Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

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  • Biden bezeichnet Putin als "mörderischen Diktator"

  • Scholz hält Gespräche mit Russland zum Ukraine-Krieg für ungewiss

  • UN dokumentieren Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine

  • Lambrecht und Stoltenberg stellen weitere Truppen für Nato-Ostflanke in Aussicht

  • Scholz sichert finanzielle Hilfe bei Flüchtlingsaufnahme zu

  • Streit im Bundestag nach Selenskyj-Rede

  • Kreml: Bidens Äußerungen über Putin sind «unverzeihlich»

  • Ukraine-Flüchtlinge: Länder fordern Arbeitsgruppe zur Kostenverteilung

  • Russland lehnt Ukraine-Anordnung des Internationalen Gerichtshofs ab

  • Scholz stellt Selenskyj weitere Unterstützung in Aussicht

Die aktuelle Lage im Live-News-Video:

Unser Ticker ist für heute beendet. Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen

+++ Biden bezeichnet Putin als "mörderischen Diktator" +++

Gestern bezeichnete er Putin als "Kriegsverbrecher", nun legt US-Präsident Biden nach: Er nannte Russlands Präsidenten Putin einen «mörderischen Diktator».

Putin sei ein «mörderischer Diktator, ein reiner Verbrecher, der einen unmoralischen Krieg gegen die Menschen in der Ukraine führt», sagte Biden am Donnerstag in Washington. «Putin zahlt einen hohen Preis für seine Aggression», sagte Biden kurz darauf weiter.

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+++ Scholz hält Aussichten für Gespräche mit Russland zum Ukraine-Krieg für ungewiss +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält die Aussichten der Verhandlungen mit Russland wegen des Ukraine-Krieges für ungewiss. "Niemand weiß, ob Russland die Gespräche, die jetzt in Belarus stattfinden, nur führt, um den eigenen Vormarsch zu begleiten", sagte Scholz am Donnerstagabend in Berlin. "Oder ob tatsächlich Verhandlungen stattfinden, die auch zu Ergebnissen führen, die die ukrainische Regierung, der ukrainische Präsident und das ukrainische Volk akzeptieren können."

Scholz sprach bei einer Veranstaltung zum 100. Geburtstag von Egon Bahr, der als Architekt der Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) gilt. Trotz der aktuellen Situation bleibe die von Bahr und Brandt geprägte Formel richtig, dass Frieden in Europa "nur mit und nicht gegen Russland möglich" sei, sagte Scholz. "Aber zugleich müssen wir erkennen: Die aktuelle Politik der russischen Führung ist eine reale Bedrohung für die Sicherheit in Europa."

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+++ Lambrecht und Stoltenberg stellen weitere Truppen für Nato-Ostflanke in Aussicht +++

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben wegen der Aggressionen Moskaus weitere Truppenaufstockungen an der Nato-Ostflanke in Aussicht gestellt. "Wir werden uns damit intensiv beschäftigen, sodass wir spätestens im Sommer die endgültigen Entscheidungen darüber treffen können", sagte Lambrecht am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit Stoltenberg in Berlin.

Stoltenberg erläuterte, er erwarte, dass es bei den Gesprächen "um mehr Präsenz im Osten sowie auch um mehr Fähigkeiten geht, wie zum Beispiel Luftabwehr". Diese seien entscheidend, "um Moskau die klare Botschaft zu vermitteln, dass wir da sind, um alle Verbündeten zu schützen."

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+++ Baerbock: Kreml hat Nato-Russland-Grundakte "einseitig gebrochen" +++

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben die Nato-Russland-Grundakte verteidigt und Moskau einen "einseitigen Bruch" des Abkommens vorgeworfen. Eine Aufstockung von Nato-Truppen an der Ostflanke geschehe "explizit auf Grundlage der Nato-Russland-Grundakte", sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg am Donnerstag in Berlin. Der Kreml habe die gemeinsame Grundakte "seit 2014 (der Annexion der Krim) jeden Tag gebrochen", betonte der Nato-Chef.

Die westlichen Partner hätten immer zur Grundakte gestanden und "wir stehen auch heute dazu", sagte Baerbock. "Es ist Russland, was auf brutalste Art und Weise diese Nato-Russland-Grundakte und damit auch den Frieden in Europa verletzt hat."

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+++ Baerbock: Ostflanken-Verstärkung im Einklang mit Russland-Grundakte +++

Außenministerin Annalena Baerbock hat Gedankenspielen über eine Kündigung der Nato-Russland-Grundakte durch den Westen eine Absage erteilt. "Wir haben als Nato-Staaten in der Vergangenheit zu jeder Minute klar und deutlich zur Nato-Russland-Grundakte gestanden", dies gelte auch heute, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Berlin. Baerbock und Stoltenberg unterstrichen, es sei Russland, das die Vereinbarung verletze - seit der Annexion der zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim im Jahr 2014.

Stoltenberg hatte dem Bündnis am Vortag brisante Vorschläge zur dauerhaften Verstärkung der Ostflanke unterbreitet. Aus russischer Sicht könnten diese Pläne womöglich nicht mit der Nato-Russland-Grundakte vereinbar sein. Darin hat sich die Nato auch verpflichtet, auf die dauerhafte Stationierung "substanzieller Kampftruppen" im östlichen Bündnisgebiet zu verzichten.

Baerbock sagte nun, die Stationierung weiterer Nato-Truppen an der Ostflanke geschehe "voll im Einklang mit der Nato-Russland-Grundakte, die einseitig von Russland gebrochen worden ist". Die in der Vereinbarung enthaltenen Selbstverpflichtungen seien verbunden mit einem sicheren Umfeld. "Mit Bruch dieser Sicherheit hat Russland jetzt die Grundlage dafür geschaffen, dass wir an der Ostflanke unsere Sicherheit verstärken müssen." Russland habe "auf brutalste Art und Weise diese Nato-Russland-Grundakte und damit auch den Frieden in Europa verletzt".

