Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Montag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

Unser Ticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten News des Tages zum Krieg in der Ukraine nachlesen.

  • Putin bezeichnet ukrainische Gegenoffensive erneut als «gescheitert»

  • Putin: Kiew versucht Anschläge auf Gasleitungen in die Türkei

  • Putin: Getreideabkommen abhängig von Erfüllung russischer Forderungen

  • Experte: Höhepunkt der ukrainischen Offensive steht wohl kurz bevor

  • Ukrainischer Verteidigungsminister reicht formal seinen Rücktritt ein

  • Tausende Kriegsveteranen kommen über Ukrainequote an Russlands Unis

Die aktuelle News-Lage im Livestream:

+++ Putin bezeichnet ukrainische Gegenoffensive erneut als «gescheitert» +++

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Gegenoffensive der Ukraine zur Befreiung ihrer von Moskau besetzten Gebiete erneut als «gescheitert» bezeichnet. «Da ist nichts festgefahren, das ist gescheitert», sagte Putin am Montag in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Er widersprach damit den von Ukraine berichteten Fortschritten bei der Offensive.

Putin hatte immer wieder behauptet, die Ukraine komme gegen die russischen Verteidigungsstellungen in den von Moskau annektierten Gebieten nicht an. Dagegen berichteten Kiews Truppen im Süden der Ukraine, sie hätten die erste und stärkste Verteidigungslinie der russischen Einheiten durchbrochen. Sie bewegten sich auf die zweite von insgesamt drei Linien zu, sagte der Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj am Wochenende in einem Zeitungsinterview.

Die ukrainischen Streitkräfte melden seit Tagen Fortschritte an verschiedenen Stellen, darunter auch bei Bachmut im Gebiet Donezk im Osten des Landes. Russische Militärblogger wiederum berichteten von Problemen der Moskauer Besatzungstruppen an der Front.

Kremlchef Wladimir Putin. (Bild: Reuters)
Kremlchef Wladimir Putin. (Bild: Reuters)

+++ Putin: Kiew versucht Anschläge auf Gasleitungen in die Türkei +++

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine versuchte Anschläge auf Gasleitungen vorgeworfen, die durch das Schwarze Meer in die Türkei verlaufen. «Es werden Versuche unternommen, die Leitungen TurkStream und Blue Stream zu attackieren, über die Gas aus Russland in die Türkische Republik geliefert wird», sagte Putin am Montag in Sotschi bei einer Pressekonferenz mit Präsident Recep Tayyip Erdogan. Russlands Schiffe würden die Systeme bewachen. «Aber sie werden ständig attackiert, darunter auch mit Drohnen, die von den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen gestartet werden», sagte Putin. Details nannte er nicht.

Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte in Sotschi am Rande des russisch-türkischen Treffens, dass die Drohnenattacken der Ukraine auch ein Grund gewesen seien für den Ausstieg aus dem Getreideabkommen zur Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Es sei ursprünglich im Zuge der unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossenen Schwarzmeer-Initiative vereinbart worden, dass ukrainische Häfen nicht für Angriffe auf russische Infrastruktur genutzt würden. «Das alles wurde verletzt», sagte Schoigu.

Allein in der vergangenen Woche seien sieben ukrainische Überwasserdrohnen zerstört worden, sagte Schoigu. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das russische Militär griff in den vergangenen Wochen immer wieder ukrainische Schwarzmeer-Häfen an unter dem Vorwand, dort militärische Ziele im Visier zu haben. Die Ukraine wirft Russland Terror gegen ihre Häfen und zivile Infrastruktur vor. Geheimdienste in Kiew hatten eingeräumt, Drohnen gegen russische Ziele einzusetzen.

