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Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Dieser Ticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten News des Tages nachlesen.

  • Selenskyj wirft Russen Schädigung von Hunderten von Gotteshäusern vor

  • Ukraine meldet Schäden nach russischen Angriffen

  • Ukrainische Streitkräfte: Mehr als 60 russische Bodenangriffe abgewehrt

  • Amnesty kritisiert westliche Doppelmoral

  • AI Deutschland: Russlands Krieg ein Brandbeschleuniger

  • London: Schwere russische Verluste bei Angriffen auf Stadt Awdijiwka

  • Selenskyj besucht Osten der Ukraine

  • Leopard-Kampfpanzer sind in der Ukraine

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Selenskyj wirft Russen Schädigung von Hunderten von Gotteshäusern vor +++

Durch den russischen Angriffskrieg sind nach Angaben aus Kiew Hunderte religiöse Gebäude «zerstört, beschädigt oder ausgeraubt worden» in der Ukraine. «Es haben alle Religionen und Konfessionen gelitten», teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in sozialen Netzwerken mit. Betroffen seien Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie Unterrichts- und Verwaltungsgebäude der religiösen Gemeinschaften der Ukraine. Dazu präsentierte der 45-Jährige ein Video auf Englisch mit betroffenen religiösen Einrichtungen und einem Hinweis auf eine Spendenkampagne für den Wiederaufbau des Landes.

«Für Russland sind das alles nur Ziele. Doch mit Raketen und Artillerie wird der Terrorstaat unsere Menschlichkeit und unseren Glauben nicht brechen», versicherte der Staatschef. Sein Land und damit auch das Leben würden siegen.

+++ Ukraine meldet Schäden nach russischen Angriffen - Drohnen abgewehrt +++

Die Ukraine hat nach Militärangaben aus Kiew in der Nacht zum Dienstag mehrere russische Drohnenangriffe abgewehrt. 14 der 15 iranischen «Kamikaze-Drohnen» vom Typ Shahed-136 seien abgeschossen worden, teilte der ukrainische Generalstab mit. Zugleich warnte das Militär, dass die Gefahr neuer Raketen- und Luftschläge überall im Land hoch bleibe. In Kiew hatte Bürgermeister Vitali Klitschko Explosionen gemeldet. In einem Geschäft in der Hauptstadt brach ein Brand aus. Verletzte gab es demnach nicht.

(Symbolbild: by Aris Messinis / AFP)
(Symbolbild: by Aris Messinis / AFP)

Der Chef des Kiewer Präsidentenbüros, Andrij Jermak, warf Russland nach den neuen Drohnenattacken «Terror gegen zivile Infrastruktur» vor. «Es wird nicht funktionieren», betonte er. Im Gebiet Sumy hätten die russischen Luftstreitkräfte die Stadt Bilopillja bombardiert. Gebäude und eine Gasleitung seien getroffen, ein Mensch verletzt worden. Jermak veröffentlichte auch ein Foto von einem großen Krater.

+++ Ukrainische Streitkräfte: Mehr als 60 russische Bodenangriffe abgewehrt +++

Die ukrainischen Streitkräfte in Kiew meldeten daneben, dass mehr als 60 russische Bodenangriffe innerhalb von 24 Stunden abgewehrt worden seien. Demnach versuchten die Russen vor allem, die seit Monaten umkämpfte strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk einzunehmen. Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, teilte am Morgen mit, dass die russischen Truppen ihre besten Kräfte für die Einnahme Bachmuts zusammengezogen hätten.

Ziel sei es, dem Feind möglichst hohe Verluste zuzufügen und ihn zu zermürben, um dann eine ukrainische Offensive zu starten, sagte Syrskyj. «Jetzt hat der Gegner seine besten Einheiten ins Feld geworfen, um den Sieg zu erreichen.» Der Kommandeur hatte die Lage als schwer, aber stabil bezeichnet. Gegen alle Prognosen hätten es die Verteidiger bisher geschafft, die Stadt zu halten.

+++ Russe nach Antikriegsbild seiner Tochter zu Straflager verurteilt +++

In Russland ist ein alleinerziehender Vater nach einem Antikriegsbild seiner Tochter am Dienstag zu zwei Jahren Straflager verurteilt worden. Der 54-Jährige war aber noch vor der Verkündung des Urteils aus dem Hausarrest geflohen, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte. Als die Nachricht von seiner Flucht bekannt wurde, gab es im Gerichtssaal der Stadt Jefremow südlich von Moskau Applaus. Der Mann stand wegen «wiederholter Diskreditierung der russischen Armee» im Krieg gegen die Ukraine vor Gericht.