+++ Macron nennt Ukraine-Krieg einen "Elektroschock" für die Nato +++

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ein "Elektroschock", der die Nato "aufgeweckt" habe. Er stehe zu seiner Aussage von 2019, als er gesagt hatte, dass die Nato den "Hirntod" erlitten habe, sagte Macron am Donnerstag bei der Vorstellung seines Wahlprogramms. Das sei damals wahr gewesen. Seitdem habe sich die Lage geändert. Es sei nötig gewesen, die Strategie der Nato zu präzisieren, und das geschehe nun.

"Ich habe nie dafür plädiert, die Nato zu verlassen", sagte Macron. "Die Nato ist wichtig für die Interoperabilität", betonte er mit Blick auf die internationale Zusammenarbeit der Streitkräften. Parallel dazu müsse die europäische Verteidigung weiter ausgebaut werden, betonte Macron. Dies habe der Ukraine-Krieg einmal mehr bekräftigt. Dies werde auch Thema des nächsten EU-Gipfels in der kommenden Woche in Brüssel sein.

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+++ Blinken sieht Anzeichen für russische Kriegsverbrechen in Ukraine +++

US-Außenminister Antony Blinken hat Russland Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen, dies aber als seine persönliche Meinung bezeichnet. "Gestern hat Präsident (Joe) Biden gesagt, dass seiner Meinung nach in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen worden sind", sagte Blinken am Donnerstag in Washington. "Ich persönlich stimme dem zu. Das absichtliche Angreifen von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen." Er fügte hinzu: "Unsere Experten sind dabei, mögliche Kriegsverbrechen, die in der Ukraine begangen werden, zu dokumentieren und zu bewerten."

Die US-Regierung hat die russischen Angriffe bislang nicht offiziell als Kriegsverbrechen eingestuft. Biden hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Mittwoch allerdings als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte im Anschluss: "Er sprach aus seinem Herzen." Am Donnerstag bezeichnete Biden Putin als "mörderischen Diktator".

+++ Stadtrat von Mariupol: 80 Prozent der Wohnungen zerstört +++

In der vom Krieg stark betroffenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach örtlichen Angaben etwa 80 Prozent der Wohnungen zerstört und davon rund 30 Prozent nicht wieder aufzubauen.

«Täglich werden durchschnittlich 50 bis 100 Bomben auf die Stadt geworfen. Die Verwüstung ist enorm», teilte der Rat der Stadt am Donnerstag bei Telegram mit.

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+++ Stadtverwaltung: 30.000 Menschen konnten Mariupol bislang verlassen +++

Aus der seit zwei Wochen von russischen Truppen belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der Stadtverwaltung inzwischen rund 30.000 Menschen geflohen. Die Menschen hätten die Stadt in ihren eigenen Autos verlassen können, erklärte die Stadtverwaltung am Donnerstag im Internetdienst Telegram. Etwa 350.000 Menschen hielten sich noch immer "versteckt in Kellern und Schutzräumen" in der Stadt. 80 Prozent des Wohnraums sei zerstört, die Lage sei "kritisch".

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+++ Scholz sichert Ländern und Kommunen finanzielle Hilfe bei Flüchtlingsaufnahme zu +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Ländern und Kommunen finanzielle Unterstützung bei der Aufnahme und Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zugesagt. "Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist eine gemeinsame Aufgabe unseres Staates", sagte Scholz am Donnerstag nach Beratungen mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder. Bund und Länder hätten deshalb vereinbart, die Finanzfragen in einer Arbeitsgruppe bis zu ihrem nächsten Treffen am 7. April zu klären.

Deutschland wolle allen Frauen, Männern und Kindern "schnell und möglichst unkompliziert Zuflucht und Unterstützung gewähren", sagte Scholz. Bund und Länder würden dazu "alle ihren zur Verfügung stehenden Kräfte bündeln". Bisher wurden in Deutschland laut Bundesinnenministerium 187.428 Kriegsflüchtlinge registriert, ihre tatsächliche Zahl dürfte weit höher sein.

+++ Söder: Bund und Länder beim Thema Flüchtlinge 'einen Schritt weiter' +++

Nach manchen Spannungen in den vergangenen Tagen sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Bund und Länder bei der Bewältigung der hohen Flüchtlingszahlen nun in einem guten Miteinander. "Alle wollen helfen, und alle sind bereit, zusammenzuarbeiten", sagte Söder am Donnerstag in München nach Beratungen der Länder-Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung.

Zuletzt hätten die Länder viel alleine stemmen müssen, nun habe man "gemeinsame Grundüberzeugungen" gefunden, man sei "einen Schritt weiter". Einigkeit herrsche über die Verteilung der ankommenden Flüchtlinge unter den Bundesländern nach dem Königsteiner Schlüssel. Damit könne man überall eine vernünftige Unterbringung auf den Weg bringen. Das sei wichtig, da man davon ausgehen müsse, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine weitergehe und dass noch viel mehr Menschen auch nach Deutschland kommen. "Wir wollen eine gute Unterbringung, eine gute Integration gewährleisten", betonte Söder. Zudem nehme der Bund die Registrierung federführend in die Hand.

In der Frage der Finanzierung sei man zwar noch zu keinem Ergebnis gekommen, sagte Söder - "aber zum Bewusstsein, dass der Bund sich substanziell beteiligen muss". Dies werde bis Anfang April geklärt.

+++ Slowakei und USA zu weiterer Hilfe für Ukraine bereit +++

Der amerikanische und der slowakische Verteidigungsminister haben ihre Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine bekräftigt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schloss am Donnerstag in Bratislava aber einen direkten Einsatz von US-Truppen in der Ukraine und eine von der Regierung in Kiew geforderte Flugverbotszone erneut aus. "So etwas wie eine Flugverbotszone light gibt es nicht", sagte Austin. "Eine Flugverbotszone bedeutet, dass man sich in einem Konflikt mit Russland befindet."

Austin sagte auf die Frage nach möglichen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine, man sei "schockiert über die Brutalität, die wir tagtäglich erleben". Die jüngsten Angriffe schienen direkt Zivilisten als Ziel gehabt zu haben, was ein Kriegsverbrechen darstellen würde. Das US-Außenministerium untersuche die Kriegshandlungen.

Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad sagte, sein Land sei noch auf veraltete Systeme russischer Herkunft wie das Flugabwehrsystem S-300 und Kampfflugzeuge des Typs MiG-29 angewiesen. "Wir haben uns entschieden, die MiG-29 nicht mehr zu benutzen, sobald wir im Laufe des Jahres 2024 neue F-16 aus den USA bekommen", kündigte Nad an. Auf das Raketensystem S-300 angesprochen, erklärte Nad, die Slowakei sei gewillt, es der Ukraine zur Verfügung zu stellen - aber erst, wenn sie selbst einen Ersatz dafür habe. Das System sei derzeit das einzige strategische Luftabwehrsystem der Slowakei. "Was also passieren würde, wenn wir uns entschieden, es den Ukrainern zu übergeben, wäre eine Lücke, eine Sicherheitslücke für die Nato", erklärte Nad.

+++ UN dokumentieren Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine +++

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen den Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 58 Kinder und Jugendliche, wie das Büro in Genf mitteilte. Am Vortag waren es noch insgesamt 726 Tote. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1252 Verletzte vor. Am Vortag waren es 1174.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat. «Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden durch den Einsatz von Explosivwaffen mit großer Reichweite verursacht, darunter durch den Beschuss mit schwerer Artillerie und mit Raketenwerfern sowie durch Raketen- und Luftangriffe», teilte Bachelets Büro mit.

+++ Kontroverse im Bundestag um Registrierung von Ukraine-Flüchtlingen +++

Die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, hat Forderungen nach einer Registrierung aller Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine an der deutschen Grenze zurückgewiesen. Die Ukrainer könnten ohne Visum einreisen, "weil wir niemanden an der Grenze aufhalten, der vor Bomben und Granatsplittern flieht - und das ist auch gut so", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im Bundestag.

Nach Kritik aus den Ländern am Krisenmanagement von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte Alabali-Radovan, Länder und Kommunen könnten sich auf den Bund verlassen. Alleine an diesem Donnerstag seien zur Verteilung von Flüchtlingen Fahrten mit 147 Bussen in acht Bundesländer vorgesehen, um Berlin, Cottbus und Hannover zu entlasten.

Die stellvertretene Vorsitzende der Unionsfraktion, Andrea Lindholz (CSU), sprach sich für eine "systematische Registrierung direkt nach der Einreise" aus. Frauen und Kinder müssten besser geschützt werden. Sie rechne noch mit vielen weiteren Flüchtlingen aus der Ukraine. Filiz Polat (Grüne) sagte, Geflüchtete, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen, sollten möglichst früh wissen, wo sie untergebracht werden. Die Kommunen müssten besser planen können. "Das geht nur mit der Registrierung an den Knotenpunkten, nicht erst in den Erstaufnahmeeinrichtungen."

+++ Schwarzenegger ruft Russen zum Kampf gegen Propaganda auf +++

Los Angeles (dpa) - Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger hat die russische Bevölkerung dazu aufgerufen, sich gegen die Propaganda ihres Staates zu wehren.

«Ich spreche heute zu euch, weil es Dinge in der Welt gibt, die euch vorenthalten werden - schreckliche Dinge, von denen ihr wissen solltet», sagte der 74-Jährige in dem bei Twitter und Telegram veröffentlichten Video.

Er selbst habe im Laufe seiner Karriere eine tiefe Verbindung zu Russland aufgebaut. Aufgrund der Brutalität seines Handelns sei Russland nun aber von der restlichen Welt isoliert. Die Regierung habe die Bevölkerung und die Soldaten über die wahren Gründe für den Krieg in der Ukraine belogen. «Die Machthaber im Kreml haben diesen Krieg begonnen. Dies ist nicht der Krieg des russischen Volkes», sagte Schwarzenegger.

«Ich weiß, dass sich das russische Volk nicht darüber bewusst ist, dass solche Dinge geschehen. Deshalb fordere ich die russische Bevölkerung und die russischen Soldaten in der Ukraine auf, die Propaganda und die Desinformation zu durchschauen, die man erzählt», sagte Schwarzenegger. «Ich bitte Sie, mir zu helfen, die Wahrheit zu verbreiten. Informieren Sie Ihre russischen Mitbürger über die humanitäre Katastrophe, die sich in der Ukraine abspielt.»

Menschen, die in Russland gegen den Krieg demonstrierten, nannte er seine «neuen Helden». Und auch an Russlands Präsident Wladimir Putin wandte sich Schwarzenegger direkt: «Sie haben diesen Krieg begonnen. Sie führen diesen Krieg. Sie können diesen Krieg stoppen.»

+++ Aldi erhöht die Preise - Weitere Händler dürften folgen +++

Die Preise im deutschen Lebensmittelhandel geraten immer stärker in Bewegung. Aldi erhöhe zurzeit die Preise auf breiter Front.

Das Unternehmen gebe damit die Preisanhebungen der Hersteller infolge der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges an die Kunden weiter, berichtete das Branchenfachblatt «Lebensmittel Zeitung». Insgesamt sind nach Recherchen des Fachblatts rund 400 Artikel betroffen. Eine derartige Preisehöhungswelle habe es seit Jahren nicht mehr geben.

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+++ Ukraine-Krieg: Putin und Erdogan vereinbaren weitere Kontakte +++

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Kollege Wladimir Putin haben erneut über den Krieg in der Ukraine gesprochen und weitere Kontakte vereinbart. Der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge forderte Erdogan am Donnerstag einmal mehr eine Waffenruhe und die Einrichtung effektiver humanitärer Korridore. Er lud Putin zudem zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in die Türkei ein. Nach Kremlangaben informierte Putin über den Fortgang der Verhandlungen russischer und ukrainischer Vertreter zur Lösung des Konflikts.

Der russische Präsident habe Erdogan verschiedene Aspekte der Entwicklung der Lage in der Ukraine um die "Militäroperation zum Schutz des Donbass" erörtert, teilte der Kreml mit. Details wurden nicht genannt. Moskau hatte Ankara zuletzt wiederholt dafür gedankt, dass sich die Türkei nicht den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen hat. Die Präsidenten hätten sich auch über die weitere Entwicklung ihrer Handels- und Wirtschaftsbeziehungen ausgetauscht.