Russland hatte das Getreideabkommen im Juli auslaufen lassen. Die Sicherheitsgarantien für den Schiffsverkehr mit ukrainischen Häfen wurden aufgehoben. Das führte zu einer neuen Seeblockade. Vorher hatte das Agrarland Ukraine trotz der russischen Invasion seit Sommer 2022 auf dem Seeweg etwa 33 Millionen Tonnen Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte ausgeführt. Das vom Krieg gezeichnete Land ist dringend auf die Einnahmen aus dem Export angewiesen.

+++ Putin: Getreideabkommen abhängig von Erfüllung russischer Forderungen +++

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bekräftigt, das Getreideabkommen erst bei Erfüllung aller russischer Forderungen wieder einzusetzen. Zuerst müssten aber die Beschränkungen für den Export von russischen Agrarprodukten aufgehoben werden, sagte Putin am Montag bei einer Pressekonferenz in Sotschi am Schwarzen Meer. Er beklagte einmal mehr, dass die westlichen Sanktionen den Export von russischem Getreide, von Dünger und Agrartechnik behindern würden.

Erdogan hatte die Rückkehr zu dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gefordert. Die Türkei betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei. Putin hatte für eine Rückkehr zu dem im vorigen Jahr unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen ausgehandelten Abkommen gefordert, die Sanktionen zu lockern.

Es war das erste Treffen der beiden Staatschefs seit Erdogans Wiederwahl im Mai. Der türkische Präsident setzt sich als Vermittler im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein und unterhält zu beiden Konfliktparteien enge Kontakte. Das Nato-Mitglied Türkei beteiligt sich nicht an den Sanktionen des Westens gegen Russland.

Russland hatte das Getreideabkommen im Juli auslaufen lassen. Die Sicherheitsgarantien für den Schiffsverkehr mit ukrainischen Häfen wurden aufgehoben. Das führte zu einer neuen Seeblockade. Vorher hatte das Agrarland Ukraine trotz der russischen Invasion seit Sommer 2022 auf dem Seeweg etwa 33 Millionen Tonnen Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte ausgeführt. Das vom Krieg gezeichnete Land ist dringend auf die Einnahmen aus dem Export angewiesen.

Kremlchef Wladimir Putin bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. (Bild: Reuters)
Kremlchef Wladimir Putin bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. (Bild: Reuters)

+++ Experte: Höhepunkt der ukrainischen Offensive steht wohl kurz bevor +++

Der Militäranalyst Franz-Stefan Gady rechnet damit, dass die ukrainische Gegenoffensive in den kommenden Wochen kulminiert. «Letztendlich geht es in dieser Abnützungskampagne darum, welche Seite über mehr Reserven verfügt», schrieb Gady, der unter anderem für das Institute for International Strategic Studies (IISS) in London arbeitet, am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Nach heutiger, allerdings unvollständiger Datenlage scheine es möglich, dass die Offensive in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt erreichen werde.

Bislang liege der Fokus viel zu sehr auf ukrainische Durchbrüche durch russische Verteidigungslinien und viel zu wenig darauf, ob die Ukraine genügend Kräfte haben werde, nachdem sie durch die Verteidigungslinien durchgebrochen sei, um tief in die besetzten Gebiete vorzudringen, sagte Gady am Montag im Deutschlandfunk. «Und hier wissen wir nicht wirklich, ob die Ukraine noch genügend Kräfte hätte, selbst wenn sie jetzt sehr schnell durch die einzelnen Verteidigungsstelle durchbrechen würde.»

In den kommenden drei bis vier Wochen wird Gady zufolge entscheidend sein, inwiefern die Ukraine die Erfolge der vergangenen Tage strategisch ausnützen könne. «Danach werden Munitionsverbrauch und langsame Abnützung der Truppe wohl die Streitkräfte zum Kulminationspunkt dieser Offensive führen», schrieb er auf X weiter.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Vor rund drei Monaten hat Kiew mit einer Gegenoffensive begonnen, die schleppend verlief. In den vergangenen Tagen meldete Kiew Erfolge. Demnach ist die erste russische Verteidigungslinie in der Region Saporischschja durchbrochen worden.

