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Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Dieser Ticker wird fortlaufend aktualisiert.

  • Erfolgreiche Attacke auf letztes Kriegsschiff der Ukraine

  • Deutschland untersagt Russland Betrieb von vier Generalkonsulaten

  • Baerbock: Nato wird Ukraine bei Selbstverteidigung unterstützen

  • Drohnenattacken: Moskau droht mit Vergeltung

  • Medwedew erklärt britische Offizielle zu «militärischen Zielen»

  • Selenskyj lobt Entschlossenheit von Bundeskanzler Scholz

  • «The Times»: Angriff auf Moskau dürfte Nato missfallen

Die aktuelle News-Lage:

+++ Erfolgreiche Attacke auf letztes Kriegsschiff der Ukraine +++

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben das letzte Kriegsschiff der Ukraine versenkt. «Am 29. Mai wurde mit Hochpräzisionswaffen der russischen Luft- und Raketenstreitkräfte das letzte Kriegsschiff der ukrainischen Kriegsmarine, "Juri Olefirenko", an seinem Liegeplatz in Odessa zerstört», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Die Ukraine hat den Verlust des Landungsschiffes bislang nicht bestätigt. Die ukrainische Flotte ist der russischen Marine deutlich unterlegen.

+++ Kreml: Kein Kriegszustand geplant in Russland +++

Trotz der Drohnenattacken gegen Moskau und des anhaltenden Beschusses russischer Regionen an der Grenze zur Ukraine sieht der Kreml keine Notwendigkeit für die Einführung des Kriegsrechts im Land. Die Verhängung eines Kriegszustands werde aktuell nicht diskutiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Er reagierte damit Medien zufolge auf Forderungen des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow.

Ramsan Kadyrow, Machthaber der russischen Provinz Tschetschenien
Ramsan Kadyrow, Machthaber der russischen Provinz Tschetschenien, fordert ein härteres Durchgreifen. (Bild: dpa)

Der Putin-Vertraute hatte nach den Drohnenattacken gegen Moskau am Dienstag ein härteres Durchgreifen gegen die Ukraine und die Verhängung des Kriegsrechts verlangt.

+++ Deutschland untersagt Russland Betrieb von vier Generalkonsulaten +++

Als Reaktion auf die Ausweisung von deutschen Staatsbediensteten hat die Bundesregierung Russland den Betrieb von vier Generalkonsulaten in Deutschland untersagt. Vom Jahresende an dürfe Russland damit nur noch die Botschaft in Berlin und ein weiteres von bislang fünf Generalkonsulaten betreiben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin.

+++ Baerbock: Nato wird Ukraine weiterhin unterstützen +++

Vor einem Treffen der Nato-Außenminister in Oslo hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock der Ukraine zugesichert, dass das westliche Militärbündnis dem Land in seinem Abwehrkampf gegen die russische Invasion weiter zur Seite steht. «Jeder Tag des Krieges, jeder neue russische Drohnen- und Raketenangriff wird uns dazu veranlassen, die Ukrainerinnen und Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung und ihrem Kampf um Frieden nur noch mehr zu unterstützen», erklärte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor ihrer Abreise nach Norwegen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin. (Bild: Getty Images)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin. (Bild: Getty Images)

Weiter äußerte Baerbock die Erwartung, dass Schweden spätestens in sechs Wochen der Nato beitreten kann. Das Ziel der Bundesregierung ist und bleibe, dass beim Nato-Gipfel Mitte Juli in Vilnius 32 Bündnispartner am Tisch sitzen, sagte sie. Schon der Beitritt Finnlands als 31. Partner sei ein «riesengroßer Schritt» für die Stärkung des Bündnisses gewesen.

+++ Moskau droht mit Vergeltung +++

Nach den Drohnenangriffen in Moskau hat Russland der Ukraine mit Vergeltungsschlägen gedroht. Neben Kremlchef Wladimir Putin, der Kiew Terror vorwarf und eine Reaktion ankündigte, schwor sein enger Vertrauter Ramsan Kadyrow Rache: Der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus forderte die Verhängung des Kriegsrechts in Russland, um härter gegen die Ukraine vorzugehen. Die immer wieder von Russland angegriffene Ukraine hatte eine direkte Verantwortung für die Attacken gegen Moskau zurückgewiesen.

Moskau: Menschen blicken auf ein Wohnhaus, das Berichten zufolge durch eine ukrainische Drohne beschädigt wurde. (Bild: Uncredited/AP/dpa )
Moskau: Menschen blicken auf ein Wohnhaus, das Berichten zufolge durch eine ukrainische Drohne beschädigt wurde. (Bild: Uncredited/AP/dpa )

«Wir werden in der Zone der militärischen Spezialoperation bald zeigen, was Rache im ganzen Sinne des Wortes ist», schrieb Kadyrow in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram. Einmal mehr drohte er auch Westeuropa mit russischen Angriffen, Russland könne an die Türen zum Beispiel Deutschlands oder Polens klopfen, meinte er.

Alle Informationen zu den Drohnenangriffen gibt es hier.

+++ Britische Offizielle zu «militärischen Zielen» erklärt +++

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat Vertreter der britischen Regierung zu legitimen Zielen im Angriffskrieg gegen die Ukraine erklärt. Großbritannien unterstütze die Ukraine militärisch mit Ausrüstung und Spezialisten und führe so einen «unerklärten Krieg» gegen Russland, schrieb der heutige Vizechef des nationalen Sicherheitsrates am Mittwoch bei Twitter. «Da das der Fall ist, können alle seine öffentlichen Vertreter (sowohl militärische als auch zivile, die den Krieg unterstützen) als legitime militärische Ziele betrachtet werden.»

Medwedew galt bei seiner Wahl zum Präsidenten 2008 als relativ liberaler Vertreter der russischen Politik. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine profiliert er sich als Hardliner. Mehrfach drohte er auch mit dem Einsatz von Atomwaffen.

+++ Selenskyj lobt Entschlossenheit von Scholz +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für dessen «Entschlossenheit» bei der Unterstützung seines von Russland angegriffenen Landes gewürdigt. Er habe Scholz bei einem Telefonat am Dienstag gedankt für die von Deutschland gelieferten Luftverteidigungssysteme, die das Leben von Ukrainern gerettet hätten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Und ich danke Olaf, Herrn Bundeskanzler, für seine persönliche Entschlossenheit, die in vielerlei Hinsicht zur Bestimmung für ganz Europa wird.»

+++ «The Times»: Angriff auf Moskau dürfte Nato missfallen +++

Zur Drohnenattacke auf Moskau meint die Londoner «Times» am Mittwoch:

Dieser Luftangriff, der als direkte Vergeltung für die schweren russischen Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew in den letzten Tagen angesehen werden kann, hat die ukrainische Moral zweifellos gestärkt. Dennoch ist ein Vorstoß in das Herz der russischen Macht nicht unbedingt klug. Es besteht die Gefahr, dass westliche Unterstützer der Ukraine entfremdet werden, die darauf bedacht sind, dass dieser Konflikt nicht eskaliert.

Die einfachen Drohnen, die bei dem Angriff auf Moskau eingesetzt wurden, der den russischen Präsidenten Putin offensichtlich verunsichert hat, waren nicht vom Westen geliefert worden. Aber diese öffentlichkeitswirksame Operation dürfte Nato-Spitzenpolitiker nervös machen. Insbesondere US-Präsident Biden, der darauf bestanden hat, dass die Ukraine keine hochentwickelten Waffen, die für ihre Verteidigung bereitgestellt wurden, für Angriffe auf russisches Territorium verwendet.