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+++ Altkanzler Schröder ist nicht mehr Ehrenbürger von Hannover +++

Der wegen seiner engen Verbindung zu Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik stehende Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ist nicht mehr Ehrenbürger von Hannover. Die Verwaltung der Landeshauptstadt teilte am Donnerstag mit, ein Schreiben Schröders erhalten zu haben. In dem erkläre dieser, unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde zu verzichten. Damit sei er ab sofort nicht mehr Ehrenbürger der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Ein einstimmig am 3. März vom Verwaltungsausschuss angestoßenes Verfahren zur Entziehung der Ehrenbürgerschaft sei damit beendet. Schröder hatte das Schreiben bereits am Dienstag im Netzwerk Linkedin veröffentlicht. Nun ist es auch der Stadt offiziell zugegangenen.

Wegen seiner Freundschaft zu Wladimir Putin steht Altkanzler Schröder in der Kritik (Bild: AFP)
Wegen seiner Freundschaft zu Wladimir Putin steht Altkanzler Schröder in der Kritik (Bild: AFP)

"Mit Blick darauf, dass Gerhard Schröder nicht bereit ist, persönliche Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen, ist ein Ende seiner Ehrenbürgerschaft konsequent", erklärte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Anhaltende geschäftliche Verbindungen zwischen dem Altkanzler und dem "Kriegstreiber" Putin seien mit den Werten der Stadt nicht in Einklang zu bringen.

Er setze sich aber trotz aller entstandenen Irritationen rund um Schröder dafür ein, dessen Verdienste als Kanzler und Hannoveraner nicht herabzuwürdigen, teilte Onay mit. Er begrüße auch, dass Schröder offenbar in Moskau versucht habe, darauf hinzuwirken, dass Putin seinen "verbrecherischen Krieg" beende.

+++ ESA stoppt gemeinsame Mars-Mission mit Russland +++

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat wegen des Ukraine-Kriegs eine gemeinsame Mars-Mission mit Russland gestoppt. "Wir bedauern die Opfer und die tragischen Folgen des Angriffs auf die Ukraine zutiefst", erklärte die ESA am Donnerstag. Sie stehe zudem "voll und ganz" hinter den Sanktionen, die ihre Mitgliedstaaten gegen Russland verhängt haben. Die Mission ExoMars und die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos seien deshalb ausgesetzt worden.

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+++ Polen meldet 1,95 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine +++

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich rund 1,95 Millionen Menschen über die polnische Grenze in Sicherheit gebracht. Das teilte Polens Grenzschutz am Donnerstag bei Twitter mit.

Am Mittwoch seien weitere 60.000 Menschen abgefertigt worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um elf Prozent im Vergleich zum Vortag. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind.

Die Ukraine - flächenmäßig das größte Land in Europa - hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

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+++ Örtliche Vertreter: Mindestens 21 Tote durch Artilleriebeschuss in Merefa +++

In der ostukrainischen Kleinstadt Merefa sind nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft mindestens 21 Menschen durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden. Bei den Angriffen am frühen Donnerstagmorgen seien eine Schule und ein Kulturzentrum zerstört worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw auf Facebook mit. 25 weitere Menschen wurden demnach verletzt, zehn davon erlitten lebensgefährliche Verletzungen.

Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte zwei Fotos der durch Explosionen stark beschädigten Gebäude, während Einsatzkräfte die Trümmer durchkämmten.

Merefa liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Die Metropole war in den vergangenen Wochen Schauplatz heftiger russischer Luftangriffe. Diese richteten immensen Schaden an.

+++ Britische Zentralbank erhöht zum dritten Mal in Folge Leitzins+++

Im Kampf gegen die hohe Inflation erhöht die britische Zentralbank zum dritten Mal in Folge den Leitzins: Die Bank of England setzte den Zinssatz am Donnerstag um einen Viertelpunkt auf 0,75 Prozent hoch. Die Notenbank fürchtet Teuerungsraten von bis zu acht Prozent in diesem Jahr. Im April rechnet sie mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 7,25 Prozent.

Für die weitere Anhebung der Leitzinsen stimmten am Donnerstag acht der neun Mitglieder des Geldpolitikausschusses, unter ihnen Zentralbankchef Andrew Bailey.

Die Zentralbank erklärte, der Ukraine-Krieg führe zu weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreisen. Der Krieg werde wahrscheinlich auch die weltweiten Lieferprobleme verschlimmern. Die Bank of England rechnet auch deshalb mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums.

+++ Ukraine: Bürgermeister von Melitopol wurde gegen Russen ausgetauscht +++

Der zwischenzeitlich entführte Bürgermeister der ukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, ist Angaben aus Kiew zufolge im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigekommen. «Dafür erhielt Russland neun seiner gefangenen Soldaten der Jahrgänge 2002-2003», sagte die Sprecherin des Leiters des Präsidentenbüros, Darja Sariwna, örtlichen Medien zufolge. Es habe sich dabei um Wehrdienstleistende gehandelt.

Fedorow war am Vortag freigekommen. Vergangenen Freitag war der 33-Jährige in der südukrainischen Großstadt von Unbekannten entführt worden. Die Stadt mit knapp 150 000 Einwohnern wurde bereits kurz nach dem russischen Einmarsch vor knapp drei Wochen von russischen Truppen besetzt.

+++ Menschenrechtler: Mehrere Tote durch Einsatz russischer Streumunition +++

Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt. Berichten zufolge seien am vergangenen Sonntag in der dicht besiedelten Stadt Mykolajiw neun Zivilisten getötet worden, die offenbar an einem Geldautomaten Schlange gestanden hätten, hieß es in einer Mitteilung der Organisation.

«Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert», zitierte Human Rights Watch den Krisen- und Konfliktforscher Belkis Wille. Russland werde aufgefordert, solche Einsätze einzustellen. Die Ukraine wirft Russland immer wieder gezielte Angriffe gegen Zivilisten vor. Moskau dementiert das.

