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Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Dieser Ticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten News des Tages nachlesen.

  • Niederlande: Erste F-16 für Ukraine unterwegs nach Rumänien

  • «Le Figaro»: Ist die Ukraine erschöpft?

  • Selenskyj lehnt Präsidentenwahl wegen Krieges ab

  • London: Angriff auf russische Werft verzögert Lieferung von Schiffen

  • Adjutant von ukrainischem Oberbefehlshaber stirbt bei Explosion

Die aktuelle Newslage:

+++ Niederlande: Erste F-16 für Ukraine unterwegs nach Rumänien +++

Die ersten fünf Kampflugzeuge vom Typ F-16 für die Ukraine sind nach Angaben der Niederlande auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen ukrainische Piloten ausgebildet werden, teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Den Haag der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Niederlande wollen der Ukraine 12 bis 18 Kampfjets zur Verfügung stellen. Demnächst werde das Trainingszentrum eröffnet, in dem die Piloten ausgebildet werden.

Ein US-Kampfflugzeug vom Typ F-16 (Bild: Aijaz Rahi/AP/dpa)
Ein US-Kampfflugzeug vom Typ F-16 (Bild: Aijaz Rahi/AP/dpa) (Aijaz Rahi/AP/dpa)

Wann die Ukraine tatsächlich die Kampflugzeuge auch im Kriegsgebiet einsetzen kann, ist unklar. Geschätzt wird, dass das Training der Piloten mindestens sechs Monate dauern wird. Während des Trainings werden die Maschinen nach Angaben des Ministeriums nur im Nato-Luftraum fliegen.

Die Niederlande koordinieren gemeinsam mit Dänemark die Bereitstellung der F-16 für die Ukraine. Unterstützt wird dies auch von den USA. Der US-amerikanische Flugzeughersteller Lockheed Martin übernimmt Ausbildung und Wartung der Maschinen.

+++ «Le Figaro»: Ist die Ukraine erschöpft? +++

Zur gescheiterten Gegenoffensive der Ukraine gegen Russland schreibt die französische Tageszeitung «Le Figaro» am Dienstag:

« (...) Fünf Monate erbitterter Kämpfe, eine Flut von Eisen und Feuer, Tausende von getöteten Soldaten, für ... fast nichts. (...) Nun muss die Ukraine entweder die nächste Schlacht vorbereiten (...) oder Verhandlungen mit Wladimir Putin in Betracht ziehen. Im ersten Fall (...) müssen sie mindestens einen weiteren Winter durchhalten und hoffen, dass Moskau nicht die Mittel hat, seine Eroberung bis nach Kiew wieder aufzunehmen. Sie müssen auch beten, dass ihre Verbündeten sie nicht aus Ablenkung oder Überdruss fallen lassen (...). Und sie müssen ihre Armee regenerieren, in der nach etwa 100 000 Toten das Durchschnittsalter der Kämpfer bei 43 Jahren liegt. (...)

In Moskau reibt sich (der russische Präsident Wladimir) Putin die Hände und wartet darauf, dass ihm die Ukraine wie eine reife Frucht in den Schoß fällt. (...) »

+++ Selenskyj lehnt Präsidentenwahl wegen Krieges ab +++

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich klar gegen Initiativen für die Abhaltung einer Präsidentenwahl im März trotz des andauernden russischen Angriffskrieges ausgesprochen. «Ich meine, dass Wahlen jetzt nicht angebracht sind», sagte Selenskyj am Montag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Politische Spalterei in dem Land, das wegen der russischen Invasion andere Herausforderungen bewältigen müsse, sei nicht angebracht. Eine Absage des Urnengangs Ende März 2024 war erwartet worden. Allerdings mehrten sich zuletzt auch Stimmen, die für politischen Wettbewerb und Wahlen eintreten.

Bild: dpa
Bild: dpa (Eric Lalmand/Belga/dpa)

Die Ressourcen des Staates und der Ukrainer sollten vielmehr auf «unseren Sieg» über Russland gerichtet werden, sagte Selenskyj. «Und wir alle verstehen, dass es jetzt in Kriegszeiten, wo es viele Herausforderungen gibt, absolut unverantwortlich ist, das Thema Wahlen leichtfertig und spielerisch in die Gesellschaft zu werfen.»

Die Ukraine müsse sich verteidigen, geeint agieren und dürfe sich nicht in politischen Debatten verlieren oder das Bild einer fehlenden Geschlossenheit vermitteln, wie das der Aggressor Russland erwarte. «Wenn es keinen Sieg gibt, dann wird es kein Land geben. Unser Sieg ist möglich», sagte Selenskyj. Es gebe keinen Raum für Konflikte.

+++ Verletzter und Schäden nach Beschuss auf südukrainisches Nikopol +++

Die russische Armee hat die am Nordufer des Kachowka-Stausees gelegene Stadt Nikopol in der Südukraine offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag mit schwerer Artillerie beschossen. Dabei wurde ein 56-jähriger Mann verwundet, wie der regionale Militärgouverneur Serhij Lyssak mitteite. In Stadt und Umland seien zudem eine Kirche, Privathäuser, Autos, sowie Strom- und Gasleitungen beschädigt worden.

Im vergangenen Juni war der von Nikopol rund 115 Kilometer südwestlich gelegene und von Russland besetzte Kachowka-Staudamm zerstört worden. In der dadurch entstandenen Flutkatastrophe starben Hunderte Zivilisten. Die damals von der Katastrophe am meisten betroffene Region Cherson ist weiterhin zu Teilen von russischen Truppen besetzt und schwer umkämpft. Aus dem ukrainisch kontrollierten Teil meldeten die Behörden auch am Dienstag mehrere Verletzte nach russischem Beschuss von Wohnvierteln.

+++ London: Angriff auf russische Werft verzögert Lieferung von Schiffen +++

Der jüngste ukrainische Angriff auf eine russische Werft auf der annektierten Halbinsel Krim könnte nach britischer Einschätzung den Bau und die Reparatur russischer Kriegsschiffe verzögern. «Die Fähigkeit der Ukraine, die Schiffsbauinfrastruktur auf der Krim anzugreifen, wird Russland wahrscheinlich dazu veranlassen, eine Verlagerung weiter von der Frontlinie in Erwägung zu ziehen, was die Lieferung neuer Schiffe verzögern würde», teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

Die Ukraine hatte nach eigenen Angaben bei einem Angriff am 4. November ein neues russisches Kriegsschiff im Küstenort Kertsch zerstört.

+++ Adjutant von ukrainischem Oberbefehlshaber stirbt bei Explosion +++

Die ukrainische Militärführung wurde am Montagabend von einem schweren Unglücksfall erschüttert. Ein Adjutant des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj starb Behördenangaben zufolge bei der Explosion einer Granate. «Heute ist mein Assistent und naher Freund an seinem Geburtstag im Kreis seiner Verwandten unter tragischen Umständen ums Leben gekommen», teilte Saluschnyj bei Telegram mit. Innenminister Ihor Klymenko sprach von einem Unglücksfall. Der persönliche Assistent Saluschnyjs hatte nach seinen Angaben scharfe Granaten zuhause.

Demnach hatte der Major einige ihm zum Geburtstag geschenkte Granaten seinem Sohn gezeigt. Dabei sei zufällig die Granate entsichert und der Vater bei der Explosion getötet worden. Das Kind wurde verletzt.