Der Fall hat in Russland für einiges Aufsehen gesorgt, weil die minderjährige Tochter wegen ihres Bildes ins Kinderheim gebracht worden war. Offiziell drehen sich die Vorwürfe gegen den Vater um Einträge in sozialen Netzwerken. Dort soll er mehrfach Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisiert haben. Der Mann bestritt das. Er behauptet, der Zugang zu seinem Computer sei ohne sein Wissen von anderen genutzt worden.

Russland hatte im Zuge des Krieges die Gesetze verschärft und Kritik an der Armee unter Strafe gestellt. Der Fall geriet durch ein Bild seiner Tochter im Zeichenunterricht ins Rollen: Als die Lehrerin die Kinder aufforderte, Bilder zur Unterstützung der Streitkräfte in der Ukraine zu malen, zeichnete die damals Zwölfjährige eine russische und ukrainische Flagge, die sie mit den Slogans «Nein zum Krieg» und «Ruhm der Ukraine» versah.

+++ Strafanzeige in Slowakei wegen MiG-Übergabe an Ukraine +++

Die größte Oppositionspartei der Slowakei hat Strafanzeige erstattet, weil sie die Übergabe von Kampfflugzeugen an die Ukraine für verfassungswidrig hält. Die konservativ-populistische Regierung von Ministerpräsident Eduard Heger hatte am 17. März beschlossen, der Ukraine 13 Flugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 zu übergeben. Am 23. März wurden die ersten vier dieser Flugzeuge von ukrainischen Piloten in die von Russland angegriffene Ukraine gebracht.

Hegers Minderheitsregierung wurde schon im Dezember durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Sie amtiert seither nur mehr kommissarisch. Deshalb habe sie gemäß Verfassung nicht die Kompetenz, solch grundlegende außenpolitische und militärische Entscheidungen zu treffen, erklärte Robert Fico als Chef der Partei «Richtung - Slowakische Sozialdemokratie» (Smer-SD) in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung «Pravda». Schon am Montagabend hatte Smer-Parteisprecher Jan Mazgut die staatliche Nachrichtenagentur TASR über die Strafanzeige wegen Amtsmissbrauchs und Sabotage informiert.

+++ Litauen plant Militäranschaffungen im Wert von 753 Millionen Euro +++

Das baltische EU- und Nato-Land Litauen plant in diesem Jahr militärische Anschaffungen im Wert von 753 Millionen Euro. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Dienstag mit. Erworben werden sollen demnach Luftverteidigungssysteme verschiedener Reichweite, taktische tragbare und mobile elektronische Kampfsysteme, Drohnen sowie Pistolen und Maschinengewehre. Zudem seien auch gemeinsame Anschaffungen mit den benachbarten Baltenstaaten Estland und Litauen geplant, um die militärischen Fähigkeiten der Region an der Nato-Ostflanke zu stärken, hieß es in der Mitteilung.

Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Der Ostseestaat im Nordosten Europas hat daher seine Militärausgaben massiv erhöht und rüstet seine Streitkräfte auf. Litauen hat für 2023 Verteidigungsausgaben von fast 1,8 Milliarden Euro vorgesehen - oder umgerechnet 2,52 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

+++ Kiews Verteidigungsminister lobt britischen Panzer nach Probefahrt +++

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat nach einer Probefahrt den gerade eingetroffenen britischen Kampfpanzer Challenger 2 gelobt und seinen baldigen Kampfeinsatz angekündigt. «Fabelhaft, das ist sehr gutes Material», sagte Resnikow in einem am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten Video. Der mit harten Beats unterlegte Clip zeigt, wie der 56-Jährige ein paar Runden mit dem Panzer auf einem Übungsgelände drehte.

Wie viele der angekündigten 14 Kampfpanzer aus Großbritannien eingetroffen sind, wurde nicht gesagt. Zuvor hatte die Ukraine bereits gut 30 Leopard-2-Panzer aus Deutschland, Kanada und Polen erhalten. Auch die Leoparde testete Resnikow persönlich. Nach seiner Probefahrt mit einem aus Polen eingetroffenen Leopard hatte Resnikow im Februar auf Polnisch auf die Frage nach seinen Eindrücken geantwortet: «Entschuldigung, wo ist der Weg nach Moskau?»