Die Menschenrechtler von Human Rights Watch forderten die ukrainische Seite auf, die Rechte russischer Kriegsgefangener zu wahren: «Ukrainische Behörden sollten aufhören, in sozialen Medien und Messaging-Apps Videos von gefangenen russischen Soldaten zu veröffentlichen, die sie der öffentlichen Neugier aussetzen - insbesondere solche, die zeigen, wie sie gedemütigt oder eingeschüchtert werden.»

Die ukrainischen Behörden hatten wenige Tage nach dem russischen Einmarsch einen Telegram-Kanal erstellt, in dem sie seitdem Fotos und Videos vermeintlich getöteter und gefangener Russen veröffentlichen. Zudem wurden mehrfach «Pressekonferenzen» veranstaltet, bei denen gefangene Soldaten vermutlich unter Druck vor laufenden Kameras das russische Militär kritisierten und die ukrainischen Streitkräfte lobten.

+++ Streit im Bundestag nach Selenskyj-Rede +++

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann ist nach eigenen Angaben «sehr unglücklich» über die Vorgänge im Bundestag nach der Video-Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Nach dessen Auftritt am Donnerstagmorgen hatten Abgeordnete gestritten, ob es eine Aussprache darüber geben sollte.

«Die eindringliche Ansprache des ukrainischen Präsidenten hat uns alle sehr bewegt», sagte Haßelmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Die darauf folgende Geschäftsordnungsdebatte war dem in keiner Weise angemessen. Ich bedaure das sehr.» Die Fraktionen im Bundestag hätten kein gutes Bild abgegeben. Die Koalition von SPD, Grünen und FDP hatte einen Antrag der Union für eine Aussprache nach kontroverser Debatte abgelehnt. Zustimmung zum Antrag kam von den anderen Oppositionsparteien Linke und AfD.

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+++ Steinmeier: Hilfe für Ukrainer muss «dauerhafter» sein +++

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine längeranhaltende Übernahme von Verantwortung für die Flüchtlinge aus der Ukraine ausgesprochen. «Die Deutschen wissen, dass wir uns hier dauerhafter verantwortlich fühlen müssen», sagte Steinmeier nach Gesprächen mit ukrainischen Flüchtlingen und Helfern am Berliner Hauptbahnhof.

150 000 bis 160 000 Flüchtlinge seien bislang in Deutschland angekommen, sagte Steinmeier. Der Bundespräsident betonte: «Der Berliner Hauptbahnhof ist in den letzten Tagen auch so etwas wie ein Symbol der Hilfsbereitschaft geworden.» Hunderte Freiwillige würden sich jeden Tag melden und mithelfen, die Menschen zu versorgen. Steinmeier dankte allen Helfern dafür, dass sie den Flüchtlingen Wärme und Zuneigung geben würden und sie spüren ließen, dass «wir uns hier in Deutschland verantwortlich fühlen für sie».

+++ EU wirft Russland Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht vor +++

Die EU wertet die Belagerung und Bombardierung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol durch russische Truppen als «ernsthaften und schwerwiegenden Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht». «Diese Belagerung ist unmenschlich», erklärte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel. Die Belagerung müsse aufgehoben sowie die Bombardierung und die Angriffe auf Zivilisten müssten gestoppt werden.

Das humanitäre Völkerrecht sieht zum Beispiel vor, dass in bewaffneten Konflikten immer zwischen Zivilbevölkerung und Kämpfenden zu unterscheiden ist. Demnach dürfen weder die Zivilbevölkerung als Ganzes noch einzelne Zivilisten angegriffen werden. Angriffe dürfen ausschließlich militärischen Zielen gelten.

+++ Slowakei dementiert geplante Raketensystem-Übergabe an Ukraine +++

Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad hat Mediengerüchte dementiert, wonach die Slowakei plane, ihr S-300 Flugabwehrsystem russischer Bauart der Ukraine zu übergeben. Der US-Sender CNN hatte am Mittwochabend mit der Information für Aufsehen gesorgt, die Slowakei habe sich dazu bereit erklärt, wenn sie dafür einen gleichwertigen Ersatz bekomme. Details sollten Thema bei den Gesprächen von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Bratislava am Donnerstagnachmittag sein. Noch vor dem Treffen mit Austin widersprach Nad jedoch dieser Darstellung.

+++ Kreml: Bidens Äußerungen über Putin sind «unverzeihlich» +++

Der Kreml hat die «Kriegsverbrecher»-Äußerung von US-Präsident Joe Biden über seinen russischen Kollegen Wladimir Putin als «inakzeptabel und unverzeihlich» kritisiert. «Unser Präsident ist eine sehr weise, weitsichtige und kultivierte internationale Persönlichkeit», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Biden hatte Putin am Mittwoch erstmals öffentlich einen «Kriegsverbrecher» genannt. Die US-Regierung hatte zuvor stets vermieden, direkt von russischen Kriegsverbrechen zu sprechen.

+++ Ukrainische Armee will russischen Kommandopunkt zerstört haben +++

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Kommandostand der russischen Armee zerstört. «Das bedeutet womöglich den Tod von einigen Generälen und entsprechend eine Pause und Desorganisation des Gegners bei der Führung von Kampfhandlungen», sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Videobotschaft.

Es solle sich dabei um die aus dem Fernen Osten Russlands stammende 35. Armee handeln, hatte vorher das ukrainische Militär mitgeteilt. Generell gab es Arestowytsch zufolge jedoch kaum Lageveränderungen. Überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

+++ Ukraine-Flüchtlinge: Länder fordern Arbeitsgruppe zur Kostenverteilung +++

Die Ministerpräsidenten fordern vom Bund eine angemessene Beteiligung an den Kosten für die Versorgung und Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland. Das geht aus einer gemeinsamen Beschlussvorlage der Länderchefs vor ihrem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

In dem nach dpa-Informationen gemeinsam beschlossenen Papier schlagen die Regierungschefs eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Klärung dieser Frage vor. Sie soll eine Lösung bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 7. April erarbeiten. «Dabei sollen insbesondere die Themen Kosten der Unterbringung, Kosten der Hilfen zum Lebensunterhalt und Fragen der individuellen Leistungserbringung, Hilfen für besonders vulnerable Gruppen sowie Fragen der Bundesbeteiligung auch an den Kosten der Integration in Kindertagesbetreuung, Schule und Arbeitsmarkt verhandelt und im Ergebnis ein Gesamtfinanzierungskonzept erarbeitet werden», heißt es in der Vorlage.

