCredit SpA ihren Aktionären 5,25 Milliarden Euro. Beide begründeten die Auszahlungen — in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden — mit Mehrerträgen dank der steigenden Zinsen.

Nach Jahren schwachbrüstiger Auszahlungen in der Niedrigzins-Ära wollen die Banken ihre Aktionäre endlich wieder mit robusten Beträgen beglücken. Die Europäische Zentralbank als oberste Bankenaufsicht hat ihnen zwar klar gesagt, dass sie nicht übermütig werden sollen, doch die Bankchefs geben sich bislang zuversichtlich.

UniCredit hatte “ausführliche Gespräche mit der EZB, und sie unterstützt uns”, sagte UniCredit-Boss Andrea Orcel am Dienstag in einem Interview mit Bloomberg TV. “Wir werden das Kapital mit unserem Ausschüttungsplan nicht aufzehren.”

Im letzten Monat hatte die Bank offengelegt, dass die EZB ihr zwar in gewissem Umfang mehr Kapital vorschreibt, doch versichert, dies würde ihre Auszahlungspläne nicht beeinträchtigen.

Der Zinsüberschuss des italienischen Instituts — der Mutter der Münchner HypoVereinsbank — stieg im Vergleich zum Vorjahr um 43% und trug dazu bei, dass der Gewinn im vierten Quartal doppelt so hoch ausfiel, wie von Analysten erwartet worden war.

Bei der UBS stiegen die Nettozinserträge im Wealth Management um 35%. Die Bank rechnet mit weiterem Rückenwind durch höhere Zinsen im laufenden Quartal, was zu höheren Erträgen aus dem Kreditgeschäft für das Gesamtjahr führen dürfte.

Ebenfalls am Dienstag legte die Swedbank AB Ergebnisse des vierten Quartals vor und kündigte an, rund 11 Milliarden Kronen (970 Millionen Euro) an Dividenden auszuschütten.

Bei den Schweden hat der Nettozinsertrag zum ersten Mal überhaupt die Schwelle von 10 Milliarden Kronen durchbrochen, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht, die bis ins Jahr 1999 zurückreichen. Die schwedische Riksbank war eine der ersten europäischen Notenbanken, die Anfang letzten Jahres mit der Anhebung der Zinssätze begann.

Überschrift des Artikels im Original:UBS, UniCredit Pledge $12 Billion Bonanza as Rates Drive Profit

--Mit Hilfe von Marion Halftermeyer.

©2023 Bloomberg L.P.