Zu den jüngsten ukrainischen Erfolgen schrieb Gady, es sei immer klar gewesen, dass die russischen Verteidigungslinien früher oder später durchbrochen werden würden. Sie seien dazu konzipiert, die Ukraine abzunützen, nicht abzuwehren. «In einem Abnützungskampf, wie er jetzt stattfindet, ist langfristig das genaue Verhältnis der Verluste beider Seiten wichtiger als Geländegewinne», schrieb Gady weiter. Hier sei die Datenlage für eine Schlussfolgerung allerdings zu unvollständig, er gehe von «signifikanten Verlusten» auf beiden Seiten aus.

Der Konflikt wird nach Einschätzung des Militärexperten aber auch nach der Offensive weitergehen. «Dieser Krieg wird mit Sicherheit ins nächste Jahr noch gehen und dieser Krieg wird auch weiterhin noch sehr blutig geführt werden», sagte Gady im Deutschlandfunk.

+++ EU verurteilt russische Angriffe vor Treffen zu Getreide-Deal +++

Die EU hat die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Infrastruktur verurteilt und eine sofortige Rückkehr des Landes in das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gefordert. Dass Einrichtungen für den Export von ukrainischem Getreide angegriffen würden, zeige einmal mehr, wie Russland mit seinem Handeln die globalen Nahrungsmittelpreise anheize und weltweit Millionen schutzbedürftiger Menschen gefährde, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel. Das Handeln sei abscheulich. Russland profitiere zum einen von den gestiegenen Weltmarktpreisen und zum anderen auch davon, dass es selbst derzeit mehr Getreide exportiere.

Der Sprecher äußerte sich zu den Erwartungen der EU an die Verhandlungen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen türkischem Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan über das Getreideabkommen an diesem Montag. Erdogan wollte bei dem Treffen für eine Wiederbelebung des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide werben. Die Türkei hatte die Vereinbarung im Sommer 2022, die die russische Seeblockade ukrainischer Häfen beendete, mitvermittelt. Mitte Juli hatte Russland das Abkommen dann ausgesetzt, obwohl es aus Sicht der Vereinten Nationen wichtig für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln ist.

Bei den russischen Angriffen in der Region Odessa und Dnipropetrowsk am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag wurden nach EU-Einschätzung gezielt Einrichtungen für den Export von ukrainischem Getreide angegriffen. Darunter soll auch Hafeninfrastruktur im Donaudelta gewesen sein.

+++ Ukrainischer Verteidigungsminister reicht formal seinen Rücktritt ein +++

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat formal um seine Entlassung ersucht. «Gemäß der Entscheidung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe ich meinen Rücktritt bei der Obersten Rada der Ukraine eingereicht», schrieb der Minister am Montag bei Facebook. Er sei bereit, dem Parlament Rechenschaft über die geleistete Arbeit abzulegen. In seinem Schreiben an den Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk hob Resnikow hervor, dass Kiew bei seinem Amtsantritt selbst Stinger-Flugabwehrraketen verweigert wurden. Inzwischen erhalte das Land Kampfflugzeuge, moderne Panzer, Flugabwehrsysteme, weitreichende Raketen und anderes.

Resnikow bekleidete den Posten seit November 2021. Selenskyj hatte am Sonntagabend die Entlassung Resnikows angekündigt. Ersetzt werden soll er durch den bisherigen Chef des Fonds für Staatsvermögen, Rustem Umerow. Beobachtern zufolge will Selenskyj vor seinem USA-Besuch in knapp zwei Wochen den wegen Korruptionsvorwürfen in seinem Ministerium belasteten Resnikow aus dem öffentlichen Blickfeld nehmen.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Resnikow war in dieser Zeit einer der ukrainischen Hauptunterhändler bei den Bestrebungen, moderne Waffensysteme aus dem Westen zu erhalten.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow tritt zurück. (Bild: Reuters)
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow tritt zurück. (Bild: Reuters)