+++ «Beitrag zum Sieg» - Unternehmen versorgt Schutzräume mit Internet +++

Das ukrainische Telekommunikationsunternehmen «Kyivstar» hat seit Kriegsbeginn vor drei Wochen landesweit mehr als 200 Schutzräume mit Internet versorgt. Täglich schließe das Unternehmen 15 bis 20 Unterkünfte an, meldete die Agentur Unian. In den Metro-Stationen der Hauptstadt Kiew, in denen Tausende Zivilisten Schutz suchen, gab es bereits vor dem Krieg Zugang zu schnellem Internet. «Kyivstar»-Sprecher Serhij Suchoruk sagte, das Unternehmen verstehe das Verlegen von Internet in Schutzräume als Beitrag zur Grundversorgung. «Jeder von uns trägt seinen Teil dazu bei, den Sieg in diesem Krieg näher zu bringen.»

Das angegriffene Theater in Mariupol.
Das angegriffene Theater in Mariupol. An zwei Seiten steht in russischer Schrift das Wort "Kinder".(Bild: Satellite image (c) 2022 Maxar Technologies)

+++ Abgeordnete: Bereits 130 Menschen aus Mariupoler Theater gerettet +++

Aus dem bombardierten Theater in der ukrainischen Stadt Mariupol sind Aussagen einer Parlamentsabgeordneten zufolge bereits rund 130 Zivilisten gerettet worden. «Gute Nachrichten, die wir so dringend brauchen: Der Luftschutzkeller unter dem Theater von Mariupol hat standgehalten. Circa 130 Menschen wurden bereits gerettet», schrieb Olga Stefanyschyna auf Facebook. Helfer seien damit beschäftigt, Trümmer zu entfernen und weitere Menschen zu befreien. «Es ist ein Wunder», schrieb Stefanyschyna.

Zuvor hatte der ukrainische Abgeordnete Serhij Taruta erklärt, dass der Schutzraum der Zivilisten wider aller Befürchtungen nicht zerstört wurde. Das Gebäude war ukrainischen Angaben zufolge am Mittwoch angegriffen und weitgehend zerstört worden. Kiew und Moskau gaben sich gegenseitig die Schuld. Behördenangaben zufolge hatten zum Zeitpunkt des Angriffs mehr als 1000 Menschen im Theater Schutz gesucht.

+++ Russland lehnt Ukraine-Anordnung des Internationalen Gerichtshofs ab +++

Russland hat mit Ablehnung auf die Anordnung des Internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen reagiert, die militärische Gewalt in der Ukraine sofort zu beenden. «Wir können keine Rücksicht auf diese Entscheidung nehmen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. «Am Internationalen Gerichtshof gibt es das Konzept des Einvernehmens zwischen den Parteien. Hier kann es keinerlei Einvernehmen geben.»

+++ Hilfsportal für ukrainische Geflüchtete geht online +++

Die Bundesregierung hat ein Hilfsportal für ukrainische Geflüchtete eingerichtet. «Verlässliche und verständliche Informationen - mobil am Handy auf Ukrainisch, Russisch, Deutsch und Englisch - sind ungeheuer wichtig in der Notlage, in der sich geflüchtete Menschen befinden», teilte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit. «Vor allem bieten wir Informationen zur Unterbringung und medizinischen Versorgung sowie zahlreiche Antworten auf häufige Fragen von Geflüchteten.» Auch Warnhinweise der Polizei, speziell zum Schutz von Frauen und Kindern, sollen eingebunden werden. Das Portal ist zu finden unter «Germany4Ukraine.de».

+++ Scholz stellt Selenskyj weitere Unterstützung in Aussicht +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj im Bundestag gewürdigt und ihm weitere Unterstützung in Aussicht gestellt. Es seien «eindrucksvolle Worte» gewesen, sagte Scholz zu der Rede und versicherte: «Wir stehen an der Seite der Ukraine.»

Scholz verwies bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf die laufende Unterstützung für die Ukraine, zu der auch Waffenlieferungen gehören. «Deutschland leistet hier seinen Beitrag und wird das weiter tun.» Konkreter wurde der Kanzler nicht. Er bekräftigte allerdings auch: «Die Nato wird nicht militärisch in diesen Krieg eingreifen.»

+++ Kreml: Russisch-ukrainische Verhandlungen dauern an +++

Drei Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine dauern die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau Kremlangaben zufolge im Online-Format an. «Die Arbeit wird fortgesetzt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. «Unsere Delegation unternimmt große Anstrengungen und zeigt eine viel größere Bereitschaft als unser ukrainisches Gegenüber», meinte er. Russlands Bedingungen seien «äußerst klar, ausformuliert und den ukrainischen Verhandlungsführern vollständig zur Kenntnis gebracht».

Peskow äußerte sich auch zu einem Medienbericht vom Vortag über die angebliche Ausarbeitung von Dokumenten als Grundlage für ein mögliches direktes Gespräch zwischen dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: Der Bericht habe teils bereits bekannte Erklärungen aufgeführt, sagte der Kremlsprecher. Die Informationen seien aber falsch zusammengestellt worden und «nicht korrekt».

+++ Meta löscht gefälschtes Selenskyj-Video mit Kapitulationsaufruf +++

Der Facebook-Konzern Meta hat ein gefälschtes Video identifiziert und entfernt, in dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj angeblich seine Soldaten auffordert, die Waffen niederzulegen. Selenskyj habe die Erklärung aber nie abgegeben, sagte Meta-Sicherheitschef Nathaniel Gleicher auf Twitter. «Wir haben dieses Video schnell überprüft und entfernt, da es gegen unsere Richtlinie gegen irreführende, manipulierte Medien verstößt.» Außerdem habe man die Kollegen auf anderen Internet-Plattformen über die Fälschung informiert.