+++ Amnesty kritisiert westliche Doppelmoral +++

Härte gegen Moskau, Milde bei Freunden: Angesichts der Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Amnesty International Doppelmoral angeprangert. «Die entschlossene Reaktion des Westens auf Russlands Aggression gegen die Ukraine steht in scharfem Kontrast zu einem beklagenswerten Mangel an sinnvollen Maßnahmen gegen schwerwiegende Verletzungen durch einige ihrer Verbündeten, darunter Israel, Saudi-Arabien und Ägypten», kritisierte die Menschenrechtsorganisation in ihrem am Montag vorgelegten Jahresbericht 2022/23.

Symbolbild: Getty Images
Symbolbild: Getty Images

«Russlands Invasion in der Ukraine ist ein erschreckendes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn Staaten glauben, sie könnten internationales Recht missachten und Menschenrechte ohne Konsequenzen verletzen», sagte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard. «Die Reaktionen auf Russlands Invasion in der Ukraine haben uns gezeigt, was getan werden kann, wenn der politische Wille vorhanden ist.» Diese Maßnahmen mit harten Sanktionen müssten eine Blaupause sein für den Umgang mit anderen Menschenrechtsverletzungen.

+++ AI Deutschland: Russlands Krieg ein Brandbeschleuniger +++

Der Generalsekretär von Amnesty International Deutschland, Markus Beeko, sagte, der russische Krieg in der Ukraine wirke wie ein Brandbeschleuniger, der negative menschenrechtliche Entwicklungen verstärke. «Wer die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber anderen Ländern einklagt und einfordert, der muss ebenso vor der eigenen Tür kehren», forderte er von Deutschland und der Europäischen Union (EU).

Beeko lobte die Aufnahme von mehr als einer Million Menschen aus der Ukraine durch Deutschland als gut und wichtig. Doch Menschen Schutz zu gewähren, bedeute auch, die Ressourcen dafür bereitzustellen, dass sie gut untergebracht würden und am gesellschaftlichen Leben teilhaben könnten. «Die Kommunen müssen hierfür vom Bund dauerhaft unterstützt werden», forderte er. Es dürfe zudem «keine Doppelstandards» geben. «Die unbürokratische Hilfe für Menschen aus der Ukraine sollte eine Blaupause für den Umgang mit Schutzsuchenden aus allen Teilen der Welt sein», verlangte Beeko.

+++ Russland steigert Ölexporte nach Indien um ein Vielfaches +++

Russland hat nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund westlicher Sanktionen seine Öllieferungen nach Indien auf das 22-fache gesteigert. «Der Großteil unserer Energieressourcen wurde auf andere Märkte umgeleitet, auf Märkte befreundeter Länder», sagte Vizeregierungschef Alexander Nowak der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Dienstag auf einer Sitzung des Energieministeriums in Moskau. Neben Indien sei auch der Ölexport nach China gesteigert worden. Um die bislang auf Europa orientierten Energieausfuhren umlenken zu können, seien allerdings weitere Maßnahmen nötig.

+++ London: Schwere russische Verluste bei Angriffen auf Stadt Awdijiwka +++

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland bei seinen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka schwere Verluste zu beklagen. So habe ein Regiment mutmaßlich einen großen Anteil seiner Panzer bei dem Versuch verloren, Awdijiwka vom Süden aus einzukreisen, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Das betroffene Regiment sei Teil einer Armeeformation, die extra gebildet worden sei, um den Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen.

Mittlerweile wiesen jedoch viele Anzeichen darauf hin, dass die Formation Probleme mit schlechter Disziplin und Kampfmoral habe, hieß es von den Briten. Zwar hätten die zugehörigen Soldaten wohl eine Trainingsphase in Belarus absolviert, hätten aber dennoch wohl nur eine sehr begrenzte Kampfstärke. Die Verluste seien wahrscheinlich größtenteils darauf zurückzuführen, dass Angriffe taktisch fehlerhaft ausgeführt würden - wie bereits um die ukrainische Stadt Wuhledar.

+++ Selenskyj besucht Osten der Ukraine +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine militärische Lagebesprechung mit dem Generalstab außerhalb der Hauptstadt Kiew abgehalten - nach eigenen Angaben zum ersten Mal. Die Lagebesprechung fand demnach in der Industriestadt Dnipro statt, in der es viele Rüstungsbetriebe gibt. Unterdessen trafen aus dem Westen weitere Waffen wie deutsche Leopard-Panzer in der Ukraine ein, die das Land zur Rückeroberung der von Russen besetzten Gebiete nutzen will.

«Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front - vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw», sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Details zu den Ergebnissen der Sitzung nannte er nicht.