+++ Tausende Kriegsveteranen kommen über Ukrainequote an Russlands Unis +++

Zum neuen Semester in Russland haben sich offiziellen Angaben zufolge 8500 im Krieg gegen die Ukraine kämpfende Soldaten oder deren Kinder aufgrund einer speziellen Quote zum Studium eingeschrieben. In praktisch allen Regionen seien solche Vergünstigungen für Kriegsteilnehmer geschaffen worden, sagte der stellvertretende Regierungschef Dmitri Tschernyschenko am Montag bei einer Kabinettssitzung, wie die Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta» berichtete. Viele Kämpfer seien an den führenden Hochschulen Russlands immatrikuliert worden.

Auch um Freiwillige für ihren Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, hat die russische Führung den Soldaten eine Reihe von Vergünstigungen zugesichert. So haben Freiwillige und Mobilisierte das Recht, ihre Kredite während des Kriegsdienstes nicht zu zahlen. Arbeitgeber dürfen Soldaten nicht entlassen, die Soldaten selbst müssen auf ihren für russische Verhältnisse hohen Sold keine Einkommenssteuer zahlen. Neben der Zulassung zu den Universitäten haben Kinder von Kriegsdienenden zudem ein bevorzugtes Anrecht auf einen Schul- oder Kindergartenplatz.

Eine besondere Kategorie von Soldaten in Russlands Krieg stellen die Strafgefangenen dar. Um sie zu gewinnen, wirbt die russische Führung mit Begnadigungen. Die Strafverfolgung von Verdächtigen, die leichte oder mittelschwere Delikte begangen haben, kann bei einer Meldung zur Armee eingestellt werden.

+++ Kiew: Ukrainische Armee rückt trotz Gegenangriffen bei Bachmut vor +++

Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums weitere Geländegewinne um die russisch kontrollierte Stadt Bachmut erzielt. Im Laufe der vergangenen Woche habe die Ukraine weitere drei Quadratkilometer im Umland der umkämpften Stadt im Osten des Landes zurückgewonnen, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram. Insgesamt hätten ukrainische Soldaten seit dem Beginn der Gegenoffensive im Juni bereits 47 Quadratkilometer um Bachmut zurückerobert.

Die russischen Truppen versuchen nach Maljars Angaben, südlich der umkämpften Stadt verlorene Gebiete durch Gegenangriffe zurückzugewinnen. Auch an anderen Frontabschnitten im Osten des Landes greife Moskau weiterhin an: Bei Kupjansk in der Region Charkiw unternähmen die Russen mehrere Angriffe täglich und beschössen die Gegend häufig, schrieb Maljar. Die Ukraine ordnete Ende August die Evakuierung der Zivilbevölkerung im Umland von Kupjansk an. Weitere russische Angriffsversuche finden laut Maljar bei den ostukrainischen Ortschaften Lyman, Awdijiwka und Marjinka im Gebiet Donezk statt.

Im Süden des Landes rücken die ukrainischen Truppen unterdessen ihren Angaben nach weiterhin in Richtung der strategisch wichtigen Stadt Melitopol am Asowschen Meer vor. Maljar machte allerdings keine Angaben über die Größe des zurückeroberten Gebiets in diesem Raum.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Vor rund drei Monaten hat Kiew mit einer lang angekündigten Gegenoffensive begonnen. Insgesamt werden die ukrainischen Gebietsgewinne in der Zeit auf etwas mehr als 250 Quadratkilometer geschätzt. Russland hält einschließlich der bereits seit 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch rund 100 000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums besetzt.

+++ Britisches Ministerium: Russland setzt Cyberkrieg fort +++

Russland setzt nach britischer Einschätzung auch seinen Cyberkrieg gegen die Ukraine fort. Die russische Hackergruppe «Sandworm» habe eine Schadsoftware namens «Infamous Chisel» eingesetzt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Sie ermögliche den dauerhaften Zugriff auf kompromittierte Android-Geräte und das Abgreifen von Daten. Damit würden auch Anwendungen des ukrainischen Militärs ins Visier genommen.