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+++ Bund und Länder ringen um Kostenverteilung für Ukraine-Flüchtlinge +++

Bund und Länder ringen um eine faire Kostenaufteilung für die Versorgung und Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland. Das geht aus unterschiedlichen vorläufigen Beschlussvorlagen für die Bund-Länder-Gespräche hervor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es aus den Ländern mit CDU- und mit SPD-Regierungsbeteiligung verschiedene Vorschläge, wie der Bund an den Kosten zu beteiligen wäre. Länder und Kommunen haben Sorge, die Zusatzkosten nicht stemmen zu können.

+++ Ukraine: Mehr als 50 Tote bei Angriffen auf Tschernihiw +++

Bei Angriffen auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Angaben örtlicher Behörden mehr als 50 Menschen an einem Tag ums Leben gekommen. «Allein in den letzten 24 Stunden sind 53 Leichen unserer Bürger, die vom russischen Aggressor ermordet wurden, in den Leichenhallen der Stadt eingetroffen», teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets, Wjatscheslaw Tschaus, bei Telegram mit. Er machte Russland für Angriffe auf die zivile Infrastruktur verantwortlich. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Die nahe der Grenzen zu Russland und Belarus gelegene Stadt Tschernihiw ist seit Kriegsbeginn Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört.

+++ Selenskyj-Berater: Noch schärferer Widerstand, falls Kiew fällt +++

Die Ukraine kündigt Russland einen noch intensiveren Kampf an, falls ihre Hauptstadt Kiew von den Angreifern erobert werden sollte. Von dem Szenario gehe man zwar nicht aus, sagte Olexij Arestowitsch, Berater des Büroleiters von Präsident Wolodymyr Selenskyj, der italienischen Zeitung «La Repubblica». «Aber wir haben einen Plan. Wenn wir Kiew verlieren, wird die Regierung weitermachen wie bis jetzt. Der Widerstand geht weiter. Und er wird noch schärfer, weil von einem Wunsch nach Rache geschürt.»

Berlin: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht auf einer Videoleinwand im Bundestag und bekommt Applaus von der Bundesregierung.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht im Bundestag und bekommt Applaus von der Bundesregierung. (Bild: Michael Kappeler/dpa)

+++ Selenskyj bittet in Videoansprache um mehr Hilfe für sein Land +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache an die Bundestagsabgeordneten um mehr Hilfe für sein Land gebeten. Die Menschen in der Ukraine wollten frei leben und sich nicht einem anderen Land unterwerfen, sagte Selenskyj laut Übersetzung in einer Videobotschaft an die Abgeordneten des Bundestags. In seinem Land seien nun Zivilisten und Soldaten wahllos Ziel russischer Angriffe. «Wieder versucht man in Europa, das ganze Volk zu vernichten», sagte er laut Übersetzung. Die Bundestagsabgeordneten waren vor der Rede aufgestanden und begrüßten den auf einer Videoleinwand zugeschalteten Selenskyj mit Applaus.

+++ Ampel-Koalition lehnt Ukraine-Debatte nach Selenskyj-Rede ab +++

Die Koalition von SPD, Grünen und FDP hat nach der Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Aussprache des Parlaments über den Ukraine-Krieg abgelehnt. Ein entsprechender Antrag der Union wurde nur von den Abgeordneten der Linken und der AfD unterstützt. Die drei Koalitionsfraktionen stimmten dagegen.

Die Union hatte eine 68-minütige Aussprache beantragt. CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz sagte zur Begründung, man wolle von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drei Wochen nach dessen erster Regierungserklärung zum Krieg in der Ukraine wissen: «Wo stehen wir, haben wir das richtig gemacht, gibt es möglicherweise Entscheidungen die nachkorrigiert werden müssen.»

+++ Ukraine kündigt neun Fluchtkorridore für Zivilisten an +++

Ukrainischen Angaben zufolge sind landesweit neun Fluchtkorridore geplant, über die sich Zivilisten aus umkämpften Gebieten in Sicherheit bringen können. In die von Russland belagerte Hafenstadt Mariupol, wo die Lage besonders dramatisch ist, solle zudem von Saporischschja aus ein Tanklaster mit Kraftstoff für Privatautos geschickt werden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Vormittag in einer Videobotschaft.

+++ Vize-Bürgermeister von Mariupol: Menschen trinken Wasser aus Pfützen +++

Der stellvertretende Bürgermeister von Mariupol hat von katastrophalen Zuständen in der seit vielen Tagen von Russland belagerten ukrainischen Hafenstadt berichtet. Besonders dramatisch sei die mangelnde Wasserversorgung, sagte Serhij Orlow dem Magazin «Forbes Ukraine». «Ein kleiner Teil der Menschen kann privat Wasser aus Brunnen entnehmen», sagte er in dem Interview, das ukrainische Medien aufgriffen. Da die Heizungen ohnehin nicht mehr funktionierten, entnähmen manche Wasser aus den Heizungsrohren, um es zu trinken. «Manche sagen auch, dass sie es aus Pfützen nehmen. Als es Schnee gab, haben sie den geschmolzen.»

Das Schlimmste für ihn sei, den Bewohnern nicht helfen zu können, sagte Orlow: «Eine Mutter ruft an, sie schreit nicht, sie schimpft nicht, sie fragt mit ruhiger Stimme: "Ich halte mein Kind im Arm, es verhungert, was soll ich tun?" Und du hast keine Antwort auf die Frage.»

+++ Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland steigt auf über 187 000 +++

Die Zahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine nimmt auch drei Wochen nach Kriegsbeginn weiter zu. Seit Beginn des russischen Angriffs seien 187 428 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingereist und dabei registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Die meisten Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. Erfasst werden allerdings nur Geflüchtete, die von der Bundespolizei festgestellt werden, etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze, an Bahnhöfen oder in Zügen.

+++ Russland: Schwere Gefechte in Ostukraine +++

Im Osten der Ukraine hat es nach russischen Angaben wieder schwere Gefechte um die Großstadt Sjewjerodonezk gegeben. Die Einheiten der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk hätten in der Nacht Erfolge «gegen ukrainische Nationalisten» erzielt, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Sprecher Igor Konaschenkow berichtete auch von Schlägen gegen ukrainische Truppen in der nahe gelegenen Stadt Rubischne. Diese Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Im Gebiet Donezk gehe die Offensive ebenfalls weiter, sagte Konaschenkow. Der Vormarsch habe vier Kilometer betragen. Es seien weitere Dörfer eingenommen worden. Der dortige Separatistenführer Denis Puschilin rief Moskau im russischen Staatsfernsehen auf, die Luftverteidigung in den Separatistengebieten zu verstärken.