+++ Leopard-Kampfpanzer sind in der Ukraine +++

Benötigt werden insbesondere Waffen, wie Selenskyj nicht müde wird zu betonen. Inzwischen haben die ukrainischen Streitkräfte zur Abwehr des russischen Angriffs auch 18 moderne Kampfpanzer Leopard 2A6 aus Deutschland erhalten. «Ja, wir haben die Leopard-Panzer geliefert, wie angekündigt», sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag in Rotterdam. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin kamen auch Munition und Ersatzteile sowie zwei Bergepanzer vom Typ Büffel und die in Deutschland ausgebildeten Besatzungen in der Ukraine an. Darüber hinaus sind 40 Marder-Schützenpanzer bereits im Land.

Leopard-Panzer aus dänischen Beständen stehen in Flensburg in einer Produktionshalle (Bild: Constanze Emde/dpa)
Leopard-Panzer aus dänischen Beständen stehen in Flensburg in einer Produktionshalle (Bild: Constanze Emde/dpa)

«Unsere Panzer sind wie versprochen pünktlich in den Händen unserer ukrainischen Freunde angekommen. Ich bin mir sicher, dass sie an der Front Entscheidendes leisten können», erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Gemeinsam mit Schweden und Portugal habe die Bundesregierung einen Gefechtsverband zugesagt. Pistorius sagte: «Um das einzulösen, hat Deutschland sogar vier Panzer mehr geliefert als zuerst geplant. Auf uns ist Verlass!»

+++ Kiew bestätigt Eingang deutscher Schützenpanzer Marder +++

Neben den Leopard-Panzern erhielt die Ukraine auch andere Modelle westlicher Länder. «Heute hatte ich die Ehre, zusammen mit dem Chef der ukrainischen Luftlandetruppen, Generalmajor Maxim «Mike» Myrhorodskyj, und unseren Fallschirmjägern die Neuzugänge in unseren bewaffneten Einheiten zu testen: Den Challenger aus Großbritannien, Stryker und Cougar aus den USA und den Marder aus Deutschland», teilte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag auf der Facebook-Seite seiner Behörde mit. Die neue Technik werde bereits vorher angelieferten Waffensystemen «gute Gesellschaft auf dem Schlachtfeld leisten», zeigte er sich überzeugt.

Resnikow bedankte sich für die westliche Waffenhilfe. Vor einem Jahr seien solche Anstrengungen der Partner noch undenkbar gewesen. Die gesamte «zivilisierte Welt» leiste nun dem russischen Aggressor Widerstand und werde der Ukraine zum Sieg verhelfen, schrieb er.

+++ Selenskyj und Grossi besuchen Saporischschja in Südukraine +++

Präsident Selenskyj und der Chef der Internationalen Atombehörde (IAEA), Rafael Grossi, besichtigten am Montag ein Wasserkraftwerk in Saporischschja. «Das Wasserkraftwerk ist ein wesentlicher Bestandteil des Systems, das die nukleare Sicherheit des Kernkraftwerks Saporischschja aufrechterhält», schrieb Grossi auf Twitter. Selenskyj habe ihm Schäden am Damm gezeigt. Die Männer diskutierten darüber hinaus Maßnahmen zum Schutz des unter russischer Kontrolle stehenden, etwa 50 Kilometer entfernten Atomkraftwerks. Grossi will in den nächsten Tagen zum zweiten Mal seit dem Herbst in das von Russen besetzte Gebiet um das heruntergefahrene Kernkraftwerk im Südosten der Ukraine reisen.

+++ Finnlands Nato-Beitritt rückt näher +++

Finnlands Regierungschefin Sanna Marin bedankte sich am Montag bei Ungarn für die Ratifizierung des finnischen Nato-Beitritts und machte sich auch für eine rasche Aufnahme des Nachbarn Schweden stark. «Finnlands und Schwedens Nato-Mitgliedschaft stärken die Sicherheit der ganzen Allianz», schrieb die Ministerpräsidentin kurz nach der Abstimmung im ungarischen Parlament auf Twitter. Es sei «im Interesse aller», dass Schweden vor dem nächsten Nato-Gipfel im Juli in Litauens Hauptstadt Vilnius ebenfalls Mitglied der Allianz werde.

Zuvor hatten am Montag 182 ungarische Abgeordnete für die Aufnahme Finnlands in die Nato gestimmt, sechs dagegen. Damit steht nur noch die Zustimmung der Türkei aus. Die Regierung in Ankara hatte nach langem Zögern jüngst angekündigt, Finnlands Beitritt nicht länger blockieren zu wollen.