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Uhrenstreit bei Twitter: Berliner SPD-Staatssekretärin wegen Rolex angegriffen

Sawsan Chebli legt offenbar großen Wert auf teure Accessoires. (Bild: Getty Images)
Sawsan Chebli legt offenbar großen Wert auf teure Accessoires. (Bild: Getty Images)

Darf man als Sozialdemokrat Luxus-Artikel besitzen? Um diese Frage dreht sich aktuell eine intensiv geführte Twitter-Diskussion, in dessen Zentrum die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli steht. Eine ihrer Uhren soll über 7.000 Euro kosten.

Diese Frau hat schnell Karriere gemacht: Seit mehr als zehn Jahren mischt Sawsan Chebli im Berliner Politikbetrieb mit. Erst als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Mandataren im Bundestag, später als Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten im Berliner Senat. 2014 wurde sie stellvertretende Sprecherin des Außenamtes, seit 2016 ist sie Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund sowie Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales.

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Eine derart steile Erfolgskurve macht sich auch finanziell bemerkbar. Doch nun wird Sawsan Chebli vorgeworfen, dass sie ihr erarbeitetes Einkommen für Luxusgüter ausgibt. Auf Facebook teilte ein User namens Martin Schauerte ein Foto, das Chebli im Jahr 2014 kurz nach ihrer Ernennung zur stellvertretenden Sprecherin des Außenamtes zeigt.

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Auf dem linken Handgelenk trägt sie eine Uhr. Facebook-User Schauerte hat das Modell recherchiert und herausgefunden, dass es sich dabei um eine Rolex im Wert von 7.300 Euro handelt. Schauerte kommentierte das Bild mit den Worten: „Alles was man über den Zustand der deutschen Sozialdemokratie 2018 wissen muss.“

Auf Twitter entbrannte daraufhin unter den Hashtags #Uhrengate und #Rolex eine Debatte, ob man als Sozialdemokrat solchen Luxus zur Schau stellen beziehungsweise überhaupt besitzen darf. Einige User kritisieren Chebli für ihre Luxusuhr.

Sawsan Chebli äußerte sich auch selbst zu den Rolex-Vorwürfen. Die 40-Jährige erinnerte ihre Follower daran, dass sie unter ärmsten Bedingungen aufwachsen musste.

Manche User erwiderten, dass es sich bei der Kritik nicht zwingend um Neid, Missgunst oder gar um Hetze von „Hatern“ handeln muss.

Viele User finden die Debatte aber auch albern, nehmen die Politikerin in Schutz oder machen darauf aufmerksam, dass auch andere Politiker gerne auf großem Fuß leben.

Ein User schrieb: „Hätte Sawsan Chebli diese Uhr nicht am Arm, würde die SPD längst alleine regieren!“. Darauf reagierte die 40-Jährige mehr als eindeutig, wie wenig ihr die Uhr im Gegensatz zu politischem Erfolg bedeutet.

Sawsan Chebli wurde im Sommer 1978 in West-Berlin als Tochter palästinensischer Einwanderer geboren, die in Deutschland Asyl erhalten hatten. Seit 2001 ist sie Mitglied der SPD.

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