+++ Journalistin will Russland nach Protest im Live-TV nicht verlassen +++

Die russische TV-Journalistin, die während der Nachrichten im Staatsfernsehen mit einem Plakat gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert hat, will trotz Angst um ihre Sicherheit ihr Land nicht verlassen. «Wir werden in Russland bleiben», sagte Marina Owssjannikowa in einem Interview des «Spiegel» über sich und ihre beiden Kinder - sie hat einen 17 Jahre alten Sohn und eine 11 Jahre alte Tochter. Zwar mache sie sich große Sorgen, aber: «Ich bin Patriotin, mein Sohn (ist) ein noch viel größerer. Wir wollen auf keinen Fall weg, nirgendwo hin auswandern.» Dabei wisse sie: «Mein Leben hat sich für immer verändert, das begreife ich erst langsam. Ich kann nicht mehr zurück in mein altes Leben.»

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DIE VERGANGENE NACHT IM ÜBERBLICK

Auch an Tag 22 nach dem russischen Angriff meldet die Ukraine weiter Kämpfe und Zerstörung. Im Osten der Hauptstadt Kiew schlugen nach ukrainischen Angaben in der Nacht Trümmerteile einer abgefangenen Rakete in einem Hochhaus ein. Drei Bewohner seien verletzt und weitere Menschen gerettet worden, teilte der Rettungsdienst am Morgen mit. In einem Video war Feuer in einer Wohnung zu sehen.

Mariupol: Theater mit mehr als 1000 Menschen angegriffen

Am Mittwoch hatte es in Mariupol einen verheerenden Bombenangriff auf ein Theatergebäude gegeben. Bojchenko sagte, dort hätten sich mehr als 1000 Menschen befunden, es sei eine «weitere Tragödie». Die Zivilisten sollen in dem Gebäude Schutz gesucht haben. Für den Angriff geben sich die Ukraine und Russland gegenseitig die Schuld.

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Ukraine meldet Flugzeugabschuss

Zum Kriegsgeschehen meldete die ukrainische Armee in der Nacht, es seien zwei weitere russische Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-35 und Su-30 über der Region Kiew zerstört worden. An Land konzentrierten sich russische Einheiten demnach vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne. Es gebe Bemühungen russischer Truppen, südlich der Stadt Isjum vorzudringen, wohl um eine Offensive in Richtung Slowjansk fortzusetzen. Dabei seien sie aber nicht erfolgreich. Die russische Marine blockiere weiter die Schifffahrt im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres.

Das russische Militär erklärte, die Besatzungen von 70 ausländischen Schiffen säßen wegen von ukrainischer Seite verminter Gewässer dort fest. Die pro-russischen Separatisten der selbst erklärten Volksrepublik Luhansk warfen der ukrainischen Armee sechs Raketenangriffe auf Siedlungen binnen 24 Stunden vor.

Die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig geprüft werden.

Selenskyj will «Ende des Kriegs» - Berater skeptisch

Russland hatte die Ukraine am 24. Februar angegriffen und verzeichnet seither Geländegewinne im Norden, Osten und Süden des Landes. Zugleich verhandeln beide Seiten über Optionen, den Krieg zu beenden. Dazu könnte sich die Ukraine möglicherweise für neutral erklären und im Gegenzug Sicherheitsgarantien erhalten.

Präsident Selenskyjs Berater Alexander Rodnyansky dämpfte jedoch in der ARD-Sendung «maischberger. die woche» die Hoffnung auf eine baldige Friedenslösung. Russland versuche, Zeit zu kaufen, um neue Truppen heranzuziehen und dann wieder eine Offensive starten.

Selenskyj selbst sagte in einer in der Nacht veröffentlichten Videobotschaft, seine Prioritäten in den Verhandlungen mit Russland seien klar: «Ein Ende des Krieges, Sicherheitsgarantien, Souveränität und Wiederherstellung der territorialen Integrität.» Vom Westen verlangte Selenskyj erneut mehr Druck: eine Flugverbotszone über der Ukraine sei nötig, dazu die Lieferung von Luftverteidigungssystemen, Flugzeuge, tödlichen Waffen und Munition sowie ein neues Sanktionspaket gegen Russland.

Biden sagt der Ukraine weitere Unterstützung zu

US-Präsident Joe Biden kündigte weitere Waffenlieferungen und Militärhilfen für die Ukraine in Millionenhöhe an. In einem 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) schweren Hilfspaket seien unter anderem Flugabwehrraketen, Drohnen und Tausende Panzerabwehrwaffen enthalten, sagte Biden in Washington. Auch Deutschland und andere Nato-Staaten haben Waffen geliefert und Sanktionen verhängt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) wandte sich jedoch erneut gegen eine Verwicklung der Nato in den Krieg und gegen Eskalationsszenarien.

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Morawiecki fordert Scholz zu Kiew-Reise auf

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weitere Staats- und Regierungschefs zu einem Solidaritätsbesuch in Kiew auf - so wie es Morawiecki selbst zuletzt mit seinen Kollegen aus Tschechien und Slowenien getan hatte. «Sie sollen in die Augen der Frauen und Kinder blicken und ihnen helfen, ihre Leben und ihre Eigenständigkeit zu retten», sagte Morawiecki der «Bild».

Sorge um Sicherheit der Ukraine-Flüchtlinge

Inzwischen sind nach UN-Angaben mehr als drei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Internationale Organisation für Migration zeigte sich besorgt über die Gefahr des Menschenhandels sowie der sexuellen Ausbeutung und des Missbrauchs. Auf Risiken vor allem für geflüchtete Frauen wies auch CDU-Chef Friedrich Merz in den ARD-«Tagesthemen» hin. Deshalb müssten nicht nur die Flüchtlinge registriert werden, sondern auch die Menschen, die sie aufnähmen.