«"Infamous Chisel" wurde höchstwahrscheinlich mit dem Ziel eingesetzt, sensible militärische Informationen zu stehlen», teilten die Briten unter Berufung auf eine Analyse ihres National Cyber Security Centre (NCSC) mit, die vor wenigen Tagen erschienen war. «Diese Aktivität zeigt, dass Russland weiterhin Cyberfähigkeiten nutzt, um die Invasion in der Ukraine zu unterstützen.»

+++ Strack-Zimmermann: Kanzler alleine blockiert Taurus-Lieferung +++

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die zurückhaltende Linie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine kritisiert. «Auf was wartet der Bundeskanzler in Gottes Namen? Er alleine blockiert diese Entscheidung innerhalb der Koalition. Das ist verantwortungslos», schrieb die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses am Sonntagabend auf der Plattform X, bislang Twitter.

Die Ukraine fordert seit längerem Taurus-Marschflugkörper. Kanzler Scholz äußerte sich dazu aber bisher zurückhaltend. Als Grund für die bisher ausgebliebene deutsche Entscheidung für Taurus-Lieferungen gelten Befürchtungen, dass die modernen Marschflugkörper von der Ukraine auch auf Ziele auf russischem Territorium abgefeuert werden könnten und Russland dann Vergeltung üben könnte.

Strack-Zimmermann lieferte sich auf X dazu am Montagmorgen einen Schlagabtausch mit dem SPD-Abgeordneten Ralf Stegner. Strack-Zimmermann beschimpfe «mal wieder den Kanzler, weil er nicht bei jeder Forderung nach Waffenlieferungen salutiert + Vollzug anordnet», schrieb Stegner. Bei Krieg und Frieden sei auf den Kanzler Verlass: «Erst denken - dann handeln. Besonnen, vorsichtig, klug», so Stegner.

In Anspielung auf Musiktipps, die Stegner auf X regelmäßig «aus Bordesholm» postet, schrieb Strack-Zimmermann: «Guten Morgen aus Bordesholm. Ralf Stegners Musiktipp für Euch da draußen im digitalen Orbit ist heute Radio Moskau.»

+++ Russland startet neue Drohnenattacken auf Zentral- und Südukraine +++

Russland hat in der Nacht und am frühen Montagmorgen erneut schwere Drohnenangriffe auf Ziele im Süden und im Zentrum der Ukraine gestartet. «Dreieinhalb Stunden lang haben die russischen Terroristen den Süden des Gebietes Odessa mit Drohnen attackiert», schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, am Montag bei Telegram. Zwar seien 17 Drohnen abgeschossen worden, es gebe aber auch mehrere Einschläge. So seien im Landkreis Ismajil Lagerräume, Produktionshallen, Industriebetriebe und landwirtschaftliche Geräte beschädigt worden.

Nach Angaben russischer Militärblogger wurde im Gebiet Odessa erneut die Hafeninfrastruktur im Donaudelta attackiert. Dabei sei in der Hafenstadt Reni eine Ölanlage beschädigt worden. Unabhängig ließen sich diese Angaben zunächst nicht überprüfen. Nach Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer hat Russland aber bereits mehrfach gezielt Häfen in der Ukraine beschossen.

Daneben wurden am Morgen auch aus der Industrieregion Dnipropetrowsk Angriffe gemeldet. Durch einen Treffer in einem Infrastrukturobjekt sei ein Brand ausgebrochen, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak auf seinem Telegram-Kanal mit. Nähere Angaben zu den Schäden machte er nicht. Sechs Drohnen seien abgeschossen worden.

Tote und Verletzte soll es vorläufigen Angaben zufolge aber weder in der Region Odessa noch in Dnipropetrowsk gegeben haben.